Freitag, 16. Februar 2018

AKN: Sonden pflücken während der Fahrt ist möglich!

Die AKN ist eine Kleinbahn, die den Hamburger Nordwesten mit Elmshorn, Norderstedt, Kaltenkirchen und Neumünster verbindet. Blumenpflücken während der Fahrt soll mitunter möglich sein, aber Sondenpflücken? In den letzten Tagen sind eine Menge Norderneyer Sonden im Einzugsgebiet der AKN heruntergekommen. Mittwoch Mittag landete N3550526 im Moor 5km nördlich von Sparrieshoop. Ich hatte die Gelegenheit, aus einem Laborfenster eine Antenne halten zu können und die Sonde bis fast zum Boden zu verfolgen. Die Sonde hätte ich arbeitsbedingt erst im Dunkeln aufsuchen können, und dazu war  mir die Gegend etwas zu unwegsam. Die Donnerstags-Mittagssonde landete unweit der Station Alveslohe.  Ich habe hiervon die nur sehr ungenaue Bremer Prediction aus 800m Höhe, da ich keine Gelegenheit zum eigenen Empfang hatte. Hinfahren und Einsacken ging nicht, weil ich Abends noch einen Termin hatte. Freitag hätte ich vormittags etwas Zeit gehabt. Nachts landete N3340482. Diesmal ein Treffer in Sparrieshoop  - einem Dorf mit AKN Station. Meine Idee war, im Dunkeln die Sonde im Dorf abzusammeln und dann  ein wenig zu radeln und nach Sonnenaufgang mein Glück im Moor zu versuchen.
Da die Straßen bereits in Hamburg überforen und spiegelglatt waren, überlegte ich mir einen anderen Plan: Wanderschuhe statt Fahrrad und als zweites Ziel die Sonde bei Alveslohe. Die war nämlich in Fußgehentfernung zum Bahnhof, und das passte in mein Zeitfenster am Freitag Morgen.

Um 5:46 fuhr die AKN in Sparrieshoop ein. Vom Bahnhof aus hatte ich einen tollen Empfang und kannte daher die Position. Die Sonde lag direkt am Straßenrand in einem Gebiet mit Einzelhausbebauung. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass die Sonde am Rand eines Grundstücks lag. Im Haus war alles dunkel. Ich wollte daher niemanden wachklingeln, konnte aber die Schnur ergreifen  und ich die Sonde zu mir ziehen. Das wurde dadurch erleichtert, dass der Abroller nicht funktioniert hatte und die 50m Schnur noch im Fabrik-Originalzustand waren. Das Ganze war also quasi ein kompaktes und gut transportables Paket mit kleinem Packmaß. Zurück zur Bahnstation. Die ganze Aktion hatte keine 20 Minuten gedauert, so dass ich auf den 6:26-Zug noch eine ganze Weile warten durfte.





Von Alveslohe brachte mich ein kurzer Fußmarsch ins Landegebiet von N3320217. Hier musste natürlich ein wenig gesucht werden. Der nette Landwirt, dem das Gelände gehört, war anwesend, zeigte sich interessiert und gab mir gleich das "go" für eine Suche. Leider ist es nicht so einfach, eine weiße Radiosonde mit weißem Fallschirm im Schnee zu finden. Irgendwann gab ich auf und ging zurück zur Straße. Es ging etwas bergauf, und auf der gegenüberliegenden Seite lag etwas Verdächtiges. Das Fernglas zeigte sofort Fallschirm und Schnur.  Die Sonde war wesentlich kürzer geflogen als vorhergesagt und war inzwischen von Schneekristallen überzuckert. Der Ballonrest war praktisch komplett und einfach riesig.




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