N3540572 war die Mittagssonde aus Schleswig. Ich sah im
Netz, dass die Sonde gerade landete, und hielt aus einem Laborfenster mal eben
schnell eine Antenne heraus. Ich konnte so die Landephase mitschneiden. Die
Höhe über Grund der letzten Position betrug nur 116m. Eine schnelle
Habhub-Prediction wich nicht sehr stark von der Bremer Prediction ab, aber die
Bremer hatten die Sonde in über 1000m Höhe verloren. Offenbar waren die
Wettermodelle sehr stabil, so dass ich mit einer hohen Genauigkeit der
Vorhersage rechnete. Ich versprühte die Koordinaten über unseren
Whatsapp-Verteiler. Andre meinte, er würde heute nicht dazu kommen, und Jürgen
war krank. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass in Sandesneben, wo die Sonde
gelandet war, eine Bushaltestelle war, die alle Stunde bedient wurde. Also bin
ich ohne Umweg über meine Wohnung direkt dort hingefahen. Da alle
Verkehrsmittel hinreichend Verspätung hatte, erwischte ich alle Anschlüsse und
stand kurz vor 18:00 neben der Schule in Sandesneben.
Ich beschloss, sofort vor Ort einen Empfangsversuch zu
riskieren, da die Landestelle nur 700m entfernt lag. Die Empfangsqualität war
hervorragend, und die GPS-Koordinaten lagen keine 10 Meter neben der
Vorhersage.
Mehr musste ich nicht wissen. Über einen sehr matschigen
Feldweg – ich hatte keine Gumistiefel – gelangte ich zur Sonde. Der Fallschirm
war auf einem kleinen Hügel links vom Weg gut aus der Ferne sichtbar. Der
Fallschirm hatte gut funktioniert, aber der Ballonrest war mehr oder minder
vollständig, was gut zur Landegeschwindigkeit von ca. 7m/s passte.
rechtes i: Prediction, linkes i: Sonden-GPS, Kreise: Handy GPS |
Übersicht über alle Radiosondenfunde hier