Sondentyp: RS41-SGP
SN: W4915523
Produktionsdatum:2024-12-2
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney  (WMOID:10113)
Flugdatum: 25.10.2025 12:00UT
Track radiosonde/Sondehub
Maximale Höhe: 31985m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.10 m/s
Landegeschwindigkeit: 3.8m/s
Fundstelle: Hemmoor LAT, LON: 53.67891,9.134328  Google Maps
Status: Geborgen am 28.10.2025, 16:52 UT
Methode: Extrapolation aus Sondehub-Daten
Diese Sonde landet in Hemmoor, einer Ortschaft an der Bahn Hamburg-Cuxhaven. Wettersonde.net ist gerade down, aber Bernds Daten von der anderen Elbseite kriegt man auch via Radiosondy.info. Auf Sondehub gibt es sogar noch niedrigere Positionen von "Mobil DZTTGO". Das klingt extrem nach einem aktiven Sondenjäger on Tour, und eine GPS-Höhe von 88m lässt auch an einen Empfang aus der näheren Umgebung denken. Merkwürdigerweise bleibt die erwartete Bergungsmeldung aus. Das kann mit dem miesen Wetter zu tun haben. Trotz der niedrigen Höhe ist die Sonde laut Extraplation aufgrund des guten Fallschirms und des starken Windes noch 125m weit geflogen und dürfte auf einer Wiese unweit der Straße Hemmoor-Heeßel gelandet sein. Da sollte man sie nicht zu lange liegen lassen. 3 Tage nach der Landung ist etwas Zeit und ich springe mit Faltrad in den Zug nach Cuxhaven. Vom Bahnhof Hemmoor zur Landeregion sind es nur 2,5km Radfahrt in der Lücke zwischen zwei Schauern.
Aufgrund des Sommerzeit-Endes wird es jetzt schon am frühen Abend dunkel. So ist die Beleuchtung bereits sehr schummrig. Ich rechne damit, dass der große weiße Fallschirm auf der Wiese trotzdem auffällt - aber da liegt nichts! Hat jemand die Sonde geborgen? Drei Tage nach dem Flug muss man mit sowas rechnen.
Die Wiese wird durchstreift - nichts! Allerdings kann sich in dem relativ hohen Gras die Sonde gut verstecken. Aber den Fallschirm sollte man sehen. Ist die Sonde vielleicht kürzer geflogen? Eine Baumreihe am Straßenrand wäre ärgerlich - ich habe erst gar keine Stange mitgenommen. Aber selbst dann sollte der Fallschirm auf dem Boden liegen. Ich leuchte die Bäume auf beiden Seiten ab - nichts! Ich beschließe in einem großen finalen Bogen über die Wiese zurück zum Rad zu laufen. Nachdem ich die Extrapolations-Position passiert habe, bemerke ich im Gras 10m Richtung Straße einen mattweißlichen Schimmer. Aus der Nähe ist es - eine RS41!
Ich verfolge die Schnur bis zum Ufer des Heeßeler Mühlenbachs. Rüberspringen ist will überlegt sein. Am anderen Ufer liegt sichtbar auch kein Schirm herum. Kann ich den unsichtbaren Schirm vielleicht per Schnurzug zu mir befördern?. Die Schnur ist an irgendwelchem am Ufer wuchernden Carexzeugs verhakt- da lässt sich nichts ziehen. Aber auch nach Aushaken ist da immer noch reichlich Widerstand. Ich leuchte das Ufer gründlich ab. Die Leine hängt noch an anderen Seggen fest und verschwindet im Wasser, wo sie offenbar in Stromrichtung verläuft. Jetzt ist mir klar, warum ich den Schirm trotz der übersichtlichen Landestelle nicht finden konnte: Der Schirm dürfte IM Bach zu suchen sein! Ich leuchte ins recht klare Wasser. Mitten im Bach - in einiger Tiefe - driftet ein Gegenstand passender Größe. Das wird der Schirm sein.
Nach einigen weiteren Carex-Aushake-Aktionen folgt die "Operation langer Arm", und ich kann den klatschnassen Schirm und die Ballonrest-Abroller-Kombi aus den Fluten heben.
Hatte es bei der Suchaktion ein wenig getröpfelt, ist es jetzt trocken. Schnell bin ich wieder im Ort Hemmoor. Rechtzeitig vor dem Beginn eines heftigen Platzregens erreiche ich den Bahnhof, und bald läuft der Zug nach Hamburg ein.



 
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