Sonntag, 27. März 2022

Sonde vom Hochhaus gepflückt

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
T1920974
Frequenz:
402.5 MHz

Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig (WMOID:10035)
Flugdatum: 27.03.2022 12:00Z
Track
wettersonde.net
Maximale Höhe:
32729m

Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.47 m/s

Landegeschwindigkeit:
8.7 m/s

Landestelle: HH-Tonndorf,
LAT, LON: 
53.591774,10.141047, Google Maps
Status:
Geborgen am 27.3.2022, 13:40UT

Methode:
Tawhiri-Prediction aus wettersonde.net

 Diese Sonde landet in Hamburg-Tonndorf, als ich gerade von Altona nach Schmalenbeck starte. Aus Coronagründen nehme ich dafür ungern die U-Bahn, sondern lieber den Regionalzug nach Ahrensburg. Von dort aus fahre ich dann die 3.6 Kilometer mit dem Faltrad. Die RE80 hält derzeit an allen Bahnhöfen, weil Bauarbeiten an der Bahnstrecke den Zug nur alle Stunde fahren lassen. So spring ich statt in Ahrensburg bereits in Tonndorf aus dem Zug....


 

 

...klappe das Rad auseinander und radel die 1.8km zum Ellerneck. Ich lehne das Fahrrad direkt an der Prediction-Position an eine Mauer. Dort soll die Sonde zwischen Wohn-Hochhäusern gelandet sein. 


Ich schaue mich um - nichts. Also mal den TTGO auspacken und anschalten. In diesem Augenblick sehe ich DAS DA an einer Hochhauswand hängen....



und zwar direkt an einem Erdgeschoss-Balkon in bequemer Pflückhöhe. Die Stange muss ich nicht vom Rad lösen. Ich ziehe etwas an der Schnur, in der Hoffnung, dass der Fallschirm vom Dach fällt, aber die Schnur reißt. Ich kann eine Menge Schnur mitnehmen und die Sonde. Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist dies Sonde Nr. 400. 

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Bergen-Hattrick im Raum Lüneburg?

Drei Sonden vom 22.3. landeten in Spuckweite voneinander südwestlich von Lüneburg. Da sie bis zum Wochenende noch nicht geborgen wurden, nutze ich  die freie Fahrt auf der Abokarte am Samstag zu einer Radrundfahrt zwischen den Landestellen. Allerdings sind zwei der Sonden mit langsamer Landegeschwindgkeit im Wald niedergegangen und eine auf Ackerland. Und im Märzen der Bauer... Also bin ich gleich am Samstag morgen losgefahren. 

Der Zug bringt mich nach Lüneburg, und von dort fährt der 5700er Bus Richtung Amelinghausen. In Drögenindorf steige ich aus, klappe das Rad auf. Von dort sind es nur 3.5km bis zur ersten Landestelle, zwischen Tellmer und Betzendorf gelegen. 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1310198
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 22.3.2022 12:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 33172m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 3.09 m/s 
Landegeschwindigkeit: 3.9 m/s
Landestelle: Betzendorf/Tellmer
,
LAT, LON: 53.12462,10.30651 Google Maps
Status:
Geborgen am 26.3.2022, 9:27 UT
Methode: Extrapolation nach Radiosondy-Daten.


Der Bauer im Märzen war nicht schnell genug. Es ist ein Drive-In! Die Sonde liegt direkt am Rand des Feldwegs, nur wenige Meter von meiner Extrapolation entfernt....


...und der Fallschirm hängt im Knick. 





 

 

Das ging ja flott. Obwohl die Sonde direkt am Weg aufzusammeln war, hat sie noch keiner mitgenommen. Und die zweite Sonde sollte nur einen Kilometer Luftlinie entfernt im Wald abhängen.

Der Weg ist mit den kleinen Rädern des Faltrades allerdings nur schwer befahrbar. Vorbei geht es an einem offenbar als Gemeinschaftshaus genutzen alten Schafstall....




... zu einer Weggabelung nahe der Landestelle. Ein Pfad führt fast zum Ziel. Die Sonde sollte 50-60m entfernt sein.

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1310193
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 22.3.2022 6:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 21380m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.55 m/s 
Landegeschwindigkeit: 4.0 m/s
Landestelle: Betzendorf
,
LAT, LON: 53.13113, 10.316994 Google Maps
Status:
Geborgen am 26.3.2022, 10:27 UT
Methode: Extrapolation nach Radiosondy-Daten. 

Ich will mich gerade aufmachen, da sehe ich sie in geringer Höhe wenige Meter entfernt baumeln! Nicht an der Prediction, sondern fast exakt auf der letzten Position. Grund: Sie hat gleich nach der letzten Position eine sehr hohe Buche getroffen, hängt dann aber relativ bodennah in knapp 3 Metern Höhe. 

 

 


Der Fallschirm hängt extrem hoch im Baum...





Es ist fast lächerlich, meine neue 14m Stange vom Fahrrad loszubinden, irgendeiner der herumliegenden Stöcke hätte es auch getan. Leider kann ich den Schirm nicht herunterziehen, der Versuch endet mit Schnurriss. 

 


 

Weiter geht es zur dritten Sonde - ein Bergen-Hattrick winkt. Erst weiter durch den Wald, dann entlang einer nicht mehr betriebenen Bahnstrecke, und dann in den nächsten Wald. Das Fahrrad hänge ich an ein Verkehrszeichen und gehe zu Fuß weiter. 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1310063
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 22.3.2022 0:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 22731m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.86 m/s 
Landegeschwindigkeit: 4.0 m/s
Landestelle: Heinsen
LAT, LON: 53.163561,10.326633 Google Maps
Status:
Baumlander, von unten nicht sichtbar, hohe Fichte, lokalisiert am 26.3.2022
Methode: Extrapolation nach Radiosondy-Daten. 


Im Gegensatz zu den fast schon zu leichten Bergungen ist diese hier eine harte Nuss. Ich wandere langsam die gesamte Strecke zwischen letzter Position und Prediction ab. Die Wende bringt die Sichtung des Fallschirms hoch im Baum. Die Schnur verfolge ich mit dem Fernglas von Baum zu Baum. 50m von Fallschirm entfernt endet die Schnur im Wipfel einer Fichte. Von unten ist nichts zu sehen. Die Handykamera reicht nicht aus für sinnvolle Bilder, und so schenke ich mir die Fotografiererei. Immerhin ist die Landestelle lokalisiert; vielleicht bringen die Herbststürme sie herunter, und dann muss man nur schneller sein als die Wildschweine....Für heute wird es nix mit dem Hattrick.

Die sandigen Wege aus dem Wald heraus sind nur phasenweise befahrbar. Es geht durch Embsen hindurch. Hier gab es vor Jahren im Dorfkrug einen legendären Astro-Stammtisch und eine sehr gute Currywurst. Soll ich? Nein, ich will langsam mal nach Hause. Also geht es die letzten 10km zurück nach Lüneburg und dann per Zug nach Hamburg. 

Update vom 9.4.2023: Sonde geborgen, damit ist der Bergen-Hattrick DOCH noch vollendet! 



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Dienstag, 22. März 2022

In den Schwarzen Bergen

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1311033
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 21.3.2022 00:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 22230m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.05 m/s 
Landegeschwindigkeit: 5-8.8 m/s (schwankend)
Landestelle: Schwarze Berge
,
LAT, LON: 53.44114,9.880289 Google Maps
Status:
Geborgen am 21.3.2022, 14:20
Methode: Optimierte Prediction nach Wettersonde.net-Daten. 

Um den 21.3. herum platzten die Bergener Ballons in geringer Höhe, und mehrere landeten im Hamburger Bereich. Ich versuche am freien Nachmittag die Bergung der 0Z und der 6Z-Sonde. Die 0Z-Sonde ist am Kiekeberg unweit des Wildparks Schwarze Berge auf einem Acker direkt an einem Waldrand niedergegangen. Ich optimiere etwas die Tawhiri-Predictions auf Basis der letzten Flugrichtung. Da die Bauern schon recht aktiv sind, muss man da wohl schnell vorbeigucken. Mit Stange und Faltrad bringen mich die S3 nach Harburg und der Bus zum Wildpark. Ich verlasse den Bus an der Alveser Straße, von da aus sind es nur etwas mehr als 1km. Der Acker ist ein noch nicht umgepflügtes Mais-Stoppelfeld, und eine breiter befahrbarer Trecker-Zugangsweg führt unerwarteterweise direkt auf die Landeposition zu. Drive-In sozusagen.






Der Fallschirm hängt leider sehr hoch und fest im Baum, ich kann nur eine ganze Menge Schnur abreißen


Ich beschließe, nach Stelle zu fahren, um dort im Buchwedel-Wald nach T1311035 zu fahnden. 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1311035
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 21.3.2022 06:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 20999m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.93 m/s 
Landegeschwindigkeit: 4.2 m/s
Landestelle: Stelle/Buchwedel
,
LAT, LON: 53.37782, 10.07726 Google Maps
Status:
Baumlander lokalisiert am 22.3.2022, in einer Kiefer, > 20m. Geborgen am 11.9.2022 15:47UT (13.4m Stange)
Methode: Extrapolationslösung

Die Fahrt geht quer über das Gebiet der Gemeinde Sevetal. Diese Gemeinde hat nur einen tieferen Zweck: Gewerbegebiete mit direktem Autobahnanschluss auszuweisen. So geht die Route zwar nett bergab, aber über stark frequentierte Autobahnzubringer und Autobahnbrücken. Ich bin froh, als ich endlich in den Wald abbiegen kann. Dort aber kann ich die Sonde nicht finden. Ich habe mir die Daten vorher kaum angeguckt, sondern rein auf die Tawhiri-Prediction und die Flugrichtung vertraut, und ganz offensichtlich habe ich zu weit stromabwärts gesucht. Auch schwindet das Tageslicht. Hier werde ich wohl noch mal vorbeischauen müssen. Weiter radele ich nach Stelle, wo ich nach wenigen Minuten in den Zug nach Hamburg einsteigen kann.


NACHTRAG vom 22.3.2022

Nach der Reanalyse der Flugbahn hatte ich eine gute  Idee, wo sich die  Sonde befindet. Eine Nachsuche am Folgetag ist dann auch sofort  erfolgreich. Leider hängen Sonde und Schirm in hohen Kiefern. Die Kiefer mit der Sonde steht seit dem letzten Sturm schräg, vielleicht kippt sie bei den Herbststürmen um.



Bei einer Inzidenz von über 1200 im Hamburger Raum ist mir nicht nach einer sofortigen Rückkehr nach Hamburg in der Hauptverkehrszeit. Also geht es mit dem  Metronom nach  Winsen. Von dort  aus radel ich zur Landestelle von T1310523, obwohl die Erfolgsaussichten einen Tag nach der Landung sehr gering sind. Industriegebiet. Ein Staplerfahrer macht mich  auf Schnurreste aufmerksam. Wahrscheinlich ist die  Sonde längst entsorgt oder liegt auf dem Dach eines Gerätehauses. Zu machen ist hier nichts. Am Bahnhof fährt der Zug erst in 50 Minuten. Ich radel gleich nach Ashausen weiter, denn für Warten auf einem zugigen Bahnsteig muss man keine Ergänzungskarte kaufen.

GEBORGEN am 11.9.2022

An diesem Sonntag plane ich eigentlich eine klassische Göhrde-Kaltsondenjagd. Aber ich habe dann am Sonntag Morgen  keine Lust auf eine 40km Radtour - Morgenstund hat Blei im Knie! So mache ich mir lieber einen gemütlichen Tag. Am Nachmittag lockt das Wetter dann doch. Unter anderem wäre doch T1311035 ein geeignetes Ziel. Vielleicht liegt sie ja nach einem halben Jahr unten? Sicherheitshalber schnalle  ich die 14m-Laguna-Stange  (real 13.4m lang) aufs Faltrad und fahre die wenigen Kilometer vom Bahnhof Stelle aus dorthin. Der Fallschirm ist inzwischen ein wenig verblichen und immer noch 20 Meter hoch. Die Sonde aber hat sich verlagert und hängt jetzt nur noch ca. 15 Meter hoch an der langen Schnur. Das sollte mit der Stange reichen, wenn man die eigene Körperlänge ausnutzt.




Der ernsthafte Versuch ist sofort erfolgreich!
 

 
 Ein Zug an der Schnur, und sie ist unten.



Eines der letzten  Exemplare mit dem individuellen BW-Zettel.


Die Idee, eine weitere 12km entfernte Bergen-Sonde zu versuchen, verwerfe ich angesichts der Uhrzeit und trete vom Bahnhof Stelle aus den Rückweg an. 



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Sonntag, 20. März 2022

Baumlanderkontrolle nach drei Orkanen

Mitte Februar wurde der Norden Deutschlands von 3 Stürmen heimgesucht, von denen 2 flächendeckend Orkanböen brachten. In den Wäldern sieht es schlimm aus. Nach so etwas muss man natürlich hartnäckige Baumhänger kontrollieren. Am 19.3. ist die Göhrde dran. 

Das Wetter ist allerbester Sonnenschein, allerdings bringt ein Höhentief kaltes Wetter und etwas Wind. Da sehe ich, dass auf der Wendlandbahn ein Schienenersatzverkehr tobt. Die Alternative mit dem Auto ist bei dem guten Radfahrwetter eigentlich zu schade, und die kriegsbedingten Spritpreise machen es zu einem teuren Sport. Hingegen ist am Wochendende Gratisfahren mit der Abokarte im HVV-Gesamtnetz angesagt. Ich entschließe mich nach einigem Hin- und Her dazu, mich auf das Abenteuer einzulassen und breche von Hamburg aus in aller Frühe auf. Der Ersatzbus hat massive Verspätung, seine Abfahrstelle in Lüneburg ist kaum ausgeschildert, aber dann geht es doch nach Dahlenburg. Von da aus zuckelt die Wendlandbahn weiter. Mein Lieblingsstartpunkt für eine Göhrde-Tour ist der gleichnamige "Bahnhof". Im nahen Dorf Pommoissel geht es links und dann auf schlechten Feldwegen zu einem Waldeingang.



Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
S3140888
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 27.9.2021 18:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 35261m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.95 m/s 
Landegeschwindigkeit: 13.5 m/s
Landestelle: Pommoisel
,
LAT, LON: 53.18147,10.89355 Google Maps
Status:
Baumlander, 25m hoch in einer Kiefer. Ballonrest, Abroller, Schirm und etwas Schnur am 30.10.2021 geborgen.Geborgen am 19.3.2022
Methode: Extrapolation aus Radiosondy-Daten. 

Diese Sonde hatte ich am 30.10. nach längerer Suche unweit der Prediction lokalisieren können. Unweit der Prediction lag etwas Latex herum, so dass ich nach mehr als einer Stunde wusste, dass ich hier richtig war. Dann sah ich eine Schnur vom Boden in einem Baum verschwinden. Ballonrest und Schirm versteckten sich unauffällig in einem Brombeergestrüpp, und die Sonde hing in einer Astgabel 25m hoch in einer Kiefer fest.

Umso begeisterter bin ich diesmal, dass die Sonde sofort in bequemer Pflückhöhe abgegriffen werden kann! 




Das geht ja gut los! Weiter geht es, die Göhrde ist nach dem Sturm offenkundig eine wunderbare Streuobstwiese für Radiosonden. 

Weiter geht es nach Göhrde. Hier liegt im Wald eine DFM09 vom Truppenübungsplatz Hungriger Wolf, die ich schon ein paar Male versucht habe. Allerdings immer ohne Erfolg. Traditionell schiebe ich das Rad den steilen Anstieg hinter dem Ortsausgang hoch - Ausrede ist, dass man so besser die hohen Buchen nach Schnüren abscannen kann. Oben am Parkplatz geht der Weg rechts in den Wald, zu einem weiteren Bergener Baumhänger. Der hing in 30m Höhe. Die Beschwerung in Form von am Boden liegenden Ballonresten und Schirm hatte ich bei meinem ersten Besuch entfernt. Bei meinem letzten Besuch hatte ich es mit der 15m-Stange versucht, aber leider war die Stange etwas zu kurz. Heute habe ich nur die 14m-Stange (in Wahrheit 13,4m) mit. Vielleicht liegt er nach dem Sturm ja unten? 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
S3140888
Frequenz:
405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 27.9.2021 12:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 33822m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.39 m/s 
Landegeschwindigkeit: 9.7 m/s
Landestelle: Kollase
, LAT, LON:
53.12471,10.88685 Google Maps
Status: Baumlander, 30m hoch in einer Kiefer. Ballonrest, Abroller, Schirm und etwas Schnur geborgen

Methode: Extrapolation aus Radiosondy-Daten

 


 Nein, die Orkane haben zwar massenhaft Bäume im weiteren Umfeld umgehauen. Die Sonde hat offenbar drei Liter 3-Wetter-Taft an Bord - die Frisur hält.


Eine längere Suche nach der DFM09 ist ebenfalls nicht vom Erfolg gekrönt. Es gibt auf dem Open-Wx-Server ein paar etwas bessere Daten, aber guter Fallschirm und hohe Windgeschwindigkeit lassen das ohnehin unübersichtliche Suchgebiet riesig werden.

Macht nix, man hat ja noch mehr Eisen im Feuer. Keine 2km Luftlinie entfernt ist die Meppener Mittags-Sonde vom 18.2.2022 zuletzt gehört worden - kein Bergungsbericht in Radiosondy. Den Weg dahin kenne ich genau - denn unweit der Prediction habe ich schon mal eine Pinneberger DFM17 aus dem Baum gezogen. 


Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
T1330193
Frequenz:
404.5 MHz
Timerkill:
keiner
Startstation:
Meppen (WMOID:10304)
Flugdatum:
18.2.2022 12:00Z
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 7.9 m/s
Maximale Höhe:
27466 m
Landegeschwindigkeit:
6.4 m/s
Track  Radiosondy
Landestelle: Mailage/Göhrde ,
LAT, LON 
53.11984,10.91057 Google Maps
Status:
Baumlander, von unten schwer sichtbar, 20-25m

 

Heute ist es schwieriger. Die letzte Höhe betrug fast 700m. Viel Wind und ein nicht ganz schlechter Fallschirm machen die Predictions anfällig. Die Tawhiri-Prediction passt schlecht zu den letzten Kursdaten, so dass ich massiven Zweifel daran habe. Auf jeden Fall ist das abzusuchende Gebiet groß. Hohe Kiefern und Fichten überall garantieren fast eine Baumlandung. An der Tawhiri-Prediction bemerke ich nichts Ungewöhnliches. Ich scanne den Wald - nichts. Ich schaue von der Straße nach beiden Seiten - nichts. Die Kursdaten sprechen eher für den Waldabschnitt südlich der Straße. Ein Weg geht passend quer hindurch - nichts. Dann noch mal ein abschließender gründlicher Scan bei der Tawhiri-Prediction - nichts. Ich will gerade aufgeben, da seh ich einen weißen Fleck im Wipfel. Glänzende Reflexe an abebrochenen Ästen haben mich heute schon mehrere Dutzend Male genarrt. Fernglas raus - ja, das ist die Sonde. Keine 20m von der Prediction. Nur aus einer ganz bestimmten Richtung ist da etwas zu sehen. 





Wo ist der Fallschirm? Die Schur hängt lose am  Baum. Vom Schirm keine Spur. Wurde die Schnur vom Wind zerfetzt? Oder hat jemand an dem Fallschirm gezerrt und die Schnur zerrissen? Hier wird es jedenfalls lange dauern, bis diese Sonde mal runterkommt. Immerhin ist sie lokalisiert.

Da man hier nichts weiter erreichen kann, geht es weiter zu den beiden bekannten Baumlandern bei Hohenflier. Dazu muss ich erst einmal komplett durch die ziemlich hügelige Göhrde radeln. Die Landestellen kenne ich aber recht gut. Zuerst geht es zur Norderney-Nachtsonde vom 5.2.2022.


 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
T1910260
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 5.2.2022 00:00Z
Track wettersonde.net und eigener Empfang
Maximale Höhe: 32347 m

Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.90 m/s
Landegeschwindigkeit: 5.13 m/s
Landestelle: Hohenflier/Göhrde  LAT, LON:
53.106474,10.796806, Google Maps
Status: Nicht geborgen. Baumlander, von unten sichtbar in 20-25m Höhe, Schirm am Boden geborgen
Methode: Tawhiri-Prediction. 

Diese Sonde hatte ich am Flugtag bei einer Autofahrt durch die Göhrde nicht mehr sendend angetroffen. Der Fallschirm lag am Boden, die Sonde hing in einer Kiefer. Leider habe ich bei der Fallschirmbergung den bekannten Anfängerfehler gemacht, die Sonde noch höher in den Wipfel zu ziehen. Dennoch verspreche ich mir heute angesichts der Orkane, dass die Sonde mit Chance am Boden liegt. Am Waldweg parke ich das Rad und mache mich auf die kurze Strecke über einen damals erkundeten Pfad. Das erweist sich als schwieriger, weil überall umgestürzte Bäumriesen umgangen werden müssen. Die Bäume an der Landestelle stehen aber unverändert. Bloß dass an der Kiefer keine Sonde mehr baumelt. 

Schnell das Fichtenunterholz darunter gescannt. Nein, da liegt sie nicht. Irgendwann sehe ich die Sonde 20m hoch an einer großen Fichte baumeln! Sie ist in diesen Baum gependelt und hängt da jetzt an einem kurzen Schnurstück. Mit Glück scheuert sich die marode Schnur durch, aber irgendwie erinnert mich der Anblick an die Naturkonstante im Klecker Wald. Auch die war in eine Fichte gependelt, hat sich dann immer mehr verhakt, und hängt da jetzt seit 2017. 

Ein Eisen habe ich noch im Feuer:

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
T3350288
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 24.12.2021 00:00Z
Track wettersonde.net und eigener Empfang
Maximale Höhe: 21926 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.90 m/s
Landegeschwindigkeit: 4.5 m/s
Landestelle: Hohenflier/Göhrde  LAT, LON:
53.095362,10.7957720, Google Maps
Status: Geborgen am 19.3.2022
Methode: Tawhiri-Prediction und Extrapolation nach eigenen Daten.

Die Weihnachtssonde aus Norderney hing zuletzt nur 500m Luftlinie entfernt an einer Kiefer. Ich mache einen kleinen Umweg, um mit dem Rad noch etwas dichter an die Landestelle zu kommen. Der Check sollte schnell gehen, den Pfad zur Landestelle kenne ich inzwischen zu gut. An der Landestelle fällt auf, dass massive Äste "meiner" Kiefer am Boden liegen. Oben sind mit dem Fernglas Schnurreste und diverse abgebrochene Äste zu erkennen, die nur noch lose in Astgabeln klemmen - aber keine Sonde. Ist sie dazwischen eingeklemmt? Ich muss eine Stelle finden, wo man durch das Astmikado hindurchgucken kann. Nein, da ist nur ein aufgeplustertes loses Schnurende! Die Sonde ist also unten, aber wo liegt sie nur? 

Unter dem Baum liegt - nichts. Unter den schweren herabgefallenen Zweigen? Nichts! Vielleicht im Unterholz versteckt? - Nichts. Hmmm. Ich weite meinen Suchradius ein wenig aus und finde dann 30 Meter neben dem Baum dieses Stillleben....



Naja, da haben die Sondenjäger von der Fellträger-Fraktion mal wieder ganze Arbeit geleistet. Wenn die ihre Funde in Radiosondy eintragen würden, hätte man es einfacher. 

Allmählich neigt sich die Sonne zum Untergang, als ich Richtung Bahnhof Bad Bevensen radel. Der Weg ist sehr angenehm, geht überwiegend bergab und Rückenwind gibt es auch.





Donnerstag, 17. März 2022

!!! Ess-Geh-Peeeh Weeh !!! Einflug der militärischen Museumssonden

Sondentyp: RS92-SGPW (!)
SN:
E(!!)4430057
Produktionsdatum: 28.10.2009

Frequenz:
402.2 MHz

Timerkill:
keiner

Startstation:
Truppenübungsplatz Munster Süd
Flugdatum: 17.3.2022 10:00Z
Track
radiosondy
Maximale Höhe:
19435m

Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.9 m/s

Landegeschwindigkeit:
18.9 m/s

Landestelle: Lauenburg,
LAT, LON: 
53.37752,10.60105, Google Maps
Status:
geborgen 17.3.2022 12:44 UT
Methode: Decodierung mit Notebook, SDR und Zilog (oldschool)

Es begann alles merkwürdig zu werden. In Europa bricht ein Krieg aus, und in Idar-Oberstein starten uralte Exemplare der DFM09 und eine höchstwahrscheinliche DFM06. Kurz darauf erheben sich vom Truppenübungsplatz Munster Süd zwei extrem ungewöhnliche Radiosonden:  E4430064 und E4473511. Sonden des Typs RS92 sind bereits Rariritäten. Der eigentliche Knaller ist die Nummer mit dem Anfangsbuchstaben "E". Das  bedeutet: Baujahr 2009! Die Sonden landeten in unmittelbarer Nähe zueinander bei Bad Bevensen. Die hohe Landegeschwindigkeit ließ auf einen Verzicht auf einen Fallschirm schließen - was bei einem vermuteten Gewicht von 250g zumindest sportlich ist. Manch einer (auch ich) suchte zur Erklärung der BW-Oldyparade nach spekulativen Zusammenhängen mit dem aktuellen Weltgeschehen.

Carolin Liefke aus Heidelberg versuchte mich per Telegram anzupieksen, da doch mal sofort vorbeizufahren. Aber Bad Bevensen ist weit weg, ich hatte an dem Abend kaum spontan verfügbare Zeit. Bis ich da aufschlage, ist die inzwischen bei den ganzen Neu-Radiosondenjägern heißbegehrte RS92 garantiert rückstandsfrei verdampft. Ich sah es entspannt: Wozu hat man über 60 von den Dingern im Schrank? Später aber fragte ich mich, ob das weise war: Was ist, wenn in diesem Saurier eine Wasserbatterie als Stromquelle fungiert?

Nächsten Tag hatte ich etwas Zeit, und die Sonden waren anders als erwartet nicht als geborgen eingetragen. Also Faltrad geschultert und los! Nicht nach Bad Bevensen, das ist nicht so richtig im HVV, zumindest nicht in der Woche. Aber von Bienenbüttel sind es nur ein paar Kilometer mehr. Die beiden Landestellen erreiche ich nach etwas Gegenwind-Strampelei. Um es kurz zu machen: An keiner der beiden Landestellen lagen erkennbare Ballonreste, Schnüre oder weiße Boxen. Angesichts der jeweils relativ guten Predictions gehe ich eher davon aus, dass die Sonden von einem anonymen Sondensucher, der nichts einträgt, gezielt abgegriffen wurden. Klassischer Gorbatschow eben. Es wäre ja auch langweilig, wenn man immer erfolgreich wäre. Dennoch wurmte mich das mit der Nicht-Eintragerei ein wenig, weil ja somit auf ewig unbekannt bleiben wird, was mit den Sonden los war. Und die Dinger haben weit über den norddeutschen Raum hinaus für reichlichen Diskussionsstoff gesorgt. 

17.3.2022: Ich hänge in einer Zoom-Konferenz. Ein Telegram-Fenster poppt auf meinem Desktop auf, wieder mal Caro: "Die nächste E-RS92 fliegt, diesmal mehr in deine Richtung". Watt? Könnte sich das Rätsel um die militärischen Museumssonden doch noch klären lassen?  

 

Die anderen Teilnehmer der Konferenz haben glaube ich von meiner gewissen Abgelenktheit nichts mitbekommen, und ich habe auch währenddessen der Versuchung widerstanden, mal auf den Sondenseiten zu luschern. Danach stellt sich heraus, dass die Sonde inzwischen direkt am alten Grenzübergang Lauenburg-Horst in die chronisch feuchte Stecknitz-Niederung geplumpst ist. Etwas Zeit ist vorhanden. Also diesmal wirklich beherzt losfahren!

 


Wie geht das noch mit den RS92? Naja, etwas Erfahrung mit den Dingern hat man ja. Schnell Rinex-Daten heruntergeladen, Notebook, SDR, Moxon und Gummistiefel eingesteckt. Der TTGO sollte die Rinex-Daten selber runterladen und mit der RS92 klarkommen, aber da der die d- und  dop-Werte nicht anzeigt, ist das RS92-Suchen eher Blindflug. Denn die spacige Helix-Antenne der RS92 liegt nach der Landung gerne am Boden. Aufgrund der schwankenden Satellitengeometrie braucht man einen Anhalt, welche Genauigkeit zu erwarten ist, und ein Mittel, die schlechten und die guten Positionen auf einen Blick zu unterscheiden. Alles rein ins Auto, kurz noch den Aufbruch in der Whatappgruppe bekanntgeben und ab. Erst auf dem Weg fällt mir auf, dass mein Hinweis "ist eine E-Sonde, ich bin unterwegs" für manchen Sondenjäger nicht verständlich sein könnte.

Am Parkplatz am alten Grenzübergang halten wohl selten KFZs. Ein Auto macht einen U-Turn, biegt ein. Der Fahrer fragt mich, ob ich ein Problem habe. WOW! Das finde ich ja sehr aufmerksam. Ich dachte schon, der hätte es auch auf die RS92 abgesehen. Ein anderes Auto biegt ein. Die Leute kommen aus der Ukraine und fragen nach der Richtung zum Flüchtlingsheim. Da ich ja nicht in Lauenburg wohne, bin ich etwas perplex, aber dann fällt mir ein, dass ich da mal auf dem Weg zu einer Bergener Sonde vorbeigeradelt bin. Ich fand es damals sehr bizarr, dass die alte Grenztruppenkaserne von Horst heute ein Flüchtlingsheim ist. Ich beschreibe den Leuten den Weg und wünsche ihnen alles erdenklich Gute. 

So, nun aber mal losgelegt. Der TTGO empfängt aus ca. 400m - nichts. Der Rechner ist bereits hochgefahren. SDRsharp starten, 402.2MHz sind schon eingestellt. Jawoll, da ist im Diagramm der altbekannte RS92-Peak, und der sonore RS92-Sound ist hörbar. Für 400m Distanz ist das Signal ziemlich schwach. Moxon besser ausrichten, Zilog starten, und schon sprudeln die Koordinaten. Von damals weiß ich: Wenn man mit Zilog was decodiert, hat man halb gewonnen. Wie sehen die  DOP und d-Werte aus? So richtig exzellent! Die Koordinaten streuen kaum und dürften auf weniger als 10 Meter stimmen. Koordinaten ins Handy tippen, Auto abschließen. Brauche ich vor Ort keinen Empfang? Nein, diese Positionen sind auch nicht schlechter als bei jeder RS41. Bodennah ist die Position angesichts der angezeigten Höhe und wegen des schlechten Empfangs. Also außer Gummistiefeln alles im Auto lassen und los. 

Erst ein Acker, dann ein paar 100m Feuchtwiese am Ufer der Stecknitz.

 

Die Schnur ist schwer sichtbar, aber da liegt was Weißes im Gras....



 

 

 ...ein Abroller und der winzige Ballonrest. Das Setup fällt im Gelände kaum auf. Ob die beiden Sonden bei Bevensen doch noch da sind? Nein, wohl eher nicht.

Und am Ende der Schnur findet sich eine angesichts des Aufschlags mit 19m/s gut erhaltene RS92. Die Helixantenne zeigt waagerecht - damit hatte ich aufgrund der schönen Genauigkeitsparameter nicht gerechnet. Denn gemeinhin hat eine waagerecht ausgerichtete Helixantenne keine schöne Satellitengeometrie und daher unschöne DOP-Werte. Diese aber hält sich nicht an die Erfahrung - sie liegt fast exakt an der erwarteten Position. Mir soll es nur recht sein.



Sooo - und nun das Ding gaaaanz vorsichtig umgedreht und auf den Label geluschert 


Ja, ja, ja ja ja, ui, 🎡🐳🐬🐪🐄🐊!!! Ess-Geh-Peeeh Weeh !!!

Man erinnere sich an alte Zeiten:

SGPL    Lithiumbatterie, typisch für Schleswig
SGPD    zusammengelötete AA Zellen und Zusatzgewichte, typisch für Bergen und Meppen
SGPA    Automatenstartversion, bei uns nur aus Norderney

und SGPW steht für WASSERBATTERIE. Eine Erfindung von vor meiner Zeit. Nur eine 2017er Ozonkiste wurde mit einer Wasserbatterie versorgt - die Sonde war aber damals schon eine RS41. 


 

 

Vorteil der Wasserbatterie: Man kann die Sonde mit eingebauter Batterie ewig lagern und somit beim Lieferanten Mengenrabatte mitnehmen. Erst wenn man die Batterie in Wasser taucht, wird sie aktiviert und kann gestartet werden. Erst durch das Aufkommen der 10 Jahre haltbaren Lithiumbatterien wurden Wasserbatterien obsolet. Auf eine SGPW hatte ich schon angesichts des Baujahrs schon gehofft, aber sicher war das nicht. Übrigens entwickelt die Wasserbatterie stundenlang echte Wärme.

Tatsächlich ist dieses Museumsstück meine zweitälteste RS92. Älter ist nämlich C4853147 aus Pinneberg, Baujahr 2007, geflogen und geborgen 2017. Schon damals hatte ich  auf eine Wasserbatterie gehofft. Aber es war dann am Ende eine SGPD, der man ein SGPL-Hinterteil nachgerüstet hatte. Dennoch ist die heutige Sonde von allen bisherigen Funden die mit dem längsten Zeitintervall zwischen Produktion und Flug.

Militärsonden ohne Fallschirm sind sehr selten. Und dies ist die schwerste fallschirmlose Sonde. Einen Bundeswehrfinderbrief trägt das Teil auch nicht. Daher kann die Bundesrepublik Deutschland diesmal für Schäden aufkommen, die...??? Fazit: Trotz Bergung dieses lebenden Fossils bleibt die Sache weiterhin mysteriös. 


Damit habe ich jetzt alle  RS92-Batterietypen in meiner Sammlung



Soll ich noch nach einem nahen Baumlander oder einer Sonde aus Sasel von vor 2 Tagen gucken? Eigentlich habe ich keine Zeit. Der Baumlander ist auch eher was für Arne, der ist da in letzter Zeit mehrfach drumrumgeschlichen. Die Saselsonde hat eine schlechte Prediction und ich habe kein Fernglas mit. Unentschlossen drehe ich den Zündschlüssel. Und das Auto springt nicht an. Die Uhr am Armarturenbrett zeigt Null. Batterie alle! Das kann doch nicht sein. Ich lege alle Verbraucher still, warte ein wenig. Dritter Startversuch. Wieder dreht der Anlasser nur ganz müde - aber das Auto springt an. Also besser sofort nach Hause fahren und sehen, dass der Motor unterwegs nicht ausgeht. Alle halbherzigen Gedanken an eine schnelle weitere Sondenjagd sind damit verflogen. Ich komme aber sicher zuhause an, und Startversuche des Motors gelingen sofort. Scheint mir, dass ich wohl eine neue Batterie brauche. Und zwar keine Wasserbatterie...

 

Nachtrag: Ich habe mal recherchiert, wo in Europa noch kürzlich RS92-SGPW-Sonden gestartet wurden: Auf dem Schießplatz "Schietkamp" in den Niederlanden. Einige der Seriennummern bezeichnen Sonden, die in der gleichen Woche produziert wurden wie die Exemplare aus Munster-Süd. Bilder aus dem Netz zeigen auch, dass das Setup das gleiche war wie bei meinem Exemplar: Keine Beschriftung, kein Fallschirm.


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Ich vermute daher, dass NATO-Truppen aus Holland in Munster-Süd geübt haben. Und die haben einfach ihre Ausrüstung mitgebracht.


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier