Gestern nachmittag wurde Hamburg von der Bundeswehr beschossen. Offenbar
betrachteten die Initiatoren dieses manöverbedingten DFM-Trommelfeuers
den gemeinen Sondenjäger als ihren Feind. Dabei hatten sie den Burstkill
nicht aktiviert, aber das diente nur der Zermürbung des Gegners durch
psychologischen Kriegsführung. Was soll man sagen: Die Sonden kamen alle
in der Region Moorfleet runter, wo es plattebenes Marschland und andere
freie Gelände zum Abwinken gibt. Die erste landete direkt am S-Bahnhof Mittlerer Landweg . Hatte es auf der Bremer Seite gesehen. Ich da hin.
Tollen Empfang der gelandeten Sonde vom Bahnsteig inkl. GPS Dekodierung
von der Landestelle! Und was war? Über ein bahneigenes
Kleingarten-Vereinsgelände ("darf ich Sie fragen, ob Sie hier irgendwas
suchen?") kam ich bis 20m an die Sonde ran - ohne sie zu sehen. Sie lag
auf der anderen Seite auf einem mit Gestrüpp versehenen Streifen, und
dazwischen lag ein von ICEs befahrenes Gleis der Bahnstrecke
Hamburg-Berlin, welches wiederum durch einen Metallgitterzaun Marke
"Honnis Traum" von den Laubenpiepern getrennt war. Von der anderen Seite
des Streifens waren es die S-Bahn-Gleise, auch abgezäunt.
Auf
zur nächsten Sonde. Sie lag bei den Boberger Dünen. Ich hin. Zu Fuß -
der Bus war gerade weg und fährt nur alle Stunde. Kein Empfang des
Sondensignals*. Stattdessen Empfang von 2 weiteren DFMs in der Luft. Die
erste landete in 1km Distanz - ich glaub sie sogar in letzter Sekunde
gesehen zu haben. Super Empfang von der Landestelle, 1a
GPS-Koordinaten.- Ich wieder hin. Kein Zugang . Es war eine Deponie für
Industrieabfälle (die berüchtigte Deponie Brümmer). Dort liegt sie
mitten auf einer komplett freien Fläche. Da liegt sie gut - Gelände
weiträumig gesperrt ("nicht öffentlich zugänglich"), und dies ist der
oberflächlich begrünte giftigste Teil, der noch einen Extrazaun hat. Die
nächste konnte ich bis zur Landung verfolgen, wieder nur 1km entfernt,
diesmal von einer Autobahnbrücke. Gesehen hab ich sie nicht. Sie liegt
auf dem Gelände eines komplett gesperrten Kieswerks am Rande eines
Baggersees. Fazit: Viele Fußmärsche, vergebens UND umsonst.
*)UPDATE 6.3.2017: Ich habe mich gerade bei einem Radiosondenforum angemeldet. Beim Lesen der alten Peilberichte dort lerne ich den Grund für die stumme Sonde bei den Boberger Dünen : Ein Sondenjäger namens Harry war schneller! Herzlichen Glückwunsch. Bei der Sonde an der Deponie Brümmer ist er ebenfalls am Zaun reflektiert worden.