Der blaue Kreis ist die Position der Sonde, der mit "i" gekennzeichnete Marker ist die Vorhersageposition. Das ganze ein Screenshot meines Handys. Etwas Ballonrest war vorhanden. Ansonsten das typische Pinneberger Setup: Kein Fallschirm, kein Label, Kabelbinder.
Seit ich eine DFM09-Radiosonde in der Nähe meines Arbeitsplatzes per Zufall gefunden habe, habe ich mich mehr für diese Stratosphärenballons interessiert. Neben der klassichen Sondenjagd habe ich mich vor allem damit befasst, die Ballons per Funk und optisch zu verfolgen. .
Montag, 27. März 2017
Sonde mit kaputtem Signal
Die Pinneberger Sonde DFM09-621309 flog bei sehr schwachem Wind über dem Hamburger Stadtgebiet. Die neugestaltete Bremer Seite hat jetzt auch die Seriennummer der DFM auf dem Schirm. Die Sonde landete (mal wieder) nördlich von Neu Wulmstorf. Vom S-Bahnhof aus war das Sondensignal klar zu empfangen. Der Sound hörte sich aber merkwürdig an, und es war nichts zu decodieren. Vor Ort ertönte das Signal bereits pulsartig und hörte sich fast an wie eine RS-41. Offenbar war die Batterie fast leer. Allerdings war alles Decodieren und Peilen überflüssig, denn die Sonde lag nur 38m von der vorhergesagten Landestelle entfernt. Obwohl die Pinneberger Sonden wegen ihrer Fallschirmlosigkeit nicht allzu sehr im Gelände auffallen, war es eine Sache von wenigen Minuten. Da im Naturschutzgebiet einige Wege wegen der Brutzeit gesperrt sind, lag die Sonde sehr günstig.
Der blaue Kreis ist die Position der Sonde, der mit "i" gekennzeichnete Marker ist die Vorhersageposition. Das ganze ein Screenshot meines Handys. Etwas Ballonrest war vorhanden. Ansonsten das typische Pinneberger Setup: Kein Fallschirm, kein Label, Kabelbinder.
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Der blaue Kreis ist die Position der Sonde, der mit "i" gekennzeichnete Marker ist die Vorhersageposition. Das ganze ein Screenshot meines Handys. Etwas Ballonrest war vorhanden. Ansonsten das typische Pinneberger Setup: Kein Fallschirm, kein Label, Kabelbinder.
Samstag, 25. März 2017
gleich noch eine Schleswiger Sonde...
...diesmal die 0Z Sonde M2133322 , die zwischen Tornesch und Uetersen gelandet war. Ungewöhnlich: Man konnte man sie auf der Bremer Seite bis in 87 Meter Höhe sehen. Das ist Baumwipfelhöhe. Den passenden Baum konnte man in Google Maps identifizieren. Bisher lag die Grenze im Hamburger Raum bei 300-700m Höhe, was immer eine Motivation für eigene Peil- und Dekodierversuche ist. Streamt da jemand seit heute Daten aus Hamburg nach Wetterson.de?
Mit einem frühen Zug ging es im Morgengrauen nach Tornesch, von da mit dem Rad zur Landeposition. Da ist der Baum - und die Sonde liegt davor, 19m neben der erwarteten Stelle!
und der Fallschirm hing hoch in besagtem Baum
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Mit einem frühen Zug ging es im Morgengrauen nach Tornesch, von da mit dem Rad zur Landeposition. Da ist der Baum - und die Sonde liegt davor, 19m neben der erwarteten Stelle!
und der Fallschirm hing hoch in besagtem Baum
Leider verhakte sich die Schnur komplett im Baum. Der Schirm konnte per GFK-Stick heruntergeholt werden, aber ein paar Meter Schnur blieben leider im Baum.
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Freitag, 24. März 2017
Erneut in Alveslohe
M2823205 war die 12Z-SGPL aus Schleswig und landete nordnordwestlich von Hamburg. Ich hatte jobbedingt keine Chance für einen Funkempfang, konnte aber die Bremer Prediction nutzen und sogar unmittelbar nach der Landung noch eine Prediction auslösen. Die Landestelle lag am Ortsrand von Alveslohe, gleich am Bahnhof. Also ging es kurz zu mir nach Hause, Rechner und Antenne holen, und dann mit der AKN über Ulzburg-Süd nach Alveslohe. Dieses Dorf hatte ich schon vor einer Woche auf der Suche nach der Radiosonde M2243313 und der daran anschließenden erfolglosen Nachsuche nach M2233440 mit dem Rad durchquert. Die Landestelle lag diesmal unweit des Bahnhofes, links von der Straße "Lüttn Feld". Leider war die Sicht komplett durch eine Baumschule und eine hohe Hecke versperrt. Hinter der Baumschule gab es etwas freiere Sicht auf das Feld. Da passierten zwei Dinge gleichzeitig: Eine nette, aber resolute Dame (wie sich herausstellte - die Besitzerin der Baumschule) fragte mich, was ich hier zu suchen hätte, und ich erspähte eine lange weiße Schur auf dem Feld in unmittelbarer Nähe. Nach kurzer Aufklärung über Radiosonden wies ich sie auf die Schnur hin, und was es damit auf sich hat. Nun war ihre Neugier entfacht, und so gingen wir am Ende zu dritt zu Fallschirm und Sonde.
Sie war vollkommen perplex, denn sie hatte zur Landezeit draußen gearbeitet und nichts bemerkt. Rechner und Antenne blieben im Rucksack. Ob man im Internet die fliegenden Radiosonden verfolgen kann, das fänden sie cool: Ich verwies auf wetterson.de. Die beiden fragten sogar die Seite mehrfach nach. Auf dem Weg durchs Dorf hatte ich Schirm und Sonde noch in der Hand, und ein junger Mann guckte mich extrem fragend an - worauf ich die Story noch einmal erklären musste. So war die ganze Aktion relativ öffentlichkeitswirksam, fast eine Vorübung zum morgigen Astronomietag - mit einem anderen Thema.
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Sie war vollkommen perplex, denn sie hatte zur Landezeit draußen gearbeitet und nichts bemerkt. Rechner und Antenne blieben im Rucksack. Ob man im Internet die fliegenden Radiosonden verfolgen kann, das fänden sie cool: Ich verwies auf wetterson.de. Die beiden fragten sogar die Seite mehrfach nach. Auf dem Weg durchs Dorf hatte ich Schirm und Sonde noch in der Hand, und ein junger Mann guckte mich extrem fragend an - worauf ich die Story noch einmal erklären musste. So war die ganze Aktion relativ öffentlichkeitswirksam, fast eine Vorübung zum morgigen Astronomietag - mit einem anderen Thema.
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Freitag, 17. März 2017
Glühwürmchen an der Alsterquelle
M2243313 war eine Radiosonde (SGPA) aus Norderney, die am 17.3. nördlich von Hamburg an der Alsterquelle niederging. Ich bin dann um 4:46 mit dem Fahrrad in die S-Bahn gestiegen, um dann mit der AKN von Eidelstedt aus nach Henstedt-Ulzburg zu fahren. Während zu dieser Uhrzeit fast alle Hamburger Bahnen normalerweise noch recht leer sind, ist die AKN brechend voll: Eine Klasse von Leuten, die offenbar ihr Abi feucht-fröhlich im Voraus gefeiert hatten, ferner viele Berufstätige, die in Hamburg wohnen und im Raum Neumünster arbeiten - und die daher früh auf den Beinen sein müssen. Zu allem Überfluss dann noch mein Rad - und es sind noch 2-3 weitere Drahtesel an Bord. Der Enge endlich entronnen, kann man in Ulzburg-Süd endlich in die Pedale treten. Im Landegebiet ist ein Verteilerkasten ein idealer Tisch für mein Notebook. Es ist jetzt schon Routine: Die Sonde empfangen - kein Problem, lärmendes Signal. Die Batchdatei für Zilog editieren und starten. Und ja, sehr schöne Positionsdaten mit 7 Satelliten und einem DOP-Wert von 3,1. Die Werte werden in die Handy-App eingegeben, die eine Position am Rande eines kleinen Wäldchens anzeigt:
Jeder denkt, wenn er an "Hamburg" hört, als zweites an die Alster. Sie entspringt nur wenige hundert Meter von der Landestelle entfernt.
Zu befürchen ist aufgrund des starken Signals und der vielen Satelliten natürlich eine Baumlandung. Aber der Luftdruck, den die Sonde meldet, entspricht fast exakt dem Druck, den mein Handy-Barometer anzeigt. Das spricht gegen eine große Höhe über der Oberfläche.
Bei der erwarteten Genauigkeit kann man Antenne und Rechner im Rucksack verstauen und frohgemut die letzten Meter zur Sonde fahren.
Ich biege auf den Quellenweg ein, und am Waldrand sehe ich sofort einen hellen blinkenden Leuchtpunkt vor dem dunklen Hintergrund der Bäume. Das ist die Leuchtdiode der SGPA, die am Baum pendelt. Aus der Nähe sieht es so aus:
Die Sonde kann prima ergriffen werden. Der Fallschirm hat sich aber leider unrettbar in einem benachbarten Baum verfangen.
Da man zwischen 6 und 9 Uhr kein Rad in der Bahn mitnehmen darf, ist etwas Zeit für einen Ausflug zur Landestelle von M2233440. Der ist weniger erfolgreich. Obwohl das Gelände weiträumig übersichtlich ist, kann ich diese Schleswiger Sonde nicht aufspüren. Inzwischen ist eben schon mehr Betrieb auf den Feldern, so dass so etwas nicht mehr ohne weiteres 10 Tage herumliegt.
Die Natur ist überhaupt recht weit: Der Zilpzalp ist da, Feldlerchen steigen auf, Kraniche kann man sehen und hören, Hasen und Rehe laufen einem über den Weg. So eine Sonde ist eben ein schöner Anlass, mal in der Dämmerung unterwegs zu sein, und der Weg ist das Ziel.
In Ellerau gehts dann wieder mit der AKN stadtwärts.
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Jeder denkt, wenn er an "Hamburg" hört, als zweites an die Alster. Sie entspringt nur wenige hundert Meter von der Landestelle entfernt.
Zu befürchen ist aufgrund des starken Signals und der vielen Satelliten natürlich eine Baumlandung. Aber der Luftdruck, den die Sonde meldet, entspricht fast exakt dem Druck, den mein Handy-Barometer anzeigt. Das spricht gegen eine große Höhe über der Oberfläche.
Bei der erwarteten Genauigkeit kann man Antenne und Rechner im Rucksack verstauen und frohgemut die letzten Meter zur Sonde fahren.
Ich biege auf den Quellenweg ein, und am Waldrand sehe ich sofort einen hellen blinkenden Leuchtpunkt vor dem dunklen Hintergrund der Bäume. Das ist die Leuchtdiode der SGPA, die am Baum pendelt. Aus der Nähe sieht es so aus:
Die Sonde kann prima ergriffen werden. Der Fallschirm hat sich aber leider unrettbar in einem benachbarten Baum verfangen.
Da man zwischen 6 und 9 Uhr kein Rad in der Bahn mitnehmen darf, ist etwas Zeit für einen Ausflug zur Landestelle von M2233440. Der ist weniger erfolgreich. Obwohl das Gelände weiträumig übersichtlich ist, kann ich diese Schleswiger Sonde nicht aufspüren. Inzwischen ist eben schon mehr Betrieb auf den Feldern, so dass so etwas nicht mehr ohne weiteres 10 Tage herumliegt.
Die Natur ist überhaupt recht weit: Der Zilpzalp ist da, Feldlerchen steigen auf, Kraniche kann man sehen und hören, Hasen und Rehe laufen einem über den Weg. So eine Sonde ist eben ein schöner Anlass, mal in der Dämmerung unterwegs zu sein, und der Weg ist das Ziel.
In Ellerau gehts dann wieder mit der AKN stadtwärts.
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Dienstag, 14. März 2017
Schleswiger Sonde in Neuschönningstedt
M2133344 war die 0Z-Sonde aus Schleswig am 14.3.2017, eine SGPL. Ich bekam den Flug erst gar nicht mit, da es keinen Alarm aus Bremen gab. Das lag daran, dass die Sonde in 18000m von der Bremer Karte verschwand. Nun gibt es eine experimentelle Alternativdarstellung der Bremer Daten. Als ich morgens um 4:00 diese Darstellung sichtete, wurde klar, dass die Sonde bei Neuschönningstedt gelandet war, gut vor der Arbeit erreichbar. Ich versuchte, wenn auch etwas spät, eine habhub-Prediction und beschloss, die nahe der Landestelle gelegene Busstation Heideweg anzufahren. Hier traf ich um 5:40 ein. Bushäuschen sind sooo tolle Empfangsstellen - Platz, um geschützt einen Laptop und eine Antenne in Stellung zu bringen, ist genug vorhanden. Sofort lärmender Empfang des Sondensignals. Die Daten wurden - inzwischen Routine - durch den Zilog-Decoder gejagt, und es gab eine gute Lösung (DOP=5.7, 5 Satelliten). Die App "Locus" erwies sich als sehr geeignet - sie zeigt offline die Open Streetmap auf dem Handy an.
Tatsächlich war die ermittelte Sondenposition nur 192m von der Bushaltestelle entfernt, und nach der Anzeige würde die Sonde auf der Straße liegen. Also Laptop und Antenne wieder in den Rucksack und los! Als ich in die Straße einbog, fiel sofort eine Schnur auf, die von einem Baum quer über die Straße hing. Und an ihrem Ende lag M2133344. Nach Google Earth unterscheiden sich Zilog-Sondenposition und mein Handy-GPS um 6.9 Meter.
Erstaunlicherweise war die Sonde noch nicht von Autos geschreddert, obwohl sie schon etliche Stunden dort lag. Ich habe sie dann in Sicherheit gebracht und durch einen scharfen Zug am Seil den Fallschirm, der hoch in einem Baum hing, zu Boden gebracht.
Dies war meine bisher schnellste und einfachste Sondenbergung überhaupt: Wanderung zur Sonde < 200m auf Fußwegen, Sondenempfang- und Dekodierung dauerte keine 5 Minuten, Sonde, obwohl im Wohngebiet gelandet, auf öffentlicher Straße und nicht im Baum, direkte Anschlüsse aller öffentlichen Verkehrsmittel. Ja, ich weiß: Es kommt irgendwann auch wieder mal anders...
Montag, 6. März 2017
Uraltsonden aus Pinneberg
Letzte Woche flog eine Sonde aus dem Raum Hamburg in
Richtung Mecklenburg-Vorpommern. In Sondenjägerkreisen wurde sie eifrig
diskutiert. Denn die Seriennummer, die Sonde funkte, begann mit einem
"C". Das bedeutet: Produktionsdatum war der 30.11.2007. Ein uraltes Schätzchen. Es wurde
erwogen, dass dieses Modell vielleicht sogar eine Wasserbatterie enthalten
könnte. Ich bin relativ frisch im Sondenjägergeschäft und werde sicher nicht
mehr so schnell eine Sonde mit Wasserbatterie erbeuten können. Und auch Sonden
mit einem "C" in der Seriennummer haben nur die ganz alten Hasen
im Schrank. Als allerdings ein paar neue Daten auftauchten, die den Startort
als "Pinneberg" auswiesen, hätte ich skeptischer werden müssen. Denn ein
sondenbegeisterter Astrofreund, Jürgen Wruck, hatte neulich eine Pinneberger
SGP mit Lithiumbatterie aus dem Schnee gezogen.
Dennoch gab es kein Halten mehr, als am Morgen des 6.3. eine
weitere Uraltsonde, C4853147, in Pinneberg startete. Sie stieg extrem langsam
auf, drehte ein paar Schleifen über den Hamburger Westen, überquerte dann die
Elbe. Die rasante Landephase - Pinneberg verzichtet grundsätzlich auf
Fallschirme - konnte ich durch eigenen Empfang von meinem Arbeitsplatz aus verfolgen. Die Sonde landete wieder in der
Fischbeker Heide, einem Waldgebiet in den Harburger Bergen, in dem ich schon 2
Tage vorher aktiv war. Die Stelle war in einem fast weglosen schmalen Streifen Hamburger
Territorium, der nach Niedersachsen hineinragt. Die finale GPS-Höhe betrug
211m, davon muss man noch 40 Meter Geodhöhe und 100m Geländehöhe abziehen. Zum
Vergleich: Die Bremer Radiosondenseite hatte die Sonde in 580m Höhe verloren.
Es gelang mir, mich auf Arbeit am Frühnachmittag loszueisen.
Meinen Sondenjägerrucksack hatte ich gleich mitgenommen. S-Bahn und ein Bus
brachten mich nach Alvesen. Von da aus ging es auf verschlungenen matschigen Waldwegen und
Waldfahrwegen bei Nieselwetter zur Landestelle. Ich habe ein paarmal versucht,
das Signal zu erfassen - leider erfolglos. Hatte die vermutete Wasserbatterie
ausgeblubbert?
In unmittelbarer Nähe der Landestelle wurde die Lage
durchdacht. So schnell würde ich nicht aufgeben. Ich stand in einem Tal,
Richtung Landestelle erhoben sich Hügel.
Gleich nördlich vom höchsten Gipfel
befand sich meine letzte Sondenposition. 211-40-100 ergibt 71 Meter über Grund,
und die Bäume waren sehr hoch. Somit hatte ich das Signal fast bis in
Baumwipfelhöhe empfangen. Zur Zeit der Sondenlandung war es recht windstill
gewesen. Daher gab es eine gute Chance, die Sonde direkt unter der letzten Position aufsammeln
zu können. Also weg vom Weg und den bewaldeten Hügel hinauf. Um mir eine
Übersicht zu verschaffen, ging es rauf auf den Gipfel, auf dem ein Jäger einen
Beobachtungsstuhl errichtet hatte. Ein Blick in die fragliche Richtung zeigte sofort
einen schneeweißen Fleck. Das war die spätantike Sonde. Die Position lag nur 30m
nördlich meiner letzten Position aus Flottbek.
Die spannende Frage: Was für eine Batterie ist da drin?
Drauf stand "SGPD". Das bedeutet: AA-Batterien und
Zusatz-Wassergewichte, also keine Wasserbatterie. Drin war aber, was ich schon aufgrund
des Gewichts vermutet hatte: Ein Paket von Lithiumbatterien.
Also hat man wohl uralte SPGDs nachträglich mit
Batteriekästen der SGPL versehen...
Der relativ große Ballonrest hing hoch im Baumwipfel. Ein
strammer Zug ließ ihn heruntersegeln. Pinnebergtypisch war der Abroller mit
einem Kabelbinder befestigt. Der Sensorträger ist, anders als bei den heutigen
Sonden, nicht rundherum verspiegelt, sondern die untere Hälfte ist matt.
Der Rückweg wurde etwas koordinierter durchgeführt. Vor
allem ging er schneller, denn eigentlich war die Landeregion von der Busstation
"Waldfrieden (Kehre)" aus schneller erreichbar. Das ist die gleiche Bushaltestelle,
von der aus die Sonde M2153160 nur 2 Tage vorher besucht wurde.
Kurz vor der Busstation kam ich an einer Mutter mit 2 drei- bis fünfjährigen Kindern an. Einer der Jungs guckte mich ein wenig fragend an und meinte, auf meinen GFK-Mast im Rucksack deutend: "Bestimmt ein Schießgewehr". Ich hab dann Mutter und Kiddys den Ballonrest und die Sonde gezeigt und sie raten lassen, was das ist. Sie kamen drauf und stellten viele Fragen.
Samstag, 4. März 2017
Samstagsgruß aus Norderney
Die Sonde M2153160 aus Norderney landete heute morgen bei
Fischbek in den Harburger Bergen. Ich war mir angesichts der Landestelle mitten
im Wald nicht ganz sicher, ob ich überhaupt hinfahren sollte. Da aber die
Verbindung mit S-Bahn und Bus gut war, beschloss ich, vor dem Samstagsfrühstück
vorbeizufahren. Der Bus brachte mich bei Sonnenaufgang zur Station Waldfrieden,
einer Kehre am Rande eines Friedhofs. Von dort aus ging es zu Fuß weiter. An
der Haltestelle hatte ich keinen Empfang. Sehr nahe der vorhergesagten
Landestelle befand sich mitten im Wald ein Hügelzug, auf dem ich es noch mal
versuchte. Das Signal war extrem stark. Sonde also im Baum? Offenbar nicht wirklich! Der Luftdruck der Sonde war höher als der, den mein Handy gerade anzeigte! Mit dem Finden der Sonde hatte ich Glück. Ich konnte "on
the fly" eine Aufnahme des Signals in den Zilog-Decoder einfüttern, und der
sagte mir, dass ich nur ca. 60m von der Sonde entfernt war. Die Sonde lag tatsächlich am Boden , und der Fallschirm hing im Baum.
Leider machte ich ein paar
dumme Fehler bei der Fallschirmbergung, und am Ende hing der Schirm etwas zu
hoch für meinen 8m-GFK-Mast. Der Versuch, ihn an der Schnur über die Astgabel
zu ziehen, führte zum Riss der Schnur. Ich hätte mal besser den Mast mit Tape
und ein paar herumliegenden Stöcken um 1-2 Meter verlängert.
Die kleine morgendliche Wanderung war wunderbar. Es
singen inzwischen Buchfinken, Heckenbraunellen, Zaunkönige, Singdrosseln. Auch
hörte ich ein paar schreckende Rehe, die sich aber nicht zeigten.
Die mit Zilog ermittelete Position war nur 12m von der Anzeige meines Handy-GPS entfernt. Sondemonitor zeigte GPS-Koordinaten an, die aber mit den gleichen Rinex-Daten 85 Meter daneben lagen. Das war nicht genauer als die Bremer Prognose (90 Meter). Das zeigt wieder mal, dass die Erfahrung vieler Sondenjäger, man können gelandete SGPs nicht nach ihren GPS-Koordinaten finden, oft nicht auf einen SGP-Problem, sondern auf einem Sondemonitorproblem beruht. Sondemonitor reagiert sehr empfindlich auf eine ungünstige Antennenausrichtung und ist auch sonst einfach ungenauer als der Zilog-Decoder.
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