Sonntag, 15. Oktober 2017

Sonde im Nebel

Ich hatte eigentlich am Tag vorher schon eher mit einer erreichbaren Landung aus Norderney gerechnet. Aber die Mittagssonde fiel ziemlich schnell vom Himmel. An dem Tag hätte ich eh nichts machen können, und somit hat mich das nicht sehr geärgert. Erstaunt war ich dann aber, dass ich nachts um 3:00 von einem piependen Handy vom Bremer Alarm geweckt wurde. Ein kurzer Blick auf Wetterson.de zeigte, dass die Nachtsonde N3330860 im Raum Buxtehude landen würde. Ihr Fallschirm hatte viel besser funktioniert als erwartet, und dadurch war sie viel weiter nach Osten geflogen.

Aber wie komm ich da hin? Der tiefere Sinn der Bahn ist derzeit die Förderung der Bauwirtschaft. Die S-Bahn nach Buxtehude ist von einem Schienenersatzverkehr unterbrochen (und ca. 5 Linien im Hamburger Raum, zum Teil wochenlang auch in der Woche). Es wurde deutlich, dass ich wohl den Metronom nach Cuxhaven nehmen musste. Überflüssig zu sagen, dass auch diese Strecke in einem Schienenersatzverkehr endet. Aber erst hinter Buxtehude.  Dort trudelte ich kurz vor 9:00 ein. Mit dem Rad ging es durch die neblige Landschaft nach Klein Nindorf. Noch dichter an der Landestelle lag der Bahnhof Apensen, aber dorthin wäre ein Zug erst in einer Stunde gefahren. Also fuhr ich ein paar Kilometer mehr, direkt von Buxtehude aus.

Auf den Feldern waren Bauern unterwegs. Man hörte die Trecker und sogar ihre Stimmen, aber man sah sie nicht. Es war extrem neblig. Im Nebel glaubte ich eine weiße Struktur zu erkennen. Bevor ich irgendwas anderes probierte, wurde kurz mal nachgeguckt: Das war tatsächlich der Fallschirm der Sonde.



Die Bergung war dann sehr einfach.Ich musste in keiner Weise meine Empfangsausrüstung auspacken. Einen Ballonrest gab es praktisch nicht:







i=Bremer Prediction, Kreise = Fundort



 





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