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Ich stellte dann fest, dass auch meine Aufzeichnung genauso aussah, dass sie aber die GPS-Koordinaten bis in 284m Höhe zeigte - und nicht nur bis in 696m. Daher war auf meiner Aufzeichnung auch noch ein Schlenker erkennbar, den die Sonde Richtung Nordwesten zog.
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Ich bin dann Bus und S-Bahn in die Nähe der Landestelle gefahren und hatte sofort Empfang, der aber schnell krächzender wurde - offenbar ging die Batterie zuende. Die GPS-Koordinaten der Landestelle konnte ich auch sofort ableiten. Die Landestelle befand sich offenbar in einem Garten eines Privatgrundstücks. Ich klingelte an der Tür, erklärte einer netten älteren Dame das Problem, und sie erlaubte mir eine kurze Suche. Sofort konnte ich einen kleinen Ballonrest auf dem Rasen identifizieren und eine Schnur, die in einem relativ hohen Lebensbaum endete . Ein kräftiger Zug an der Schnur befreite die Sonde aus dem Wipfel. Die LEDs an Bord blinkten noch. Die Hausbesitzerin bekam die Sonde erklärt und ließ mir das Objekt der Begierde - danke!
Ich hatte zwar schon eine Pinneberger DFM09 fotografiert, aber noch nie geborgen. Zwei Dinge fand ich erstaunlich:
1) Die Sonde hatte keinen Fallschirm. Landegeschwindigkeit mit einem relativ kleinen Ballonrest war ca. 10km/s. Zwar ist das nach GRAW-Firmeninformationen möglich, aber bisher hatte jede der von mir bisher geborgenen DFMs einen Fallschirm (alle drei kamen von der Bundeswehr).
2) Es gab keinerlei Hinweis auf den Absender der Sonde - keinen Begleitbrief, keinen DWD-Label, nichts.
Der Startplatz ist aber klar der DWD-Standort in Pinneberg. Die Starts dort dienen nach Internetinformationen dem Testen von Radiosonden-Hard-und Software für Aufstiege von (Forschungs-) Schiffen aus. Klar ist, dass man auf See keine Label und keine Fallschirme braucht. Auch die in der besagten Quelle beschriebene Pinneberger DFM09 hatte keinen Fallschirm.