Sondentyp: DFM09
SN: 17047668
Frequenz: 403.85Mhz
Timerkill: keine
Startstation: Munster Süd (WMOID:-)
Produktionsdatum: 2017
Flugdatum: 27.6.2024 15:00-16:41Z
Track Wettersonde-Radiosondy-Mix
Maximale Höhe: 16674m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.44 m/s
Landegeschwindigkeit: 3.4 m/s
Landestelle: Lüneburg LAT, LON: 53.22368,10.4267 Google Maps
Status: Geborgen am 28.5.2024, 19:30UT
Methode:Extrapolation aus Radiosondy-Daten
Am 26.-28.6.2023 wurden am Truppenübungsplatz Munster Süd allerlei DFM-Manöversonden gestartet. Am 27. landeten sie im Raum Lüneburg in Wäldern. Am 28. ist schönstes Radfahrwetter. Ein Rohrbruch in einer Nachbarwohnung droht allerdings meinen Keller zu fluten. So muss ich erst ein paar Sachen aus dem Keller in Sicherheit bringen, was die Abfahrt verzögert, und die Mitarbeiterin des Notrufdienstes von der Ernsthaftigkeit der Situation überzeugen. Vielleicht kann ich aber trotz des späten Aufbruchs noch zwei der Sonden bei Tageslicht erreichen.
Der Metronom bringt mich schnell nach Lüneburg. Die erste Landestelle liegt nur 4 Fahrradkilometer entfernt. Die Fahrt ist sehr interessant; sie führt u.a. an einem Abstellplatz der Wagen des örtlichen Eisenbahnmuseums-Vereins vorbei. Open Streetmap zeigt an, dass der Trail durch den Wald über eine Unterführung die Bahnlinie Lüneburg-Uelzen kreuzt, und Brouter baut mir diese Unterführung in die Route ein. Das stimmt ja auch - im Prinzip. Aber der vorgeschlagene Radweg ist eher etwas für Lurche:
In Wahrheit ist das kein Wanderweg, sondern die Unterführung des Lausebachs. Im Bachbett wurden im Wasser ein paar Tritte in Form von Ziegelsteinen, Brettern, wackeligen Kacheln und kleinformatigen Gehwegplatten platziert, damit man von Stein zu Stein als Fußgänger mit ein paar langen Schritten die Querung bewerkstelligen kann. Mit einem Fahrrad ist das nicht einfacher.
Auf der anderen Seite angekommen ist es nicht mehr weit zur Landestelle. Die Prediction sollte recht gut stimmen und liegt direkt am Weg.
Es handelt sich allerdings um einen Mischwald mit hohen Buchen und Lärchen, mit einzelnen Eichen und Fichten. Das dichte Blätterdach begrenzt den Blick nach oben. Nach mehr als einer Stunde habe ich keine Spur von dem Gespann sehen können. Inzwischen steht die Sonne bereits sehr niedrig, und die Beleuchtung wird langsam schlecht. Irgendwann, als ich kaum noch an einen Erfolg glaube, entdecke ich wenige Meter östlich - direkt an meinem Fahrradparkplatz - eine Schnur, die aus luftiger Höhe von einem Baum herunter verläuft und im Unterholz den Blicken entschwindet. Dort hängen Schirm und Ballonrest in Pflückhöhe im Geäst fest. Die Schnur verliert sich hoch oben im dichten Blätterdach. Die Sonde muss sehr weit oben hängen.
Abschneiden der straff gespannten Schnur führt zu drei zeitlich getrennten recht lauten Raschel- Rumpel- und Klappergeräuschen in nächster Nähe. Das ist Musik in meinen Ohren. Enttäuschend ist aber, dass entlang der Flugrichtung nirgends eine DFM09 am Boden liegt. Es dauert eine ganze Weile, bis ich sie etwa 6m hoch an einem Baum hängen sehe. Sie ist zwar heruntergekommen, doch eben nicht zum Boden. Die Sonde wird leichte Beute für die Teleskopstange. Sie ist, wenn man vom Herstellerlabel absieht, komplett unbeschriftet.
Angesichts der beginnenden Dämmerung macht es keinen Sinn, weitere Sonden in den Wäldern aufzuspüren. So mache ich mich auf den Rückweg nach Lüneburg. Diesmal quere ich die Bahnlinie über eine richtige Brücke. Am Bahnhof rollt sehr bald der Zug nach Hamburg ein.
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