Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2611286Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID:10141)
Flugdatum: 12.05.2020 12:00Z
Track Radiosondy.info
Landestelle Sasel, LAT,LONG = 53.65213,10.13624, Google Maps.
Status: Geborgen am 12.5.2020, 12:46 Z
Diese Sonde startete in Hamburg-Sasel, erreichte eine Maximalhöhe von 745m und landete in Hamburg-Sasel. Hier war die Neugier stärker als die Furcht vor der Pandemie. Ist das ein Frühplatzer, oder findet man da einen kompletten Ballon mit einem kleinen Riss in der Hülle und reichlich Helium vor? Da die Landestelle in einem Wald lag, kam die 15m-Stange mit. Erstmals hatte ich auch den TTGO dabei. Dieses 20-Euro-Wunderwerk aus Wuhan (hat die Fledermaus dran geleckt?) kann folgende Dinge:
1) Es ist ein Arduino-artiger Rechner.
2) Es ist ein Funkempfänger.
3) Es ist klein und kann überall mitgenommen werden.
4) Es hat ein eigenes GPS.
5) Es kann einen WLAN-Hotspot aufbauen, so dass man sich mit dem Handy damit verbinden kann.
6) Hansi alias dl9rdz hat eine coole Software dafür geschrieben, mit der man die gängigen Radiosonden decodieren kann.
7) Passende Gehäuse muss man sich mit dem 3D-Drucker anfertigen (lassen) oder sie fallen gratis vom Himmel.
(Leider habe ich den Dremel gerade nicht hier, also verzeiht die grobmotorische Bearbeitung.)
Die TTGO-Ernstfall-Premiere gelang an der Bushaltestelle. Auf dem Display und über das Handy wurde folgendes angezeigt.
Ein Klick auf "Geo-App", und schon wird die Position auf meiner Lieblings-Geo-App Locus angezeigt. 276m weg, und zwar nicht wie befürchtet im Teich. Also nix wie hin.
Vor Ort ist die Sonde schnell gesichtet - einfach am Boden aufzusammeln.
Ein wenig schwieriger wird das mit der Sichtung des Ballons. Der recht große Ballonrest ist eindeutig geplatzt, der Fallschirm hat sich sogar etwas geöffnet. Beides hängt aber unrettbar hoch im Baum, und ein gewaltsamer Versuch endet mit Schnurriss.
Also entfällt die erhoffte forensische Untersuchung der Trümmer dieser Unfallsonde.
Bei meinen bisherigen Radiosonden-Funde hält diese Sonde folgende Rekorde:
- Geringste Flughöhe (745m)
- Geringste Flugstrecke (1726m)
- Kürzeste Flugdauer (keine 4 Minuten)
Allerdings belegt sie nur Platz 2 bei der Luftlinie zwischen Start- und Landeplatz. Den hält weiterhin mit 1100m die Pinneberger Sonde N3930589 vom 6.6.2018. Die hatte bei wenig Wind einen paar lustige Schleifen über Pinneberg gedreht und war dann den Pinnebergern fast aufs Gelände gefallen. Sie hatte aber 20km Höhe erreicht und 17km Strecke gemacht.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier