Mittwoch, 2. April 2025

Mit der 15m Stange in die Göhrde

Die Tatsache, dass ich vorgestern die DFM09 D18051710 in der Göhrde zwar lokalisiert, aber nicht habe bergen können, ärgert mich ziemlich. Das alles nur, weil ich auf die Mitnahme einer Stange verzichtet hatte. Das Wetter am 1.4.2025 ist super, und ich kann mir gerade einen freien Tag organisieren.

Als zweites Ziel bietet sich die ebenfalls in der Göhrde gelandete Norderney-Sonde W1240564 an.  Neulich erwies sich dort die Otwo-13m Stange als knapp zu kurz. Für die 15m DXWire-Stange habe ich seit einiger Zeit eine Angelrutentasche, die man auch gut auf das Brompton schnallen kann.  Also kann man heute mit einer kleinen Rad-Rundtour beide Probleme lösen. Mit etwas Glück schaffe ich die Runde in 4 Stunden, dann passt das zeitlich für die Rückfahrt. Die Wendlandbahn fährt ja nur alle 3 Stunden.

Also bin ich nach 2 Tagen erneut am Bahnhof Göhrde. 

 




Los geht es. An dem Sonden-Archäologe-Site kette ich,wie so häufig, das Rad an den üblichen Baum. 


 

Natürlich durchstreife ich das Fundgebiet der alten Fallschirmreste mit entsprechender Aufmerksamkeit. Vielleicht kann ich heute bei anderer Beleuchtung doch noch eine RS92-BGP entdecken? Nein, aber das war nach der extrem intensiven Suche vorgestern auch nicht zu erwarten. Aber heute bin ich ja wegen der DFM09 von 2022 hier. 

Sondentyp: DFM09
SN:
D18051710
Produktionsdatum: 2018
Frequenz: 403.33 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Bergen
(WMOID:
10238)
Flugdatum:10.10.2022 (9:30-11:20L)
Track
radiosondy

Maximale Höhe:
17557m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.96m/s

Landegeschwindigkeit:
2m/s

Landestelle: Röthen,
LAT, LON:
53.14912,10.80713 Google Maps
Status:
Fallschirm- und Ballonreste geborgen am 30.3.2025 12:12UT, Sonde geborgen am 1.4.2025  10:19 UT
Methode:
Extrapolation aus Radiosondy-Daten, Stangenbergung

 

Diese Sonde hatte ich am 29.10.2022 vergeblich gesucht. Am 22.3.2025 war ich nach langer Zeit mal wieder in der Göhrde unterwegs und kam auf der Straße nach Röthen mit dem Rad an der alten Landestelle vorbei. Ich beschloss mal kurz in der Gegend der Extrapolationslösung nachzusehen - in der Hoffnung, dass sie jetzt am Boden liege. Ich fand exakt auf der Extrapolationslinie tatsächlich stark zerfallene Fallschirmreste. Die DFM09 war nirgends zu sehen. Eine genaue Untersuchung der gefundenen Reste ergab Erstaunliches: Sie stammten überhaupt nicht von der DFM09, sondern von einem  Radiosondenaufstieg von Anfang 2014 oder waren sogar noch älter.  Die Aussicht, vielleicht eine RS92-BGP am Waldboden aufsammeln zu können, war so verlockend, dass ich am 30.4. bei Schauerwetter die Region 50m um den Fundort  gründlichst abgesucht habe. Leider konnte ich nichts finden. 

Bevor ich aufgegeben habe, bin ich noch einmal auf der Suche nach der DFM09 von 2022 deren Extrapolationslinie nach Süden weiter gelaufen und sah dann sofort einen Fremdkörper an einem Baumstamm hängen. 


 Die Sonde entdeckte ich nach einiger Suche ca. 11m hoch an einem Baumstamm verklemmt:

 



Ich habe mich geärgert, dass ich die Stange bewusst zuhause gelassen habe - für archäologische Untersuchungen am Boden braucht man sowas nicht. Die Lehre mal wieder: "Never leave home without it." Deshalb bin ich heute wieder vor Ort. 

Die Stangenbergung ist ganz einfach. Zwar habe ich Schwierigkeiten, die Sonde einzuhaken - aber nach ein paar Manipulationen hängt sie nicht mehr an der Borke, sondern pendelt an einem Schnurrest. Und da fällt sie ohne weitere Aktion meinerseits einfach so vom Baum! Das war einfach. Der Grund: Die Kunstsoffhülle, die die Sonde mit der Schnur verbindet, ist durch die jahrelange UV-Strahlung so marode, dass sie bei etwas Belastung einfach zersplittert ist.




 Ich packe meine Sachen ein, lasse bei Durchquerung der Landeregion von 2014 noch einmal vergeblich meine Blicke schweifen und bin wieder beim Fahrrad. 

Dies ist ein ausgesprochener Sondenmagnet. Nur 800m weiter die Straße herunter ist am 19.3. 2025 eine DFM09 Manöversonde niedergegangen, D17052124  Deren Landestelle hatten Sylvio und ich am 22.3. identifiziert. Sie war damals in einer Astgabel mehr als 20m hoch eingeklemmt. Wegen der Windböen am Wochenende guck ich besser schnell mal nach. Immerhin hängt sie jetzt besser sichtbar an der Schnur und steckt nicht mehr fest. DFM-Schnüre sind aber leider sehr wetterfest, wie wir gesehen haben. 

Nun fahre ich zügig weiter zum zweiten Ziel der heutigen Tour,  W1240564. Dies ist die Nachtsonde aus Norderney vom 19.2.2025, die bei Pommoissel auf einem Waldhügel im Baum hängt. 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
W1240564
Produktionsdatum:2024-03-21
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Norderney (WMOID:
10113)
Flugdatum: 19.
2.2025 00:00
Track
wettersonde/TOWER Zernien

Maximale Höhe:
32647m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.31 m/s

Landegeschwindigkeit:
3.5m/s

Fundstelle: Pommoissel
LAT, LON:
53.15287,10.87466  Google Maps
Status: Baumlander in 16m Höhe, Fallschirm > 20m hoch, geborgen am 1.4.2025, 13:04UT

Methode:
Landekoordinaten via Tower Zernien. Stangenbergung mit verlängerter 15m-Stange

Per Tower war die Position exakt bekannt. Am 16.3. hatte ich diesen Baumhänger besucht. Mit der 13m Stange und Einsatz der gesamten Körperlänge hatte ich die Sonde anstupsen, aber nicht einhaken können. Nach 2 Stunden Bergungsversuchen flutschte die Sonde etwas höher und war völlig unerreichbar. Aus diesem Grund habe ich heute die 15m Stange in die Göhrde geschleppt.

Diesmal nähere ich mich dem Landegebiet von Westen. Auf der B216 kann ich die Höhe auf einem bequemen Radweg erklimmen und bin dann angenehm überrascht, dass der weitere Waldweg eben verläuft und auch besser befahrbar ist als der von der anderen Seite. Am Landeplatz der Sonde angekommen, ist der blaue Fallschirm noch da, aber die Sonde ist weg. Nach einiger Suche sehe ich sie 15m hoch am Nachbarbaum hängen.  Sie ist wohl durch den Wind am Wochenende herübergependelt.




Wenn ich die 15m Stange ganz ausziehe, kann ich die Sonde nur von unten anstupsen. Ich klebe einen GFK-Stab mit Tape an die Spitze, so dass ich die Stange weiterhin auf dem Boden abstützen kann. Jetzt komme ich an die Schnur, aber jedes Drehen des Hakens führt zu wilden Pendelmanövern. Zweimal kollabiert die Stange: Weil sie 5kg wiegt und eine enorme Kraft auf den Teleskopsegmenten lastet, passiert das speziell mit dieser Stange gerne mal. Beim dritten Crash stelle ich fest, dass sich der Haken beim Herunterrasseln der Stange hoch im Baum verhakt hat. Als ich die Stange zusammengeschoben und in Sicherheit gebracht habe, traue ich meinen Augen kaum: Der Haken hat sich beim Kollaps der Stange in der Sonde verklemmt. Das hatte ich überhaupt nicht bemerkt. Wie gut, dass ich mit der Leinen-Haken-Technik arbeite. Also bringt ein kräftiger Ruck an der Leine die Sonde zu Boden. An eine Bergung des 25m hoch im Baum befindlichen Fallschirms ist leider nicht zu denken.


 

 

Jetzt muss ich rasch meinen Kram zusammenpacken und auf die Uhr blicken. Oha, es ist im wahrsten Sinne des Wortes höchste Eisenbahn. Ich habe keine Lust, drei Stunden auf dem Bahnhof Göhrde auf den nächsten Zug zu warten. Die Fahrt über den neu entdeckten Zugang zur Landestelle ist glückicherweise sehr zügig zu bewältigen, und auf der Straße geht es steil den Hügel abwärts. In rasanter Fahrt erreiche ich den Ort Pommoissel und 1km  weiter auch den Bahnhof. Nach 10 Minuten kommt die Wendlandbahn und bringt mich relativ problemarm nach Hause. 

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier


 



Sondenarchäologie in der Göhrde

Sondentyp: RS92 (BGP?)
SN:
?
Produktionsdatum: ?
Frequenz: ?
Timerkill:
keiner

Startstation:
wahrscheinlich Meppen
(WMOID:
10304)
Flugdatum:Anfang 2014 oder früher
Track
unbekannt

Maximale Höhe:
-
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: -

Landegeschwindigkeit:
-

Landestelle: Röthen,
LAT, LON:
53.14912,10.80713 Google Maps
Status:
Fallschirm- und Ballonreste geborgen am 30.3.2025 10:25UT, Sonde bisher nicht gefunden.
Methode:
Zufallsfund

Am 22.3. beginnt eine Detektivgeschichte besonderer Art. Ich plane eine Radtour durch die Göhrde, da allerlei Manöversonden dort niedergegangen sind. Unter der dritten gesuchten Sonde treffe ich Sylvio, der mich dann mit dem Auto mitnimmt und mit dem ich dann die gesamte geplante weitere Tour durchziehe. Einige der Sonden hängen hoch im Baum, andere können wir einsammeln. Es ist eine schöne Aktion. Mehr hier.

Noch vor dem Treffen mit Sylvio habe ich den spontanen Impuls, noch einmal nach der direkt an meiner Route am 10.10.2022 niedergegangene Sonde  D18051710 zu suchen. Deren Vorhersageposition ist ziemlich ungenau. Am 29.10.2022 war ich die Extrapolationslinie entlangelaufen, ohne etwas Verdächtiges wahrzunehmen. Ich hatte mich damals auf die Gebiete nördlich des Weges konzentriert und die südlich des Weges nur kurz abgesucht. Grund für mich, es heute umgekehrt zu halten...

Viel Zeit will ich der Suche nicht einräumen. Ich gehe die Extrapolationslinie langsam ab und rechne eher mit Resten am Boden. Plötzlich liegt da ein Gewirr aus Schnüren, Knoten aus Wäscheleinen und Streifen vor mir. Ich nehme das Zeug in die Hand. Verwittertes Latex ist auch dabei. Mir wird klar, dass das Reste eines Wetterballons sind. Dann liegt daneben ein kleines Stück weißer Kunststoff, das ich anfangs nicht einordnen kann, aber ebenfalls einsacke. 

Angesichts der Tatsache, dass das Objekt genau auf der Extrapolationslinie von D18051710 liegt, lässt anfänglich keine großen Zweifel aufkommen, dass dies der Fallschirm ist, nach dem ich suche. Die Sonde kann ich aber bei einer schnellen Suche im Umfeld nirgends finden. Ich will aber auch noch weiter und nicht die ganze Zeit eine alte DFMs suchen, wenn 800m weiter eine frisch gelandete im Wald liegt. Ich trage aber sogar die Koodinaten in Radiosondy für D18051710 ein. Dabei entdecke ich, dass  die Sonde von einem ES4HTI im Auftrag von SWLJO4 mit dem Vermerk ACHTUNG versehen worden ist. Allerdings ohne Koordinaten und ohne jede Beschreibung der Situation. 

 Dass der Ballon nicht von einem der Schießplätze, sondern von Bergen gestartet wurde, kann erklären, warum die Machart nicht exakt zu dem erwarteten Manöversonden-Setup passt.  Mehr Zweifel kommen auf, als ich am die Fallschirmreste tags darauf entsorgen will und sie vorher noch einmal fotografiere. Irgendwas stimmt hier nicht.  Da passt nichts zusammen. Am Ende ist das ganze so bizarr, dass die Sachen in eine Tüte kommen und aufbewahrt werden.






Der Ballon ist keiner der  kleinen roten Manöversondenballons, sondern derber und dicker. Der Ballonhals ist mit einer wäscheleinenartigen Plastikschnur verschlossen. Das erinnert eher an die größeren Bundeswehrballons der regulären Starts aus Bergen oder Meppen. Aber D18051710 hatte ein ganz normales Manöversonden-Flugprofil. Allerdings wurde sie von Bergen aus gestartet und nicht von einem der Schießplätze, und bei diesen Starts findet man auch diese Kunststoff-Leinen . 

Was überhaupt nicht zu irgendeinem Bundeswehr-Start passt, ist der Fallschirm: Das Schirmmaterial ist vergangen, nur die Verstärkungsstreifen der Nähte sind noch vorhanden. Soweit, so normal. Aber: Die Bundeswehrfallschirme haben immer einen Spreizring und werden zwischen Ballon und Sonde geknotet. Und ein flüchtiger Blick durch Bilder im alten Radiosondenforum zeigt, dass das auch vor 15 Jahren so war. Dieses Ding hat keinen Spreizring und war eindeutig IM Ballon untergebracht. Das wiederum kenne ich nur vom DWD, aber niemals von der Bundeswehr. Aber der DWD verwendet bei Handstarts keine solchen wäscheleinenartigen Kabel. Das ist alles sehr verwirrend. 

 



Hat vielleicht Schleswig früher einmal solche Leinen verwendet? Diese DWD-Station hat immerhin früher Sonden per  Hand gestartet. Allerdings zeigen alte Fotos im Netz, dass dort selbst vor 15 Jahren die Schirme so befestigt wurden wie ich es von meinen ersten RS92-Funden aus Schleswig kenne.

Ich beschließe, DJ1OR alias Günther Hirsch anzuschreiben. Der ist viel länger dabei als ich und hat viel mehr gesehen als ich. Seine Homepage geht weit zurück, auch in Zeiten, in denen ich noch keine Radiosonden gesucht habe, und er hat jeden seiner Und er antwortet: Ja, 2014 hätte Meppen solche Setups gestartet, sowohl Tandems als auch Einzelflüge. Die Fallschirme waren weiß und entsprachen meinem Fund: Kein Spreizring, ähnliche Leinen, und der Schirm war im Ballon.


 

Sonde: Fallschirm, Ballon und Abroller der Meppener Sonde vom Typ RS92BGP (H232423) vom    17.1.2014. Man beachte die Leinen bei der Meppen-Pappe und den innen liegenden Schirm ohne Spreizring Fotos: Günther Hirsch

 

Es waren alles RS92-BGPs. Äußerlich sahen diese Sonden wie die bekannten RS92 SGPs aus, sendeten aber in einem anderen Datenformat.  Die ausgezeichnete Homepage von Günther bietet aussagekräftige Fotos. Bis auf die zusätzliche Verklebung mit Tape passt alles.  Meppener Sonden kommen in der Göhrde vor, sind dort aber im Vergleich zum direkten Hamburger Umland wegen der größeren Distanz seltener.

Genauere Checks nach Meppener Sonden im alten Radiosondenforum zeigen, dass damals auch BGPs mit roten Fallschirmen geflogen sind. Zeitweise wurden Fallschirme mit und ohne Spreizring durcheiander verwendet. Und auch in Idar-Oberstein hat es offenbar rote spreizringlose Ballons gegeben, wobei die Berichte und Bilder nicht so eindeutig sind wie die von Günther. In jedem Fall hat es also solche Setups in Meppen, womöglich auch bei einigen Bundeswehr-Startplätzen zeitweise gegeben. Wer weiß, vielleicht gab es sogar ja solche Fallschirme zeitweise in Bergen? Bergener Sonden sind sehr häufig in der Göhrde. Günthers Dokumentation geht zurück bis 2013; alle darin verzeichneten Bergener Fallschirme hatten große oder kleine rote Schirme mit Spreizringen. Aber theoretisch ist es möglich, dass diese Reste älter sind.

Ob das weiße Plastikfragment dazu gehört? Es erinnert von Farbe und Form her an ein Stück aus einem Vaisala-Abroller. Der Vergleich mit einem aktuellen Vaisala-Abroller passt grob, aber nicht exakt. Erst ein Vergleich mit einem alten Abroller auf einem Foto des Radiosonden-Museums ergibt eine volle Übereinstimmung. Ich suche aus meinem alten Fundmaterial ein paar der mit der RS92 verwendeten Abroller heraus und vergleiche ihn mit dem Objekt aus dem Wald. Und was soll ich sagen: Die Übereinstimmung ist perfekt. 

 


Damit war dies kein Tandem aus Meppen, denn dafür wurden die GRAW-Abroller verwendet. Es passt aber alles sehr gut zu den von Günther dokumentierten RS92-BGP-Einzelflügen von Meppen. Fazit: Das ist der Rest eines RS92-Fluges der Bundeswehr, wahrscheinlich einer RS92BGP, wahrscheinlich aus Meppen. Das ganze ist sehr alt, mit einem Flugdatum 2014 oder vorher. 

Am 29.3.2025 fahre ich wieder hin. Ich suche die 30-40m Umkreis des Geländes feinmaschig ab. Es ist ein reiner Kiefernwald, und der Boden ist daher nicht mit einer Laubschicht zusedimentiert. Er ist mit Moos bedeckt, und die Wildschweine schichten das Moos regelmäßig um. Objekte werden im Laufe eines Jahrzehnts sicherlich vom Moos eingewachsen, aber dann von den Wildschweinen regelmäßig freigelegt. Wahrscheinlich sind die Reste auch auf diese Weise an die Oberfläche gekommen. Leider kann ich nach mehr als 2 Stunden keine Sondenreste oder weitere Trümmerteile des alten Wetterballons finden. Vielleicht sollte man aber bei Gelegenheit noch mal nachsuchen und im Auge behalten, was die Wildschweine so alles freilegen. 

Da keine Zweifel bestehen, dass der Fund nichts mit der ursprünglich gesuchten DFM09 zu tun hat, fragt sich natürlich, ob die nicht doch noch zu lokalisieren ist. Da noch etwas Zeit ist, laufe ich noch einmal die Extrapolationslinie meines ursprünglichen Ziels entlang, in Richtung auf die letzte Position. 100m von der Fundstelle der Trümmer hängt der verblichene Manöversonden-Fallschirm von 2022 in bequemer Pflückhöhe am Baum. 

Sondentyp: DFM09
SN:
D18051710
Produktionsdatum: 2018
Frequenz: 403.33 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Bergen
(WMOID:
10238)
Flugdatum:10.10.2022 (9:30-11:20L)
Track
radiosondy

Maximale Höhe:
17557m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.96m/s

Landegeschwindigkeit:
2m/s

Landestelle: Röthen,
LAT, LON:
53.14912,10.80713 Google Maps
Status:
Fallschirm- und Ballonreste geborgen am 22.3.2025 12:12UT 

Methode: Extrapolation aus Radiosondy-Daten 


 

Es ist nur über ein kurzes Schnurstück an einem Stück Borke verhakt. 2 Bäume weiter hängt die Sonde am Baum. Was für ein Sondenfriedhof ist das hier. Da ich zu der Archäologie-Mission keine Stange mitgenommen habe, ist da nichts zu machen. Was mich ärgert. Ich muss bei nächster Gelegenheit wiederkommen.



Es beginnt langsam zu regnen. Da die Wendland-Bahn nur alle drei Stunden fährt, möchte ich sie unbedingt erwischen und es wird Zeit zur Rückfahrt zum Bahnhof Göhrde. 


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier