Montag, 5. Februar 2018

Im Dunkeln nach Moorrege

Die Nachtsonde vom 5.2.2018 aus Schleswig war N3530093. Sie überquerte zweimal Schleswig-Holstein und ging dann im Raum Uetersen, beim Dorf Moorrege nordwestlich von Hamburg nieder. Aufgrund des eisregenartigen Wetters war meine Neigung zu einer Fahrradfahrt im Dunkeln begrenzt. Ich sah aber, dass ein Bus von Elmshorn nach Wedel am ganz frühen Morgen keine 1000m von der Landestelle entfernt halten würde, was einen schnellen Besuch vor der Arbeit erlaubte. Ich hatte die Sonde mit einem aus dem Fenster gehaltenen Yagi empfangen, aber das Signal riss in über 500m Höhe ab, weil sich ein Haus in Sondenrichtung befand. Ich habe erst am Abend nach der Sondenbergung bemerkt, dass der Sondemonitor-Groundtrackfile eine einsame Position in 166m GPS-Höhe enthielt.  Bremen hatte die Sonde in 376m Höhe verloren, so dass die Bremer Prediction recht gut sein würde und für die Suche meine Leitschnur war. Im Dunkeln konnte ich die gelandete Sonde empfangen. Die GPS-Koordinaten ersparten mir eine lange Suche. Sie sahen die Sonde auf dem Boden direkt am Ostrand des Feldweges "Twiete", und zwar auf dem  Boden und keine 40m von der Bremer Vorhersageposition entfernt. Vor Ort stellte sich heraus, dass dieser Weg zwischen von zwei Knicks  verlief. Diese waren offenbar über Jahrzehnte nur teilweise geknickt worden, so dass einerseits die recht hohen Knickbäume spargelartig gewachsen waren und dennoch das Gebüsch unten extrem dicht und kompakt war. Die Sonde lag tatsächlich, wie von Zilog versprochen,  UNTER dem ganzen Gestrüpp auf dem Boden.





Ich fragte mich ja, wie sie da bitte hingekommen sein sollte, war aber natürlich hocherfreut über die leichte Beute am Wegesand. Ich musste sie nur mit langem Arm zwischen den Zweigen herausfummeln und abschneiden. Die Schnur verlief senkrecht zum Wipfel eines hohen Knickbaums, dann in luftiger Höhe über die Straße und dann über den gegenüberliegenden Knick auf eine Wiese. Dort lagen Fallschirm, Abroller und ein kleiner Ballonrest.


Die Schnur wurde rasch eingerollt, und dann konnte ich zur Busstation zurückglitschen. Problemlose und schnelle Sondenbergung.  Von Wedel brachte mich die S-Bahn zurück nach Hamburg, und dort reichte die Zeit nicht nur für eine warme Dusche, sondern sogar noch für ein schnelles Frühstück. Den ganzen Tag über hatte ich noch diesen Waldkauzruf im Ohr.

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