Sondentyp: RS41-SGP
SN: U3340597
Frequenz: 405.9 MHz
Timerkill: 5:00 Stunden
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Produktionsdatum:2022-08-18
Flugdatum: 28.5.2024 00:00Z
Track Wettersonde/Sondehub-Mix
Maximale Höhe: 32628m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.48m/s
Landegeschwindigkeit: 6.1m/s
Landestelle: Hamburg-Rissen LAT, LON: 53.58051,9.745143 Google Maps
Status: Geborgen am 28.5.2024, 3:45UT
Methode: Extrapolation nach Sondehub-Daten. Danke Klaus K für die schönen Daten!
Am Morgen des 28.5. landete die Bergener Radiosonde in Rissen. Radiosondy und wettersonde.net haben die Sonde bis in einer Höhe von 858m verfolgt - das ist für eine sinnvolle Prediction angesichts der aktuell extremen Windscherung nicht wirklich ausreichend. Die Rettung: Klaus hat Daten seines TTGOs nach Sondehub eingespeist, bis in luxuriöse 125m! Allerdings ist die daraus erstellte Tawhiri-Prediction komplett unplausibel. Also wird zusätzlich eine Extrapolation und eine 75%-Extrapolation angefertigt, alles in Locus auf meinem Handy abgespeichert. Die S-Bahn fährt gleich. Ich hole noch schnell die Teleskopstange aus dem Keller, sprinte über die Straße, rein in den S-Bahn-Schacht. Das Fahrrad bleibt heute zuhause, denn vom Bahnhof Rissen bis zur Landestelle ist es nur 1km Wegstrecke. Die Eile ist nötig! Da kommt auch schon die S1 nach Wedel!
Schnell bin ich im Landegebiet - Reihenhaus- und Einzelhausbebauung, aber mein TTGO sagt keinen Mucks. Eigentlich war der Plan, vor Ablauf des Killtimers zumindest die Landestelle exakt festzulegen und dann ggf. später wiederzukommen. Denn um 5:30 kann man in einem Wohngebiet ja nicht flächendeckend Leute aus dem Bett klingeln. Und später am Tag ist es auch besser, wenn man weiß, wo man genau fragen muss. Das wird jetzt alles viel schwieriger.
Aber ich habe unerwartet Glück! Aus dem offenen Fenster des Hauses, in dessen Hintergarten ich aufgrund der Extrapolationslösung die Sonde vermute, guckt ein freundlich lächelnder Herr! Ich erkläre ihm die Lage. Er meint, dass ich ja mal gucken könnte. Allerdings gehört ihm der Rasen, auf dem die Sonde wahrscheinlich aufgeschlagen ist, nicht. Und dazwischen ist ein Zaun und eine abgesperrte Pforte.
Von dort sehe aber schon von weitem die Sondenschnur in ca. 5 Metern Höhe zwischen zwei Bäumen verlaufen. Und bei genauerem Hinsehen liegt die Sonde auf dem nördlichen Nachbargrundstück, ebenfalls auf einer Rasenfläche, gar nicht weit weg vom Zaun! Der Schirm scheint auf dem südlichen Nachbargrundstück irgendwo im Gebüsch zu liegen. Also Fazit: Tolle Sicht auf das gesamte Gespann, aber keinen der entscheidenden Zugangspunkte kann ich ohne weiteres betreten.
Da die Sondenschnur aber nur 4-5 Meter von mir entfernt ist, nehme ich die Teleskopstange und angele die Leine. Ich kann die Sonde über den Rasen ziehen. Damit sie sich nicht an einem Blumentopf verhakt, muss ich noch einmal ansetzen, dann habe ich die Sonde über den Zaun gehoben.
Schnurzug erlaubt es mir, den Fallschirm und den ziemlich großen Ballonrest drüben aus dem Gebüsch zu ziehen, aber einerseits kann die Sachen nicht über den Gartenzaun befördern, und andererseits wären die Dinge selbst im Erfolgsfall zu weit entfernt, um sie ebenfalls mit einer Stange zu angeln. Die komplette Bergung würde einen Klingelstreich von der Sorte "Hallo-Wach" erfordern - und das geht natürlich nicht. Es sollte auch für die Bewohner unproblematisch nach Entfernung der Sonde sein die Reste einzusammeln.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof erstehe ich im Bäckerladen Brötchen. Auf der Rückfahrt nach Altona bemerke ich beim Eintrag des Fundes in Radiosondy, warum ich keinen Empfang mit dem TTGO hatte: Die Sonde sendete nämlich nicht auf 405.7MHz, der normalen Bergener Frequenz, sondern auf 405.9MHz. Das ist eigentlich die Nachstartfrequenz. Naja, Klaus tolle Daten haben meinen Fehler ausgebügelt.
In Altona erwecken Kaffee und die (übrigens sehr teuren) Brötchen vor dem Weg zur Arbeit die Lebensgeister.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
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