Samstag, 17. November 2018

Der Service war der Hammah


Sondentyp: RS41-SGP
SN: P3310594
Frequenz: 404.5 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Meppen (WMOID: 10304)
Flugdatum: 12.11.2018 6:00Z
Track Bremen 
Landestelle Hammah, LAT LON: 53.61661, 9.391236 Google Maps
Funddatum 17.11.2018, 14Z
Gefunden nach Bremer Prediction

In der Woche vom 10.-17.11. war meine Sondenjagd ziemlich erfolglos. Am 13.11. flog die Mittagssonde aus Meppen, N1720844,  nach Tespe. Ich konnte den Flug bis 86m über Grund verfolgen. Ca. 2 Stunden nach der Landung war ich da. Im Schein der Taschenlampe lag da nichts, und es gab auch keinen Empfang. Zwei Tage später dümpelte die Saseler Sonde  N3930138  nach Bullenhausen. Dieses Mal konnte ich die Sonde bis in eine Höhe von 56m - das sind 16 Meter über dem Boden - verfolgen und hatte daher eine sehr genaue Landeposition. Ich war sehr schnell vor Ort - aber auch da lag und sendete wieder nichts. Trieb da Mr. RUSH (Rapid unidentified Sonde Hunter) sein Unwesen? Oder waren beide Male Spaziergänger oder Bauern schneller? In den üblichen Foren haben sich die Finder jedenfalls nicht geoutet, und aus der üblichen Radiosondenszene im Raum Hamburg war's keiner. Auch häufen sich bei mir solche Ereignisse in der Gegend Bütlingen, Rönne, Tespe.

Es gab noch zwei weitere Meppener Sonden, die in die Hamburger Region geflogen waren. Da war zunächst P3310594, die am Morgen des 12.11.2018 bei Hammah gelandet war. Ich habe sie nicht selbst empfangen, aber auf der Bremer Seite eine Prediction ausgelöst. Sie hatten die Sonde bis 200m Höhe verfolgt. Am Tag darauf landete N1740353  nördlich von Harsefeld. Ich beschloss, am 17.11. den sonnigen Samstag für eine Kaltsondenjagd zu nutzen.

Der  Sonde bei Harsefeld gab ich mehr Chancen, da sie im Wald gelandet war.  Allerdings hatte sie einen sehr guten Fallschirm, und daher war die Vorhersage nicht so genau. Vom Bahnhof aus radelte ich die relativ kurze Strecke bis zur Landestelle. Der Wald war dicht und die Bäume unerwartet dicht und zum Teil sehr hoch. Ich habe das Gelände ca. 1 Stunde lang durchstreift und eigehend inspiziert und nichts gefunden.

Dann ging es weiter nach Horneburg.Hier konnte ich wieder in einen Zug einsteigen, der mich über Stade nach Hammah zu bringen. In der Gegend habe ich schon mehrfach sehr schöne Kaltsondenjagden durchgeführt. Dieses Mal war mein Optimismus begrenzt. Erstens war die Landung einen Tag länger her, und zweitens befand sich die Landestelle einer Koppel direkt an einem landwirtschaftlichen Fahrweg. Sicher eine der zentralen Spaziergängerrouten von Hammah. Im Rahmen der üblichen Ungenauigkeiten der Vorhersagen konnte sie auch sehr gut AUF dem Fahrweg liegen oder in den Knicks, die den Fahrweg auf beiden Seiten säumten, hängen.

Meine ersten Eindrücke schienen die Befürchtungen zu bestätigen. Der Weg war exzellent mit dem Rad befahrbar, und außer mir waren diverse Jogger und Spaziergänger mit und ohne Hund unterwegs. Auf dem Prediction-Acker (einem abgeernteten Maisfeld) lag nichts. Aber auf der Gegenseite sah ich plötzlich den unverkennbaren großen Bundeswehrschirm und einen recht großen Ballonrest. Ich dachte zunächst, dass der Schirm den Weg überquert hatte. Dann müsste die Sonde sehr genau auf der Prediction liegen oder im anderen Knick hängen. Ein Blick Richtung Himmel und in die Bäume - keine Schnur. Hmmm. Aber es ab ja direkt neben dem Schirm einen Aufgang auf die Wiese. Erstmal den Schirm inspizieren!

Aber was war das? Die Schnur war aufgewickelt, ein kurzes Stück hing im Knick. Diverse Meter Schnur fehlten. Die Sonde hatte jemand abgeschnitten und direkt neben den Ballonrest gelegt. Dieser Sondenfinder hatte das Tape von der Sonde gegniddelt und den kleinen Kunstoffumschlag von der Sonde gelöst. Auch er lag leer direkt daneben. Offenbar hatte der Finder vielleicht ein paar Dutzend Meter Schnur und auf jeden Fall den Begleitbrief mitgenommen. Da sage mal einer, dass den Begleitbrief eh niemand liest.



Diese Dienstleistung für den vorbeikommenden Sondenjäger ist doch der HAMMAH. Hier wird sofort alles sauber abgeborgen und einpackfertig bereitgestellt! Dank an den unbekannten Finder. Was will man mehr nach den eher enttäuschenden Erlebnissen der letzten Zeit? Vor allem konnte ich rasch in die Pedale treten und ganz locker den nächsten Zug in Hammah erreichen und den Heimweg antreten. Auf dem Heimweg kam ich an einem eindrucksvollen Antennenaufbau vorbei. Hier wohnt ein Funkamateur. Ob der vielleicht....






Meppen beschriftet ja die Sonde mit Datum und Startzeit. Interessant ist, dass das diemal nicht mit wasserfestem Marker erfolgte, sondern einfach in das weiche Styroporgehäuse des neuen Sondentyps eingeritzt wurde.


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier