Montag, 9. Dezember 2024

Lindenbergredder

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
W1240566
Produktionsdatum:2024-03-21
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Norderney (WMOID:
10113)
Flugdatum: 27
.11.2024 00:00Z
Track
wettersonde.net

Maximale Höhe:
17364m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.06 m/s

Landegeschwindigkeit:
15m/s

Fundstelle: HH-Bergedorf,
LAT, LON: 
53.80556,10.2045  Google Maps
Status: Lokalsiert am 4.12.2024, Schirm geborgen am 6.12.2024, geborgen am 8.12.2024
durch Axel (
DB7XO).
Methode:
Position aus Internetdaten (wettersonde.net, Bernd), mehrstufige teamgestützte Stangenbergungsarie

 

Die Sonde landet am 27.11. bei Sülfeld. Die Lokalisierung der Landestelle ist einfach: Bernds Empfangsstation kann sie noch nach der Landung empfangen. Laut Karte hängt sie im Baum. Nicht tief im Wald, sondern direkt am Straßenrand. Auf der anderen Straßenseite steht ein Bauernhof. Etwas eigenartig sind 2 Punkte: Die Bodenhöhe schwankt zwischen 0 und 14 Metern. Und schon nach 1.5 Stunden bricht Bernds Empfang zusammen. Eigentlich hätte die Sonden noch länger senden müssen. Entweder ist die Sonde vom Baum gefallen, oder ein ambitionierter Sondenjäger mit Talent zur nächtlichen Stangenbergung hat die sie vom Baum gepflückt.  Letzteres ist unwahrscheinlich; jedenfalls trägt niemand die Sonde ein. 

4.12.2024

Eine Woche nach der Landung hat noch niemand die Landestelle besucht - was mich angesichts der aussichtsreichen Papierform der Sonde etwas wundert. Ich fahre über Ohlsdorf zum Ochsenzoll und springe dort in den 7500er Bus nach Segeberg. Wie ist das 49-Euro-Ticket doch angenehm! Ich verlasse den Bus in Itzstedt. Der Name der Haltestelle ist für einen Radiosonden-Enthusiasten durchaus motivierend:




Also klappe ich das Rad auseinander und bin nach nicht einmal 3.5km vor Ort. Leider liegt die Sonde nicht wie erwartet am Boden und hängt auch nicht in Pflückhöhe. Noch schlimmer: Ich muss etwas mit dem Fernglas suchen, bevor ich sie in 20m Höhe an einem kurzen Schnurstück in der Buche baumeln sehe.

 


 

Wie sieht die Fallschirmseite aus? Ich suche ein wenig in Flugrichtung und kann erst nichts endecken. Dann sehe ich ein kleines Latexhäufchen am Boden liegen. Und oben hängt der Fallschirm, etwa 13m hoch. 




Mit dem Fernglas kann ich die waagerecht verlaufende Fallschirmschnüre entdecken und den sehr kleinen Ballonrest. Von dem Abroller zieht sich eine straff gespannte Schnur schräg nach oben in die Baumwipfel.

Leider kann ich nicht viel machen, weil ich zwar eine Stange, aber kein Schneidetool dabei habe. Und es empfiehlt sich nicht, den Fallschirm mit der Stange 14m nach unten zu ziehen, weil die Sonde drüben dann mit Sicherheit in der Astgabel verklemmt wird. Also fahre ich ergebnislos nach Hause. 


6.12.2024

2 Tage später bin ich wieder am Lindenbergredder und radel zur Landestelle. Dort ist die Lage unverändert. Diesmal bin ich besser ausgestattet. Ich kann relativ problemlos die Schnur direkt über dem Abroller kappen. Jetzt ist es ohne schädliche Nebenwirkungen möglich, mit dem Haken den Schirm aus dem Baum zu holen.

 


Die Sonde auf der anderen Seite ist tatsächlich abgesackt - aber nur etwas mehr als einen Meter. Jetzt liegt sie leider auf einigen lächerlich dünnen Buchenzweigen auf. 





Merge (Photoshop)
 

Es ist völlig klar, dass der kleinste Windstoß die Sonde lösen würde, so dass sie weiter absacken würde. Aber das nützt mir nichts. Es ist nämlich völlig windstill. Also radel ich zurück zum Lindenbergredder und trete den Heimweg an, diesmal über Oldesloe. 

8.12.2024

Ich selber schaffe es an diesem Wochenende nicht, noch ein drittes Mal zum Lindenbergredder zu fahren, obwohl es in der Samstagsnacht durchaus etwas windig ist. Axel (DB7XO) ist ein Mitglied unserer Whatsappgruppe und beschließt aufgrund meiner Berichte einen Besuch an der Landestelle. Meine Vorarbeiten waren offenbar nicht vergebens! Zu Axels großen Freude ist das Ding inzwischen auf 8 Meter Höhe abgesackt, so dass die Stangenbergung einfach ist. 

 

Fotos: Axel





Fotos: Axel


Tatsächlich ist die Bergung der Schnur viel schwieriger, weil sie sich teilweise durch den Wind in den Ästen verknotet hat.



Ich freue mich mit dem Finder. Ich muss nicht ein weiteres Mal die Tour zum Lindenbergredder antreten. Eine zeitnahe Nachkontrolle war auch aus einem anderen Grund wichtig: Es bestand immer die Gefahr, dass die Sonde auf die Fahrbahn absackt und dann die Bewohner des Hofes auf der anderen Straßenseite oder Wanderer auf dem Fußweg auf den ungewöhnlichen Gegenstand aufmerksam werden.

 

 

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

 

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