Sondentyp: DFM09
SN:19031744Frequenz: 402.01 MHz
Startstation: Pinneberg (WMOID:-)
Flugdatum: 14.05.2020 11:17ZL
Track Radiosondy und eigene Daten
Landestelle LAT LON: 53.510494,10.194356 Google maps
Gefunden am 14.05.2020 13:00UT
Methode: GPS-Decodierung der gelandeten Sonde (TTGO)
Wieder eine spontane unerwartete Landung in erreichbarer Nähe, diesmal in Lohbrügge. Wieder aus demselben Grund: Spontaner Absturz. Diesmal kam die Sonde aus Pinneberg und erreichte immerhin fast 10000m Höhe. Ich konnte die Landung bis 188m Höhe mitschneiden. Erst später sah ich, dass die Operation Tower-Power aus Uetersen die Sonde bis 177m Höhe verfolgen konnte.
Die Tawhiri-Prediction zeigte eine komplett unglaubwürdige Flugrichtung. Mein best guess lag ziemlich genau auf der Straße Fanny-David-Weg in Lohbrügge. Der lag am Ende keine 20m daneben.
Also Maske auf und hin. An der Bushaltestelle Haempten gleich den TTGO angeschaltet. Da er nichts anzeigte, packe ich den neuen Knochen in den Rucksack, verbinde mich mit dem Handy via WLAN und stratze Richtung Landestelle. Bei einer wahrscheinlichen Landung nahe einer Straße im Wohngebiet ist immer Eile angesagt. Auf halber Strecke - es sind nur wenige 100m - sehe ich auf dem Display des Handys, dass der TTGO inzwischen das Signal erkannt hat und zeige die Position auf Locus an. AUF der Straße, 20m von meinem best guess entfernt.
Direkt im Rinnstein, direkt an der Auffahrt auf einen Parkplatz, liegt da auch brav eine demolierte DFM09 und sendet munter vor sich hin.
Aber wo sind die anderen guten Sachen? Nirgends liegt der Abroller, der Schnur oder der Ballon. Die Sonde ist eindeutig von einem Auto überrollt worden: Das Gehäuse ist vorne plattgedrückt, und es ist ein Wunder, dass sie noch sendet. Gefunden hätte ich sie aber auch nur nach Prediction.
Unten sind die Eindrücke des Straßenbelags eindeutig:
Der Sensorarm sieht übel aus, erstaunlich, dass er noch eine akzeptable Temperatur anzeigt - die Feuchte war offscale high.
Die Laschen des Schnurhalters der Hülle fehlen komplett. Auf einer Seite ist der Halter wie mit einem Messer sauber abgestrennt, der andere ist etwas grobmotorischer abgrissen. Das Schadensbild ist mir nicht ganz klar. Eine plausibelste Hypothese wäre ja wohl, dass Schnur, Ballonrest und und Abroller (in Pinneberg mit Kabelbindern zusammengebunden) von einem Auto abgetrennt und mitgeschleppt worden sind.
Ich hätte immer erwartet, dass dann eher die Schnur zerreißt oder ausreißt als dass diese Kunststofflaschen an ihrer Basis abgetrennt würden, aber muss mir das noch mal an einer intakten Sonde angucken. Die Theorie, dass die Sonde vielleicht im Flug vom Ballon abgefallen ist, passt auch nicht wirklich zu dem Bild.
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