Donnerstag, 16. Juli 2020

Eier und Sonden von Schoer

Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2540440
Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID:10141) 
Flugdatum: 15.07.2020 12:00Z
Track wetterson.de und radiosondy.info
Landestelle  Sasel, LAT,LONG = 53.629803,10.313122, Google Maps.
Status: Geborgen am 15.7.2020, 14:58 Z



Ich komme aus Schmalenbeck (- nein, das ist was anderes als Großhansdorf). Das Nachbardorf heißt Siek. Beim Frau Schoer kauften meine Eltern, als ich so 6 Jahre alt war, frische Eier.

Diese Radiosonde drehte ein paar Kreise über meiner Heimat, hätte es aber wohl normalerweise bis Linau geschafft, wo Jürgen sie erbeutet hätte. Dann stürzt sie aber rasend schnell ab und schlägt in Siek ein, gleich südlich vom Hof Schoer. Das Ding ist inzwischen ein Reiterhof, und die ganze Gegend südlich der Wandsequelle ist jetzt ein Golfplatz... Naja, der Nicht-Radiosondenjäger aus der Stadt langweilt sich eben und will auf dem Land bespaßt werden.

Also hin. Ich steige Kiekut aus der U1. Und dann fahre ich zu Schoer. Mein Handy-GPS brauche ich irgendwie so gar nicht.

Dennoch erweist sich das Heimspiel als schwieriger als erwartet. Die Idee, einfach den mir bekannten Feldweg westlich vom Hof Schoer herunterzulaufen und dann durch das mir bekannte Wäldchen zur Sonde vorzustoßen, kann man vergessen. Denn das Wäldchen ist jetzt ein komplett undurchdringliches Urwäldchen. Ich bin nur 200m von der Sonde weg, aber komme nicht ran.

Also zurück. Auf dem Schoer-Gelände rennt ein Mädel rum. Einen Weg auf das Gelände gibt es nicht, alles elektromäßig abgezäunt. Sie rät mir, beim Hof zu fragen.

Der Schoer-Hofbesitzer würde mich auch sofort auf sein Gelände lassen, aber das wäre zu einfach. Guckt auf die Karte und bestätigt, dass das schon auf dem Rapsfeld seines Nachbarn liegen muss. Das hatte ich befürchtet.

Ich bedanke mich herzlich bei den Nachfahren der Eierverkäuferin und mache mich auf den Weg. Auf das Gelände muss man von der Straße nach Großensee kommen. Gottseidank führen Treckerspuren direkt zur Landeposition, und die Schnur liegt oben auf dem Raps auf. Die Treckerspuren gabeln sich praktischerweise sogar - eine geht zur  Sonde, die andere zum Fallschirm.



Am Ende der Schnur ist die Sonde gut versteckt.



Auf der Schirmseite sieht das ganze so aus:



Die Schnur lässt sich einholen auf aufwickeln. Es ist erstaunlich, dass sich der Schirm nicht geöffnet hat. Denn normalerweise findet an einen original zusammengefalteten Schirm bei den DWD-Sonden vor allem dann, wenn er einfach nicht aus dem Ballon herauskommt, weil der Ballonrest ihn daran hindert. Hier gibt es aber keinen Ballonrest.




Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier