Dienstag, 13. September 2022

Überraschungslandung am Morgen

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
  U1440710
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 13.09.2022 00:00Z
Track radiosondy wettersonde MIX
Maximale Höhe: 25552 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.15 m/s

Landegeschwindigkeit:
2.3 m/s

Landestelle:
Hasloh  LAT, LON:
53.695684,9.919718 Google Maps
Status:
Geborgen am 13.9.2022, 4:30 UT

Methode:
Position war in wettersonde.net nach der Landung sichtbar (danke Kurt für die schönen Daten)

Um 5 Uhr morgens bin ich kurz wach. Ein Blick auf wettersonde.net macht mich ganz wach! Die Mitternachtssonde aus Norderney ist direkt am Bahnhof Hasloh gelandet und dröhnt seit Stunden Kurts Empfänger in Uetersen zu! Es gibt also im Netz exakte Koordinaten nach der Landung. Damit war nicht zu rechnen gewesen. Diese Sonde hatte einen extrem performanten Schirm und landete mit nur 2m/s Sinkgeschwindigkeit. Obwohl der Ballon über der Küste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven in nur 25km Höhe geplatzt war, reichte es für eine Landung bei Hamburg! Hängt sie hoch im Baum? Nein, Höhe über Grund: 3 Meter! Um 5:26 sitze ich im Zug nach Hasloh. Leider erwische ich den Anschluss an die AKN in Eidelstedt nicht mehr, so dass ich 20 Minuten warten muss. Gegen 6:12 Uhr stehe ich dann am Bahnhof Hasloh im Regen. Dass ich keinen TTGO dabei habe, ist in diesem Fall kein Problem. 

Die Landestelle liegt direkt auf der anderen Seite der Bahn. Ein direkter Zugriff über die Gleise wäre illegal, gefährlich und würde spätestens an dem dichten Brombeergestrüpp auf der anderen Seite abprallen. Die GPS-Position ist auch eher dahinter; und es ist auch nichts zu sehen.

Ich hatte schon einen guten Zugang über die benachbarte Freifläche auf Google Maps erkundet, und tatsächlich schickte mir Lauritz sogar einen Google-Maps-Screenshot, in den er die gleiche Idee eingezeichnet hat. Tatsächlich ist es eine ziemlich naturbelassene ungemähte Wiese. Auf der liegt dann auch gleich der offene Schirm und angesichts der Sinkgeschwindigkeit überraschend große Ballonrest. 



Ich rolle die Schnur auf, gehe dabei Richtung Knick, der die Wiese gegen das Bahngelände abgrenzt. Die Sondenschnur geht über einen niedrigen Haselbusch und verschwindet in dem bereits von der anderen Seite gesehenen Brombeergetrüpp. Wahrscheinlich schwebte die Sonde ursprünglich in bequemer Pflückhöhe über dem Gebüsch, und nur wegen meiner Abseilaktion liegt sie jetzt unsichtbar in den Brombeeren. Dafür spricht, dass in Uetersen der Empfang just zu der Zeit abgebrochen ist.



Ich versuche die Sonde an der Schnur herauszuziehen - Fehlanzeige; sie ist völlig verhakt. Ich muss in die Stacheln! Schnell noch Arbeitshandschuhe anziehen. Ich finde einen einigermaßen brauchbaren Zugang und habe meine erste U-Sonde schnell erbeutet.







Ab geht es zum Bahnhof, wo sofort eine verspätete AKN eintrudelt. Zuhause duschen, dann Frühstück und einen starken Kaffee, und dann ab zur Arbeit.




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