Montag, 26. September 2016

Erfolglose Jagd auf die DFM09-Manöversonden

Gestern nachmittag wurde Hamburg von der Bundeswehr beschossen. Offenbar betrachteten die Initiatoren dieses manöverbedingten DFM-Trommelfeuers den gemeinen Sondenjäger als ihren Feind. Dabei hatten sie den Burstkill nicht aktiviert, aber das diente nur der Zermürbung des Gegners durch psychologischen Kriegsführung. Was soll man sagen: Die Sonden kamen alle in der Region Moorfleet runter, wo es plattebenes Marschland und andere freie Gelände zum Abwinken gibt. Die erste landete direkt am S-Bahnhof Mittlerer Landweg . Hatte es auf der Bremer Seite gesehen. Ich da hin. Tollen Empfang der gelandeten Sonde vom Bahnsteig inkl. GPS Dekodierung von der Landestelle! Und was war? Über ein bahneigenes Kleingarten-Vereinsgelände ("darf ich Sie fragen, ob Sie hier irgendwas suchen?") kam ich bis 20m an die Sonde ran - ohne sie zu sehen. Sie lag auf der anderen Seite auf einem mit Gestrüpp versehenen Streifen, und dazwischen lag ein von ICEs befahrenes Gleis der Bahnstrecke Hamburg-Berlin, welches wiederum durch einen Metallgitterzaun Marke "Honnis Traum" von den Laubenpiepern getrennt war. Von der anderen Seite des Streifens waren es die S-Bahn-Gleise, auch abgezäunt.

Auf zur nächsten Sonde. Sie lag bei den Boberger Dünen. Ich hin. Zu Fuß - der Bus war gerade weg und fährt nur alle Stunde. Kein Empfang des Sondensignals*. Stattdessen Empfang von 2 weiteren DFMs in der Luft. Die erste landete in 1km Distanz - ich glaub sie sogar in letzter Sekunde gesehen zu haben. Super Empfang von der Landestelle, 1a GPS-Koordinaten.- Ich wieder hin. Kein Zugang . Es war eine Deponie für Industrieabfälle (die berüchtigte Deponie Brümmer). Dort liegt sie mitten auf einer komplett freien Fläche. Da liegt sie gut - Gelände weiträumig gesperrt ("nicht öffentlich zugänglich"), und dies ist der oberflächlich begrünte giftigste Teil, der noch einen Extrazaun hat. Die nächste konnte ich bis zur Landung verfolgen, wieder nur 1km entfernt, diesmal von einer Autobahnbrücke. Gesehen hab ich sie nicht. Sie liegt auf dem Gelände eines komplett gesperrten Kieswerks am Rande eines Baggersees. Fazit: Viele Fußmärsche, vergebens UND umsonst.

*)UPDATE 6.3.2017: Ich habe mich gerade bei einem Radiosondenforum angemeldet.  Beim Lesen der alten Peilberichte dort lerne ich den Grund für die stumme Sonde bei den Boberger Dünen : Ein Sondenjäger namens Harry war schneller! Herzlichen Glückwunsch.  Bei der Sonde an der Deponie Brümmer ist er ebenfalls am Zaun reflektiert worden.