Dienstag, 11. Juli 2017

Zwei Bergener Sonden auf Büchen

Am 10.7.2017 landeten sowohl die 6 UT-Sonde als auch die 12 UT-Sonde im Raum Büchen. In meiner Kindheit war hier das Ende der Welt - die letzte Bahnstation vor der DDR-Grenze. In der Landephase der Mittagssonde regnete es in Strömen. Als dann aber gegen 19:00 der Regen aufhörte, schnappte ich mir Fahrrad und Sondenjägerbesteck und ab ging es per Regionalbahn nach Büchen. Zuerst wollte ich die Mittagssonde (M3923676) besuchen. Hier hatte ich eine gewisse Hoffnung, die Sonde noch sendend anzutreffen. Die Bremer Prediction hatte die Sonde auf einem Weizenfeld bei dem Dorf Witzeeze, und in der Landephase war die Vorhersage recht stabil gewesen. Man konnte mit dem Rad bis 70m an die Stelle heranfahren. Leider war die Batterie der Sonde wohl schon leer, jedenfalls gab es keinen Empfang. Das Weizenfeld wurde nun mit dem Fernglas genauestens inspiziert, was beonders gut von einer benachbarten Wiese aus ging. Irgendwann sah ich einen rötlichen Fremkörper sehr nahe der Vorhersageposition. Eine Treckerspur brachte mich sehr nahe an das Objekt heran, welches sich als kleiner roter Schirm entpuppte

 
Um das Feld nicht unnötig zu zertrampeln, habe ich die Sonde mit der Sondenschnur zu mir gezogen, was sie unbeschadet überstand. Daher kenne ich die ganz exakte Position der Sonde nicht. Der Fallschirm war aber nur 14m von der Bremer Prediction entfernt - nach Meinung meines Handy-Navis. Und die Sonde selbst lang dichter an der vorgergesagten Stelle.



Momentan finde ich es erstaunlich, wie häufig Bergen die Fallschirme ändert. Früher hatten alle Bergener Sonden große rote Schirme. Dann wurden die 6UT und 18UT Sonden mit kleinen Schirmen geflogen. Diese kannte ich bis dahin nur von den viel leichteren Manöver-DFMs. Jetzt fliegen auch die Mittagssonden mit kleinen Schirmen, und neulich hatte ich eine Mitternachtssonde, ebenfalls mit kleinem Schirm.

In jedem Fall musste ich mich sputen, denn ich wollte die Landestelle der anderen Sonde M3853051ebenfalls noch besuchen. Einmal brauchte ich dazu Tageslicht, zum anderen wollte ich die Bahn um 22:07 noch kriegen - danach war es schwierig und nervig, Hamburg noch per Bahn zu erreichen.

 Die Bremer Landestellenprognose lag am Ufer des Elbe-Lübeck-Kanals. Leider konnte ich die Sonde nicht entdecken. Das kann verschiedene Gründe haben: Sonde ist in den Kanal gefallen, Sonde hing in einem der umstehenden Bäume oder im Gestrüpp. Es wurde langsam dunkel und ich hatte nur wenig Zeit. Meine Suche war daher nicht allzu gründlich. Um den Zug noch zu kriegen, musste ich in die Pedale treten.

Übersicht über alle Radiosondenfunde hier

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