Montag, 14. Oktober 2019

Der Schornsteinfeger auf der Billerhuder Insel

Sondentyp: RS41-SGP
SN:  R2330074
Frequenz: 405.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Meppen (WMOID:10304)
Flugdatum: 14.10.2019 8:00Z
Track Bremen und eigene Daten
Landestelle: Hamburg-Rothenburgsort, LAT, LON: 53.54444,10.05718, Google Maps
Status: Geborgen am 14.10.2019 um 10:40 UT durch Tawhiri-Prediction nach eigenen Daten

Am 14.10. flogen drei Sonden aus Meppen in unsere Gegend. Die erste und die letzte mochten es nass: Sie landeten im Ratzeburger See bzw. in der Ostsee.  R2330074 sah im Landeanflug so aus, als wolle sie im Raum Linau/Wentorf A.S. niedergehen. Ich whatsappte diese Einschätzung und konnte mich arbeitsbedingt nicht weiter um die Sache kümmern. Plötzlich antwortete Bernd: "Oder doch in HH!" Was war da los? Offenbar funktionierte der Fallschirm inzwischen etwas schlechter. Jedenfalls sah die Prediction jetzt nach einer Landung im Osten Hamburgs aus.  Ich hielt eine Yagi aus einem Laborfenster und konnte die Landephase bis in eine Höhe von 84m mitschneiden. Die Landestelle ließ sich daraus prima eingrenzen auf zwei Lauben einer Kleingartenkolonie auf der Billerhuder Insel in Hamburg Rothenburgsort. Gar nicht so weit weg. Rasch einen Termin vom späten Vormittag auf den frühen Nachmittag geschoben und auf das Mittagessen verzichten, und das nötige Zeitfenster wäre da. Sollte man es versuchen?

Leider hatte ich auf Arbeit zwar einen RTL-SDR und eine Yagi, aber keine Stange dabei. Landungen im Wohngebiet sind immer zeitkritisch, das sprach für eine schnelle Aktion. Mal eben kurz zuhause rausspringen geht aufgrund der aktuellen Sperrung des S-Bahn-Citytunnels nicht zeitneutral. Ich habe mich doch dazu entschieden, da in dem Gelände eine Stange nützlich sein könnte. Um den Zeitverlust zu minimieren, wurde auch das Faltrad herausgeholt. Damit käme ich schnell zurück zum Bahnhof Altona und vom S-Bahnhof Rothenburgsort in wenigen Minuten zur und von der Landestelle.  Denn viel Zeit hatte ich nach hinten heraus natürlich nicht.

Am vorhergesagten Landeort stand ein Schornsteinfeger auf einer der Lauben. Dem erklärte ich mein Anliegen. Aus luftiger Höhe meldete er mir, dass auf dem Dach nichts liegt und auf den Dächern der Nachbarlauben auch nicht. So eine Luftaufklärung war natürlich sehr nützlich. Ich wollte gerade Empfangsequipment herausholen, als ich die Schnur zwischen zwei Büschen den öffentlichen Weg queren sah.  An der problemlos mit der Stange geangelten Schnur konnte ich sowohl Sonde als auch Schirm und den ziemlich großen Ballonrest zu mir ziehen, ohne fremde Grundstücke zu betreten. 

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Die Spule war, wie bei der gestrigen Sonde, nur teilweise abgewickelt:
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Alles lief unglaublich glatt ab. Nur wenige Minuten nach dem Gespräch mit dem Schornsteinfeger war ich schon wieder auf dem Weg nach Flottbek zu meinem Termin, den ich locker erreichte. Da sage mal einer, dass Schornsteinfeger bei der Sondensuche kein Glück bringen.

Witz des Tages: Im Gegensatz zu der gestrigen Sonde, die zwei Monate auf einem Acker gelegen hatte und eine Begegnung mit einem Maishächsler überlebt hatte, hatte diese einen beschädigten Feuchtesensor und blinkte "Error".

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier