Freitag, 24. Oktober 2025

Tandem im Sturm

Sondentyp: DFM17 und RS41-SGP (Tandem)
SN:
 
D25(245)027676 und X1342257
Frequenzen: 403.13MHz (DFM17) und 404.5 MHz (RS41)
Timerkill: keiner
Startstation:
Meppen (WMOID:10304)
Produktionsdatum: 2025-09-02 (DFM) und 2025-03-27 (RS41)
Flugdatum: 23.10.2025 8:00Z
Track radiosondy.info
Maximale Höhe: 32569m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.11m/s 
Landegeschwindigkeit: 6.6m/s
Landestelle: Wischhafen 
LAT, LON: 
53.77868,9.312607 Google Maps
Status: Geborgen am 24.10.2025, 12:14UT

Methode: Radiosondy.info-Daten

Meppen startet momentan mal wieder lustige Tandems aus DFM17 und RS41. Eines davon landet in Wischhafen. Hinsichtlich der Lokalisation des Landeplatzes  gibt es keinerlei Unsicherheiten, denn Bernd hat von der anderen Elbseite Koordinaten der Landung bis zur Grasnarbe mitgeschnitten. Eine Extrapolation ist unnötig. Ich wundere mich nur, dass dieser Radiosondy-Bot die Sonden nicht als "probably lost in the water" annotiert, weil der Acker 3-4 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Auch handelt es sich um eines der Exemplare, die die Meppen-typischen 26km Maximalhöhe weit übertrifft. 

Da der Orkan Joshua draußen orgelt und für die erste Sturmflut sorgt, mag die sich am Freitagmittag ergebende regenfreie Zeitperiode nicht für eine Kaltsuche im Wald nutzen. Und gegen den Wind radeln ist auch keine so gute Idee. Das Tandem aus Meppen ist für etwas weit weg von Hamburg, aber es existiert eine gute stündliche Busverbindung via Stade. Und man sollte diese Landestelle auch fußläufig von der nächsten Haltestelle erreichen können. Also fahre ich los. Der Zug nach Cuxhaven fährt zwar ab Harburg, bringt mich aber pünktlich nach Stade. Den 2500er Bus nach Freiburg/Elbe verlasse ich in Wischhafen-Hüttenweg und mache mich auf den Weg. 

Ich habe Glück. Da ein paar Häuser den Weg von der Straße versperren, habe ich befürchtet, dass ich einen 2km-Umweg laufen muss. Von der  Straße entdecke ich doch einen direkten Zugang auf den besagten Acker. Eine Treckerspur bringt mich in Richtung Landestelle. Aus der Ferne ist zunächsts nichts zu sehen. Aber als ich mich gegen den Wind voranarbeite, sehe ich von Weitem einen verdächtigen Gegenstand in der Ferne leuchten, sehr nahe an der erwarteten Position. Düngertüte oder Ballonrest - das ist hier die Frage!

 


 




Etwas näher sehe ich auch einen roten Fleck neben dem weißen etwas Rotes leuchten.  Das beseitigt alle Zweifel, und aus nächster Nähe erkenne auch die Sonden am Ende der Schnur. 

 

 

 

Die DFM17 erweist sich als ziemlich taufrisch, produziert letzten Monat. Das kann man immer erst an der aufgedruckten vollständigen Seriennummer erkennen. Bei der RS41 war aus der gesendeten Nummer im Vorwege klar, dass sie aus dem März 2025 stammte. 

 

 





 



Zurück in Wischhafen gibt es eine dumme Überraschung: Ich bin davon ausgegangen, dass der Bus stündlich fährt. Das stimmt auch - aber einmal am Tag nicht. Eine Überfahrt mit der Fähre über die Elbe nach Glückstadt ist bei Sturmflut sicherlich keine Option - ich brauch gar nicht das Netz zu konsultieren, ob sie noch fährt. Also erledige ich meinen Wochenendeinkauf statt zuhause im örtlichen Netto-Markt und nutze so die Zeit. Soll keiner sagen, dass durchreisende Sondenjäger nur den Elektroschrott mitnehmen, aber kein Geld im Lande lassen. 

Neuer Abroller der DFM17
Die genauere Inspektion der Beute ergibt ein paar Abweichungen vom bisherigen Meppen-Tandem-Setup. Es wird ein neuer Abroller (GRAW Next Generation Unwinder) an der DFM17 verwendet, dessen Aufbau noch einfacher ist als bisher. Die Holzspule ist dünner, und eine Stoppscheibe ist nicht mehr vorhanden. Die Schnur aus unbehandelter Baumwolle wird durch eine Bohrung gezogen.  Statt des Kinderballons, der das zu schnelle Abrollen der Schnur stoppen sollte, gibt es jetzt einen sehr dünnen, länglichen Gummi-Fingerling. 


 Kein Tape bei Meppen-Tandems mehr

 Bisher war die RS41 mit Tape an die DFM17 gehängt worden. Jetzt wird die Schnur um eine Nase am DFM17-Mast gefädelt und das Ganze mit dem Sonden-Aufkleber gesichert.



 

Da man schon erlebt hat, dass die Label sich bei Schlechtwetter ablösen, sollte man verfolgen, wie sicher das funktioniert. Tape gibt es jetzt bei Meppen nur noch beim Ballonhals.


 

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Mittwoch, 15. Oktober 2025

Auf nach Dollern

 

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W4955433
Produktionsdatum: 2024-12-17
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:14.10.2025 12Z
Track
wettersonde

Maximale Höhe:
 33856m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.75m/s

Landegeschwindigkeit:
 3.8m/s

Landestelle: Dollern,
LAT, LON: 
53.5377,9.52986 Google Maps
Status:
Geborgen am 14.10.2025 16:23UT.

Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

 Diese Sonde landete südlich von Dollern. Diese Gegend lässt sich mit der S-Bahn von Hamburg aus gut erreichen. Der Weg ist mir bekannt, weil unweit im Rustjer Forst eine Bergener Radiosonde hartnäckig am Baum hängt. Tatsächlich war ich vor 10 Tagen in Dollern. 

Gleich am  Bahnhof geht es relativ steil den Hang den Geestrand herauf. Mein Faltrad besteht auf dem kurzen Trip einen Test der neuen Einstellung der Sattelstange - meine neuen Wanderschuhe haben eine dickere Sohle, und ich fühlte mich damit auf einigen Touren wie ein Affe auf dem Schleifstein. Bereits bei der Annäherung hat der TTGO Empfang. 

 Die Sonde liegt auf einem geernteten Acker,

 

der Schirm liegt auf dem Wipfel einer Knickeiche...

 

...und lässt sich per Schurzug nach unten befördern. 

 

 

 

 









 Da es dunkel wird und ich vor 10 Tagen zuletzt da war, verzichte ich auf einen Check der Sonde im nahen Wald und  fahre den Hang abwärts zur S-Bahn-Station. Noch fahren die Züge alle 20 Minuten. Es stellt sich aber heraus, dass im S-Bahn-System das übliche Chaos herrscht. In Wilhelmsburg ist ein Zug liegengeblieben, und das führt zu extremem Rückstau und somit zum Zusammenbruch des gesamten Betriebsablauf auf allen S-Bahn-Linien. Das ist in soweit suboptimal, dass ich nach dem Trip nach Dollern noch nach Schmalenbeck muss und auch auf der U-Bahn ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. So genieße ich das Leben in nicht einmal wirklich vollen Zügen. ÖPNV 2025. 

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Montag, 13. Oktober 2025

An der Alster

 

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W5124111  
Produktionsdatum: 2024-12-17
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:13.10.2025 0Z
Track
wettersonde/Tower

Maximale Höhe:
 32982m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.06m/s

Landegeschwindigkeit:
 4.2m/s

Landestelle: Hamburg St. Georg,
LAT, LON: 
53.55955,10.01018 Google Maps
Status:
Geborgen am 13.10.2025 3:38UT.

Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

 Diese Sonde landet in der Nacht. Einen Augenblick sieht es danach aus, dass sie in die Alster fällt. Dann überfliegt sie die Anlagen des Hamburger Segelclubs und rettet sie sich noch knapp über das Ufer im Bereich der Straße "An der Alster". Ich bin in Schmalenbeck und beschließe, dass ich früher als geplant - also sofort - in die Stadt fahre und die Sonde rette. 

Leider ist der ÖPNV derzeit dermaßen disfunktional, dass keine  Tour ohne Schienenersatzbus auskommt. Immerhin ist es heute die Strecke von Volksdorf nach Berne, die aufgrund der guten Straßenverbindung vom Bus schnell bewältigt werden kann. Logischerweise nur bis Freitag. Danach wird der SEV außerplanmäßig "erweitert". 

 Ich purzel am U-Bahnhof Lohmühlenstraße aus der Bahn. Von da aus sind es nur wenige hundert Meter bis zur Landestelle. Empfang mit dem TTGO habe ich aus 200m Distanz. Das lässt auf eine bodennahe Position schließen. 

Allerdings deutet die GPS-Position auf einen Dachtreffer. Man kennt das ja: GPS funktioniert direkt an Hauswänden nur begrenzt, wenn der Himmel stark abgeschattet ist. Also lass ich meine Blicke weiträumiger schweifen. Hängt sie an der Fassade des direkt am Gehweg befindlichen Wohnhauses? Verbirgt sie sich in einem Straßenbaum? Ich sehe aber nichts. Erst nach einer Weile entdecke ich die Sonde, die am Rand des Gehwegs direkt unter dem Baum am Boden liegt. 

 

 

 





Die Schnur verschwindet im Straßenbaum und scheint von dessen Wipfel aus aufs Dach zu zielen. Leider kann ich zwar viel Schnur einholen, aber der Schirm lässt sich nicht vom Dach befördern, sondern die Schnur reißt. 



 

Ich raffe alles zusammen. In Altona stärken Kaffee und Frühstück die Lebensgeister. 

 

 

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Donnerstag, 2. Oktober 2025

NUR HEUTE: Frische Radiosonden im Angebot bei Penny

 

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W5114705    
Produktionsdatum: 2024-12-16
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:01.10.2025 12Z
Track
wettersonde

Maximale Höhe:
 33113m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.85m/s

Landegeschwindigkeit:
 7.6m/s

Landestelle: Hamburg Horn,
LAT, LON: 
53.55666,10.07976 Google Maps
Status:
Geborgen am 01.10.2025 13:52UT.

Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

Diese Sonde landet in Hamburg Horn. Nach dem Motto: "Operation Urban Rescue erfordert rechtzeitiges Erscheinen" klemme ich mir das Faltrad unter den Arm und springe in die Öffis, noch während die Sonde in der Luft ist. Während der Anreise sehe ich schon auf dem Handy, dass die letzte Position von wettersonde.net sich direkt über einem Penny-Markt befindet. Das Faltrad ist heute mehr Klotz am Bein, denn die Landestelle der Sonde liegt nur wenige Meter von der U-Bahn-Station "Horner Rennbahn" entfernt. Beim Verlassen der Station zeigt mir  der TTGO über die RDZsonde-App an, dass sie noch sendet und dass sie es noch knapp über das Dach des Supermarkts geschafft hat. Vor Ort ist die Lokalisation einfach. Das Ding liegt direkt neben dem Eingangsbereich des Penny-Markts. 

 

 

 







Eine leicht erboste Mutter ist noch ganz erschrocken, dass "Ihr Ding da" ihr fast auf den Kopf gefallen wäre. Ich kann ihr kaum verständlich machen, dass ich mich zwar um die Sache kümmere, aber für den Sondenflug an sich nicht verantwortlich zeichne. Eine Reihe weiterer Passanten sind sehr interessiert und lassen sich die Sache erklären. 

Die Schnur verschwindet über einen Baumwipfel auf dem Dach. Ich stelle fest, dass die Wohnungsbaugenossenschaft, bei der ich in Altona wohne, auch diese Häuser bewirtschaftet. Leider sind Ballonreste und Fallschirm nirgends zu sehen, sie liegen wohl unsichtbar auf dem Dach. Die Schnur reißt bei Zug. Allerlei Latex und viel Schnur sind die gesamte Zusatzbeute. 

  

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Dienstag, 23. September 2025

Herbstliche Tour nach Heinbockel

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
X2212765
Frequenz: 404.5 MHz
Timerkill: keiner
Startstation:
Meppen (WMOID:10304)
Produktionsdatum: 2025-05-26
Flugdatum: 22.9.2025 5:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 31054m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.27 m/s 
Landegeschwindigkeit: 2.90m/s
Landestelle: Heinbockel 
LAT, LON: 
53.56976,9.31613 Google Maps
Status: Geborgen am 22.9.2025, 13:43UT

Methode: Decodierung des Sondensignals mit TTGO (RDZsonde)

Am Dienstag kommt es mal wieder zu einem ungewöhnlich hohen Flug einer Meppener Sonde. Da auch der Fallschirm gut funktioniert, liegt der Landeplatz bei Heinbockel. Das ist gut erreichbar. Da zwei Kaltsonden in der Gegend herumliegen, fahre ich spontan mit dem Zug dorthin. Ich starte die Radtour in Hammah und halte mich südwärts. Die größte Freude des Sondenjägers ist, dass die Maisernte fast abgeschlossen zu sein scheint. 

Die extrapolierte Landestelle liegt direkt an einer Straße. Ich habe 12 Minuten vor Abflauf des  Bursttimers noch Empfang der Sonde mit dem TTGO. Danach liegt sie knapp nördlich der Siedlungsstraße. Vor Ort fällt sofort eine Schnur auf, deren Verlauf mich überrascht. 


 

 

Eigentlich müsste der Schirm südlich der Straße liegen, aber in Wahrheit schwingt sie sich östlich über die Feldeinfahrt und verschwindet hinter der Mauer eines offenbar nicht in Betrieb befindlichen Silos. 

 


 

 Ich kann den Schirm an der Schnur problemlos herausbefördern. 

 


 

Am anderen Ende wird die Sonde einfach vor dem Knick am Feldsaum aufgesammelt:

 

 



Nach dieser leichten Bergung unternehme ich noch eine längere Radtour in der Umgebung, um das Schicksal zweier Kaltsonden aufzuklären.  Leider ohne Erfolg. X0542239 aus Norderney liegt, wenn  sie überhaupt noch da ist, auf einem gut gepflegten, aber schwer zugänglichen Baumschulgelände, und von der Eingangspforte aus ist nichts zu erkennen. Auch von W1240271 ist  von außen nichts zu erkennen, und die vermutliche Landegegend ist ein komplett zugewuchertes Moor und zudem Naturschutzgebiet. 

Dennoch ist die Tour ein Genuss bei herbstlichem Schönwetter. Kraniche und Gänse sammeln sich auf den Stoppelfeldern, als ich bei Sonnenuntergang zurück nach Hammah radel. 


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Freitag, 19. September 2025

Landung am Tarpenbek-Wanderweg

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
X0542255
Produktionsdatum:2025-01-30
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Norderney (WMOID:
10113)
Flugdatum: 18.
9.2025 12:00
Track
wettersonde

Maximale Höhe:
30618m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.47 m/s

Landegeschwindigkeit:
 2.6m/s

Fundstelle: Hamburg Langenhorn 
LAT, LON:
 
53.67559,9.99259  Google Maps
Status: Geborgen am 18.7.2025 gemeinsam mit Sven (
DL1YT), 16:15UT
Methode:
 Lokalisation mit TTGO (RDZsonde)

Am 18.9. setzt sich die Wetterlage mit starken West-Höhenwinden fort. Die Norderney-Sonde kommt also ins Hamburger Gebiet. Lange Zeit ist es nicht klar, wo zwischen Pinneberg und Mölln die Nachmittags-Sonde landen würde. Dann kristallisiert sich die Gegend um Norderstedt als Landestelle heraus. Am Ende landet die Sonde direkt am Bahnhof Ochsenzoll. Dort wohnt Sven. Der ist leider nicht bei unserer Whatsapp-Gruppe dabei, so dass über seine Pläne nichts bekannt ist. Ich überlege mir, ob ich schnell mal hinfahre. Ich habe nach hinten heraus kaum Zeit. Dennoch steige ich, mit Stange und TTGO bewaffnet, in die U-Bahn. Ständig checke ich Radiosondy und warte minütlich auf einen Eintrag von Sven, der seine Funde immer sofort loggt. Der bleibt aus. Zwischendurch berechne ich schnell die Landestelle. Die scheint im Bereich des Tarpenbek-Wanderwegs zu liegen. Das sind nur 700m vom U-Bahnhof Ochsenzoll. 

Auf dem Fußweg vom U-Bahnhof zur Landestelle starte ich den TTGO und habe sofort Empfang. Danach liegt die Sonde AUF dem Wanderweg. Linkerhand sehe ich von weitem den weißen Schirm. Die Schnur verschwindet in einer hohen Silberweide. 


 

 

 

 Leider gibt es keinen guten Kraftschluss zwischen Sonde und Schirm. Wenn man die Schnur entspannt, hängt sie schlaff durch. Ich lasse alles, so wie es ist, und mache mich auf die Suche nach der Sonde. Die kann ich nirgends entdecken. Ich checke noch mal die GPS-Höhenangaben: 20m über dem Boden! Da hilft nur eine genaue Inspektion der infrage kommenden Bäume mit dem Fernglas.

 

Es dauert eine ganze Weile, bis ich direkt über dem Weg in großer Höhe eine Schnur entdecke. Ich glaube die Sonde im Baum mit dem Fernglas zu erkennen, was sich aber am Ende als Reflex an einem Blatt erweist. 

Nach einiger Zeit taucht Sven an der Landestelle auf. Der wohnt tatsächlich nur wenige Meter entfernt, konnte sich aber nicht so schnell loseisen. Seine Ankunft ist gut, denn wir können unsere Kräfte bündeln. Also ziehe ich rhythmisch an der Schnur, und Sven checkt drüben den Effekt auf die Bäume. Tatsächlich identifziert er einen Ast, der sich bewegt, kann da aber nichts entdecken. 

Dann tauschen wir die Rollen. Sven zieht, ich gucke. Ich entdecke im Fernglas im Gegenlicht die Sonde, die sich leider komplett in dem Ast verhakt hat. Das ist der Grund für den nicht vorhandenen Kraftschluss. Wir beschließen einen Versuch mit dem Zerreißen der Schnur. Das ist am Ende keine so gute Idee. Die Schnur reißt, die Sonde bleibt oben. 

Irgendwann meint Sven, dass man doch mal mit einer Stange Maß nehmen sollte. Ich bin da skeptisch, zu hoch scheint der Baum zu sein. Aber man schätzt sowas oft falsch ein. Er probiert es mit seiner 14m-Stange aus - und er kommt sogar ÜBER den Zweig, an dem die Sonde hängt. Nach Befestigung eines Schnur-Haken-Setups kann er die Sonde tatsächlich einhaken - ich kann ihn ein wenig lotsen, da ich von meinem Standort aus eine bessere Sicht auf den Zweig und die Sonde habe. Mit etwas Zug kann er die Sonde erst von dem Ast befreien. Beim Zug nach unten verhakt sie sich noch einmal in einem anderen Ast, wobei sich der Haken von der Stange löst. Während Sven die Stange in Sicherheit bringt, kann ich durch Schnurzug die Sonde ganz nach unten bringen. 








 

 


Eine nette Aktion! Ich muss allerdings relativ schnell die Hühner satteln, um noch einen Termin in Barmbek pünktlich zu erreichen.  Unterwegs trage ich uns beide als Finder ein und freue mich über meine persönliche Sonde Nr.600. 

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