Sondentyp: RS41-SGP
SN: S3130667
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 28.07.2021 06:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 35096m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.49 m/s
Landegeschwindigkeit: 5.6 m/s
Landestelle: Güster, LAT, LON: 53.53901,10.66751 Google Maps
Status: geborgen 04.09.2021, 14:47 UT
Methode: Decodierung des Sondensignals mit TTGO durch Marco, danke für die schönen Koordinaten
Am 28.7.2021 landete die Bergener 6 Uhr Sonde bei Güster, dem kleinen Dorf am Elbe-Lübeck-Kanal. Ich hatte damals eine Prediction gerechnet, und Marco war schnell vor Ort. Mit dem TTGO konnte er die Landeposition ermitteln. Die Sonde war in einem Bauernwald gelandet, und was er berichtete, war ziemlich abschreckend.
"Kein Rankomen ... leider"
"Unwegsames Gelände, hoher Tannenwald"
"Sonde hängt wohl 25m hoch"
Ich antwortete, dass es nach seinen Koordinaten eher 11m seien. Er war aber gar nicht bis zur Landestelle vorgedrungen:
" Nein, da steht ein ganzes Feld mit 2m hohen Brennnesseln"
Am 4.9. habe ich mir die Sache dann doch mal vor Ort angesehen. Schließlich hatte Marco wertvolle Koordinaten gesichert. Meine Arbeitsjeans und schwere Wanderstiefel werden angezogen, und eine Rosenschere und Arbeitshandschuhe eingesteckt. Das könnte gegen Brombeergestrüpp helfen. Solche verwilderten Bauerwälder kenne ich von Kindesbeinen an ganz gut. Vielleicht geht da ja doch was.
Ich parke mein Auto am Stubbenteichweg und schlage dann den Weg zu dem Wäldchen ein. Am Ende der Stichstraße liegt der Friedhof der Gemeinde. Kurz vorher verläuft zu meiner Freunde ein auf Open Streetmap fehlender Fußweg in die richtige Richtung durch den Wald. Er bringt mich bis auf 65m an die Landestelle heran. Die ersten Meter querfeldein sind noch einigermaßen begehbar, und dann spüre mit jedem Meter mehr, was Marco meinte. Umgestürzte Bäume behindern das Fortkommen, und mit jedem Schritt wird das allgemeine Chaos aus Brennnesseln, Ilex und Brombeeren undurchdringlicher.
Die 30m hohen Nadelbäume stehen in diesem Gestrüpp recht locker und sehen ziemlich krank aus. Ich vermute rasch,
dass Marco damals den kürzeren Weg vom Waldrand aus versucht haben muss – denn
in der Richtung sieht das Gestrüpp erst so richtig wüst aus. Aus meiner Richtung erscheint
ein Vorankommen mühsam, aber mit Glück vielleicht möglich. Schritt für Schritt setzen, da liegen tückische Stolperfallen wie Äste und Baumstämme herum. Die ganz heftigen Brennesselfelder kann man im Slalom passieren, und sonst eben "Augen zu und durch". Langsam geht es voran. Ich sehe schon aus der Distanz hoch im
Baum vor mir die Schnur aufblitzen. Die ist bei genauerer Untersuchung im
Fernglas aber durchgerissen, ein loses Ende pendelt im Wind. Ein paar Bäume
weiter hängen der Ballonrest und der Fallschirm im Wipfel. Eine Fortsetzung der
Schnur in Richtung Sonde erkenne ich zunächst nicht. Ich kämpfe mich durch das
Gestrüpp auf die Landestelle zu und finde nach zwei Fehlversuchen einen
begehbaren Zugang. In einer komplett astfreien telegrafenmastartigen Baumleiche entdecke ich wieder
Schurreste. Und einen Baum weiter sehe ich schon aus weiter Entfernung die Sonde
am Baum hängen, 6-8m über dem Boden.
Um da hinzukommen, muss ich aber einen letzten Umweg laufen. Ich habe meine 15m-Stange mit – die 10m Stange hätte es auch getan und wäre in dem Gestrüpp weniger hinderlich.
Erst einmal unter dem richtigen Baum angekommen, ist die Stangenbergung der Sonde einfach.
Die Schnur hat sich im Baum verhakt; aber mit leichtem Zug kommt auch der Teil der Schnur herunter, der sich auf meiner Seite des erwähnten Risses befindet. Das Schnurstück von dem mittleren Baum zum Fallschirm und die Reste an sich hängen unerreichbar hoch.
Zuerst glaube ich einen besseren Ausgang aus dem Nesselgestrüpp zu erkennen, aber das erweist sich leider als Trugschluss. Also muss ich auf dem Weg, der mich hingebracht hat, wieder zurücklaufen.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
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