Montag, 17. November 2025

Am Grenzwall im Duvenstedter Brook

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
X0552606
Produktionsdatum:2025-1-31
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Norderney (WMOID:
10113)
Flugdatum: 12.
11.2025 12:00UT
Track
radiosonde

Maximale Höhe:
33239m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.39 m/s

Landegeschwindigkeit: 
5.9m/s

Fundstelle: Duvenstedter Brook 
LAT, LON:
 
53.72333,10.15014  Google Maps
Status: Geborgen am 16.11.2025
, 12:37 UT
Methode:
 Extrapolation aus wettersonde.net-Daten

 Diese Sonde landet im Duvenstedter Brook. Glücklicherweise liegt die nach den Radiosondy-Daten vorhergesagte Landestelle direkt an dem Wanderweg am sogenannten Grenzwall, der auch jetzt nach der Hirschbrunft wieder offen zugänglich ist. Am Wochenende ist die Sonde noch nicht als geborgen eingetragen. Die Anreise ist durch den allgemein disfunktionalen ÖPNV ein wenig erschwert, weil die U1 zwischen Berne und Volksdorf unterbrochen ist. Ich bemerke, dass man mit dem 276er Bus von Poppenbüttel aus gut zum Brook kommt. 

Das Faltrad wird am Duvenstedter Triftweg ausgeklappt. Der mir gut bekannte Wanderweg auf dem Grenzwall darf mit Rädern nicht befahren werden, aber auf dem schmalen und teilweise überfluteten Pfad ist diese Einschränkung eher theoretischer Natur. Mehr als Schieben geht nicht, und an etlichen Stellen muss man das Rad tragen. Es sind aber nur 500 Meter. Da vorne beginnt auch schon der Mischwald, in dem die Sonde gelandet sein muss. Den Fallschirm erwarte ich unmittelbar am Wegrand. 

Mir kommt ein Ehepaar entgegen. Und direkt an der Vorhersageposition machen sie einen 90-Grad-Turn, überqueren mit einen langen Schritt  über den an dieser Stelle gottlob völlig verlandeten Graben und laufen schnurstracks auf die Landestelle zu! Das sind offensichtlich zwei mir unbekannte Sondenjäger-Kollegen! Ich spreche sie an. 

Es stellt sich heraus, dass sie das von ihnen erspähte Objekt als Fallschirm identifiziert haben. Aber sie haben keine Idee, was sie da gefunden haben.  Sie wollten den Müll aus der Natur entfernen - was ich eine sehr gute Idee finde.

 


 

 

Nach kurzer Vorstellung meinerseits und Erklärung der Situation rede ich ihnen aus, kräftig an der Schnur ziehen zu wollen. Da vorne schwebt die Sonde bereits über dem Boden. Als wir die Schnur wieder entspannen, liegt die Sonde wieder auch wieder im Gras. Die Teleskopstange und mein sonstiges Geraffel muss ich gar nicht erst holen. 

Sie haben ein Messer dabei, mit dem sie die Sonde abtrennen können. Ich überzeuge sie, dass man an dieser Stelle die Schnur besser von der Schirmseite aus bergen kann. Wir rollen die Schnur auf.  Die Umweltverschmutzung im Naturschutzgebiet finden sie berechtigterweise nicht so toll, und sie können kaum glauben, dass die Sonden herrenlos in der Umwelt belassen werden. Nach der Bergung  des gesamten Gespanns kommen wir ins Gespräch. Die beiden sind sehr nett und sehr interessiert und stellen viele Fragen. 

Zu dritt erreichen wir den Triftweg, der den Brook von Ost nach West durchquert. Dort verabschieden wir uns. 

Ich selber suche noch die Landestelle einer Manöver-DFM auf, die bei Ohlstedt seit 2022 im Wald hängt. Ich kann sie wie schon bei einem vorherigen Check weder in Baum noch auf dem Boden finden, obwohl Klaus damals die Position genau ermittelt hat. In Ohlstedt fährt mir die U-Bahn davon. 30 Minuten warten und dann eine durch den Schienenersatzverkehr unterbrochene U-Bahn zu besteigen, erscheint wenig sinnvoll. So nehme ich wieder den Bus nach Poppenbüttel. Das erweist sich als unweise. Ich hätte am Markt in Poppenbüttel aussteigen sollen und hätte dann den Bahnhof in 3 Minuten mit dem Rad erreicht. Stattdessen braucht der Bus aufgrund von Baustellen-Sperrungen mehr als 15 Minuten, da er einen riesigen Umweg quer durch den gesamten Norden Hamburgs fährt. 

 



 

 

 

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