Seit ich eine DFM09-Radiosonde in der Nähe meines Arbeitsplatzes per Zufall gefunden habe, habe ich mich mehr für diese Stratosphärenballons interessiert. Neben der klassichen Sondenjagd habe ich mich vor allem damit befasst, die Ballons per Funk und optisch zu verfolgen. .
Dienstag, 28. Februar 2017
Doppelmeppel
Freitag, 17. Februar 2017
ENDLICH nach Grönland!
Mittwoch, 15. Februar 2017
Nach Wedel in der Nacht
Ich hatte große Schwierigkeiten, die Schnur zu erkennen, die zur Sonde führte, obwohl ich mehrfach den Baum mit einer hellen Taschenlampe umrundete, war sie im Lichtkegel nicht auszumachen. Am Ende habe ich dann mittels GFK-Stange erstmal Schirm, Abroller und Ballonrest zu Boden gebracht und ein wenig an der Schur, die im Baum verschwand, gezogen. Worauf man ein Klötern von einem der Grundstücke hörte. Jetzt sah ich auch die Schnur hinter einer Hecke verschwinden.
Und ich hatte wieder Glück. Die GPS-Position laut Zilog war ca. 17m daneben, und zwar zu meinen Gunsten. Sie lag nämlich direkt neben einer betonierten Auffahrt direkt an der Grenze des Grundstücks, und so konnte ich das Ding durch kräftigeres Ziehen zu mir befördern.
Freitag, 10. Februar 2017
Bergener Sonde in Neukloster
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Montag, 6. Februar 2017
Landung in Brest-Aspe
Samstag, 4. Februar 2017
Bergener Sonde landet in Bergedorf
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Bremer Daten, Kartengrundlage Open Streetmap |
Eine ganze Zeit lag sah es so aus, als ob sie über vertrautem Terrain niedergehen sollte: Auf dem Gelände der Bergedorfer Sternwarte. Von welcher Kuppel würde man die Sonde herunterkratzen? Aber am Ende landete das Gespann in der Wentorfer Straße. Ich hatte die Sonde noch in einer GPS-Höhe von 118m erfasst. Zieht man hier 40m Geoidhöhe und 30m Terrainhöhe ab, waren das 44m über Grund. Ich war mir aufgrund der Bahn fast 100%ig sicher, in welchem Baum die Sonde wohl hängengeblieben sein würde. Aber da hilft nur nachgucken.
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Eigene Daten, Landephase, Kartengrundlage: Open Streetmap. Untere rechte Ecke: Sternwarte Bergedorf |
Also ab mit der S-Bahn und dem Bus zur Station Pfingstberg. Über die Straße, zu dem Baum. Hä? Ich konnte nichts Verdächtiges entdecken. Ist sie vielleicht gar nicht bis zum Baum gekommen? Ein Mehrfamilienhaus umrundet - nichts. Ein Blick auf den Baum von der anderen Seite - nichts. Die weitere Umgebung abgesucht. Nichts.
Also in dem bewährten Bushäuschen die Antenne fertig gemacht. Wahnsinnssignal, absolutes Nahfeld. Wenn man es überhaupt peilen konnte, kam es aus Richtung Baum, hmmm. Inzwischen hatte ich 3 Minuten WAV-Datei mitgeschnitten. Also rein mit dem Zeugs in den Zilog-Decoder. Bingo, der spuckt tatsächlich gute Koordinaten aus. Und wo ist die Position? EXAKT in dem besagten Baum!
Hä? Ich musste wohl Tomaten auf den Augen gehabt haben, denn im Wipfel sah man schon von Weitem unverkennbar und extrem auffällig einen großen roter Bundeswehrschirm, in großer Höhe!
An meiner Sinneswahrnehmung zweifelnd machte ich mich auf die Suche nach der Sonde. Die hing in 6-7 Meter Höhe, auch im Baum. Ich war beim Umrunden des Baums vorhin exakt UNTER der Sonde hindurchgelaufen und hatte den Baum m.E. gründlich inspiziert. Ich war reichlich perplex - wie kann so etwas passieren?
An dem Mehrfamilienhaus holte ich mir rasch das "Go" vom Besitzer (oder zumindest war da eine Person, die mir das Go gab ☺), machte meinen Teleskopmast klar und angelte die Sonde herunter. Um auch den Fallschirm und die Schnur zu bergen, versuchte ich es mit gewaltsamen Ziehen, aber der Schirm hing unrettbar fest. Irgendwann riss die Schnur. Ich versuch grundsätzlich - vor allem wegen der Tiere - alles mitzunehmen, aber da war diesmal nichts zu machen.
Die Nummer bedeutet: Herstellung im Dezember 2014! Die Bundeswehr muss noch große Vorräte an SGP-Sonden auf Lager haben. Wie lange es wohl braucht, bis die erschöpft sind? Dann werden sie wohl, wie alle Vaisala-User, auf RS41 umstellen müssen, denn angeblich werden die SGPs nur noch bis Mai 2017 geliefert. Übrigens fehlte bei diesem Exemplar der ach so amüsante Bundeswehrzettel. Das ist doch ganz prima. Dann haftet diesmal vielleicht die Bundesrepublik Deutschland ausnahmsweise für die vielen Schäden, die beim Bergungsversuch entstehen?
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