Freitag, 30. März 2018

Sonden in Mooren und Wäldern

Den Karfreitag habe ich genutzt, um Kaltsonden abzuarbeiten. Hauptziel war  N4130640, die Schleswiger Nachtsonde vom 27.3. Die war bei dem Dörfchen Nahe nördlich von Norderstedt gelandet, und zwar in einem moorigen Bauernwald. Leider hatte ich die Sonde nicht empfangen, so dass ich auf die Bremer Prediction angewiesen war. Die Bushaltestelle "Nahe, Wakendorfer Straße" lag nur 500m von der Landestelle entfernt.

Der Weg, der nördlich an dem Wäldchen vorbeiführt, war auf dem Bahndamm einer stillgelegten Strecke errichtet. Die erhöhte Position erlaubte einen recht guten Blick ins Wäldchen. Und der Ballonrest und der Fallschirm hingen im Baum und waren aus 100m Distanz sofort sichtbar - welch Glück! Der Wasserstand in dem Moor war allerdings sehr hoch - ob man da ohne Wathose hinkommen könnte, war extrem fraglich.

Westlich vom Moor gab es einen begehbaren Weg. Von dem zweigte etwa auf Höhe der Sondenposition ein Dammweg ab, der ins Moor führte, in etwa auf die Sonde zu. Was für eine Einladung! Ich guckte mich immer wieder um, ob ich den Schirm irgendwo sehe. Fehlanzeige. Ein Blick zurück: Da hing er - und zwar direkt über dem Dammweg. Ich war tatsächlich gerade direkt unter dem Schirm durchgelaufen und hatte den ihn vor lauter Bäumen übersehen.



Die Schnur verlief über mehrere Bäume, aber die Sonde lag in einem Gestrüpp am Boden


Die Schnur hatte sich ziemlich in den Bäumen verhakt. Ich konnte aber den Schirm, den riesigen Ballonrest und ca. 40m Schnur aus den Bäumen mit der Stange entfernen.





Auf der Hinreise hatte ich meiner Karten-App entnommen, dass nur 3km entfernt 3 Tage vorher die Sonde N3540529 im Nienwohlder Moor gelandet war. Von der hatte ich eine eigene Prediction auf Basis eigener Daten. Der Bahndammweg führte direkt dorthin. Leider ist das ein Naturschutzgebiet, also wohl nicht legal begehbar. Es machte auch vor Ort einen unwegsamen Eindruck, und man hörte ein lärmiges Kranich-Trompetenkonzert aus Richtung der Freifläche, an deren Rand ich die Sonde vermute. Von daher ist das Sperrschild unbedingt sinnvoll und ernst zu nehmen, so dass ich nicht näher als 600m an die Sonde herankommen konnte. Freie Sicht auf die Sondenposition gab es keine, so dass auch per Fernglas nichts zu erkennen war. Auf einer Wiese stand ein einzelner Kranich, den man als kleine Entschädigung per Fernglas beobachten und auch fotografieren konnte.


Am Abend war ich noch im Sachsenwald, bei der Landestelle von DFM09_639212 aus dem Hamburger Hafen. Die hatte ich schon einmal erfolglos gesucht - damals aber bei Schnee und bei Dämmerlicht. Aber auch dieses Mal war ich nicht erfolgreicher, so dass man dieses Kapitel wohl abschließen kann. Ich vermute, dass die exakt auf einem Waldweg gelandet ist und jemand sie gleich nach der Landung mitgenommen hat.

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

Keine Kommentare: