Sondentyp: RS41-SGP
SN: R2410258Frequenz: 402.5 MHz
Startstation: Schleswig (WMOID:10035)
Flugdatum: 20.01.2020 12Z
Track Bremen
Landestelle Sievershütten, LAT LON:53.845474,10.092685 Google maps
Status: geborgen am 22.01.2020, 15:50 UT
Methode: Tawhiri-Prediction nach wetterson.de-Daten
Im Januar 2020 hatte ich anfangs des Monats beruflich viel zu tun und wenig Zeit zur Sondenjagd. Die Jagd auf R2811026, die Norderney-Mittagssonde vom Samstag, dem 18.1.2020, war erfolglos. Zwar konnte ich das Objekt der Begierde vom Bahnhof aus empfangen und decodieren. Die Position erwies sich dann als die Linksabbiegerspur direkt vor einer Ampel. Offenbar sendete die Sonde aus dem Kofferraum des Finders (laut Radiosondy: DL6LAY), als der an besagter Ampel stand...😁
Diese Schleswiger Mittagssonde vom 20.1.2020 landete bei Sievershütten. Etwas schlecht erreichbar. Ich hatte an dem Tag keine Zeit, ebenso die üblichen Verdächtigen. Die Prediction war recht genau, denn Bernds Daten endeten in 146m GPS-Höhe. Offenbar ein freies Feld. Am 22.1. hatte ich ein wenig Zeit. Die Sonde war zwar noch nicht als gefunden gemeldet, aber da war das ungute Gefühl, dass die Sonde auf dem Präsentierteller lag. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Bauer, Spaziergänger oder Jäger das Ding einsammeln würde, zumal die Häuser des Dorfes Sieverhütten nur 250 Meter entfernt waren.
22.1.2020: Der freie Nachmittag bei gutem Wetter lädt zu einer Aktion ein. Also Faltrad schultern und rasch zur S-Bahn! 100m von meiner Wohnung entfernt ist erst einmal Schluss:
Leute, da fehlen Mitarbeiter! Schickt denen hier Eure Initiativbewerbungen als S-Bahn-Fahrer in der schönsten Stadt der Welt und bezieht Euch auf den obigen Screenshot aus dem HVV-Streckenagenten.
Immerhin erreiche ich trotzdem noch in Eidelstedt die AKN nach Henstedt-Ulzburg, weil die auch verspätet ist. Eine momentane mentale Fehlleistung führt dazu, dass ich bereits eine Station zu früh in Ulzburg-Süd aussteige. Als ich meinen Irrtum bemerke, sind die Türen schon zu. Kurz mal überlegen: Die nächste Bahn fährt in 15 Minuten; bis dahin bin ich auch mit dem Rad am eigentlichen Ausgangspunkt der geplanten Tour. Von dort aus führen mich Locus und Brouter die 11km nach Sievershütten. Das Radeln auf der für norddeutsche Verhältnisse ziemlich hügeligen Route ist unerwartet nervig: Zum Teil muss ich im Berufsverkehr auf der Straße fahren, weil es keine Radwege gibt. Zwar sind das alles Nebenstraßen und Schleichwege, aber die Autos fahren auch hier Stoßstange an Stoßstange. Dennoch habe ich mich kurz nach Sonnenuntergang bis zu dem Ackeraufgang durchgekämpft.
Aufgrund der einigermaßen zuverlässigen Prediction bleiben eigentlich nur zwei spannende Fragen: Auf welcher Seite des tiefen Grabens liegt die Sonde? Und ist sie überhaupt noch da?
Beide Fragen sind durch einfaches Betrachten des Winterweizenfeldes leicht zu beantworten. Denn da liegt eindeutig unübersehbar ein weißer Fallschirm nebst Ballonrest herum:
wie üblich: Anklicken für gößere Ansicht |
Der Rest ist ziemlich einfach:
Diese Bergung ist fast schon unsportlich easy: Einsacken und nach Hause fahren. Im Prinzip könnte man mit dem Bus von Sieverhütten zurückfahren, aber der fährt erst in einer Stunde, und bis dahin bin ich auch mit dem Rad in Henstedt-Ulzburg. Der Rückweg im Dunkeln ist wegen der inzwischen normalen Verkehrslage wesentlich angenehmer als der Hinweg, außer dass mit Fernlicht fahrende KFZs auf dem Radweg entgegen kommende Radfahrer wie üblich nicht als legitime Verkehrsteilnehmer betrachten und ich ein paar Male anhalten muss.
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