Ich hatte aber ein wenig von dem Sondensignal als Audiodatei aufgezeichnet. Diese konnte ich am Abend mit einem alternativen Decoder decodieren. Dieser ist vor allem genauer als Sondemonitor, und er kommt auch mit schlechten Satellitengeometrien (typisch für SGPs am Boden) besser klar.
Damit gelang es mir, die Position sehr genau festzustellen. Google-Earth zeigte: Die Sonde hing in einem Baum, wofür auch der enorm starke Empfang sprach. Sowohl GPS als auch eine Höhenberechnung aufgrund des Drucksensorsignals zeigten, dass die Sonde 10-15m über dem Boden hing. Alle Infos passten also zusammen.
Am 6.12. konnte ich den Landeort bei Tageslicht besuchen. Den großen Ballonrest sah man bei Tageslicht schon aus großer Distanz, und er hing tatsächlich im besagtem Baum!
Wegen der erwarteten Baumlandung hatte erstmals ich meine 8m lange GFK-Teleskopstange dabei. Ich hatte Glück: Der ungeöffnete Fallschirm befand sich ca. 6m über Grund. Ich konnte mit einem am Ende angebrachten Haken die Fallschirmseile greifen und zu Boden ziehen. Nach allerlei Seilmanövern kam die Schnur von einigen Astgabeln frei, wodurch sie die Sonde, wenn man am Fallschirm zog oder die Schnur entlastete, nach oben und unten bewegte. Also wurde die Schnur gekappt, wodurch die Sonde gravitativ beschleunigt nach unten segelte.
Eine etwas schwere Geburt, diese Sondenbergung. Aber: Ich habe hierbei eine Menge gelernt.