Sonntag, 18. Februar 2018

Nette Fachsimpelei unter der Sonde

Sondentyp: RS41-SGP
SN: N3550056
Frequenz: 402.50 MHz
Startstation: Schleswig (WMOID:10035)
Flugdatum: 18.02.2018 12Z
Track  Bremen  eigene Daten
Landestelle  Schwissel bei Bad Oldesloe, LAT LON:53.89668, 10.30216  Google maps
Funddatum 18.02.2018, nachmittags
Gefunden durch Sonden-GPS der gelandeten Sonde

Heute Nacht flog die Schleswiger Sonde N3550506 an den Rand meines Suchgebiets, etwas nördlich von Bad Oldesloe. Ich war da etwas zu müde für eine Sonntags-Morgen-Aktion. Auch sah ich, dass die 12Z-Sonde laut Habhub praktisch auf derselben Position niedergehen sollte. Ich bin daher gegen Mittag mit der Bahn nach Freseburg nördlich von Bad Oldesloe aufgebrochen. Im Mittelpunkt der Aktion stand der Praxixtest meines neuen Faltrades, meiner neuen Waffe gegen Sperrzeiten bei der S-Bahn und gegen die unverständliche Preisgestaltung der Fahrradtickets in norddeutschen Regionalzügen.
Ziel der Unternehmung war die Bedarfshaltestelle Fresenburg. Von dort wollte ich eine Suche nach  N3550506 starten. Würde die Schleswiger Mittagssonde tatsächlich in 10-15km Umkreis niedergehen, wäre das Anlass für Plan B.

Während der Fahrt war die Mittagssonde N3550056 schon in der Luft. Im Regionalzug Oldesloe-Neumünster wurde auf Grundlage der Bremer Vorhersage rasch entschieden, dass ich eine Station weiter nach Wakendorf fahren würde. Von dort aus brachte mich das Rad nach Sühlen.Knapp südlich dieses Dorfes konnte ich die letzten 900m des Fluges mitschneiden, bis in eine Höhe von ca. 50 Metern über dem Grund, aus 4km Entfernung. Auf eine Prediction verzichtete ich; die niedrigste Position war genau genug. Weiter ging es über Dreggers nach Travethal. Hier konnte ich das Sondensignal dekodieren - es lag nur ein paar Meter von der letzten Position.

Kurz vorm Ortseingang Schwissel ging es links auf einem überfrorenen Feldweg und dann 200m über abgeerntete Felder zur Landestelle. Der Fallschirm war, als ich den letzten Knick überquert hatte, gut sichtbar.





Ich ergriff den Fallschirm und den relativ großen Ballonrest und begann, wie üblich die Schnur aufzuwickeln, als von der anderen Seite ein Mann schnurstracks, klassich mit einer Yagiantenne peilend, auf mich zuhielt. Kais erste Frage war, ob das für mich ein Zufallsfund wäre, oder ob ich die Sonde gezielt gesucht hätte - mein Peilequipment war schon im Rucksack. Wir hatten einen netten Smalltalk. Er kam aus Neumünster und hatte in der Gegend ein paar Sonden gefunden, aber bisher noch kaum RS41. Er berichtete, er habe sich nach der Bremer Prediction orientiert, und die Sonde ließ sich auf dem flachen Feld prima peilen. Und zu seiner Freude war sie schon aus einiger Distanz bereits gut zu sehen.  Er plante, auf Raspberry-Basis eine supertransportables Dekodiergerät zu basteln und hatte sich sogar schon Hardware hierfür bestellt, die aber noch in der Post war. Ich zeigte ihm mein Setup, und wir dekodierten mal eben demomäßig die Sonde mit SM und Zilog. Aber die Idee mit dem Raspberry+Display werde ich auch mal durchdenken - als tragbare Alternative zu meinem Laptop. Allein schon dafür hatte sich die Tour gelohnt.








Da wir praktisch gleichzeitig und unabhängig bei der Sonde aufgetaucht waren, schlug ich vor, dass er die Sonde doch mitnehmen sollte. Nachdem wir unsere Emailaddressen getauscht hatten, trennten sich unsere Wege.

Ich kam noch bei Tageslicht im Landegebiet der Nachtsonde an, die ich aber bei einer intensiven Feldstecher-Inspektion der Felder nicht finden konnte. Auf den Feldern lag noch viel Schnee, und ich mochte auch nicht unnötig kreuz und quer über bestellte Felder rennen *). Als es dunkel wurde, ging es zur Bedarfshaltestelle Fresenburg und dann nach Hause.

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

 *) Inzwischen weiß ich, dass Kai auch  noch zu dieser Sonde gefahren ist und sie auch gefunden hat. Er hat danach auch ein Weilchen auf mich gewartet, aber ich bin erst danach mit dem Rad angestrampelt gekommen.