Sondentyp: RS41-SGP
SN:R2820442Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 04.02.2020 00:00Z
Track wetterson.de
Landestelle: Tötensen, LAT, LON: 53.39543,9.91154, Google Maps
Status: geborgen am 04.02.2020 um 5:09 UT
Methode:GPS-Decodierung des Sondensignals am Boden
Diese Sonde landete am Morgen des 4.2. südlich von Hamburg. Ich bekam es erst nach der Landung mit. Laut Bremer Vorhersage sah das nach einer einfachen Bergung aus. Allerdings erscheint Tötensen eine schnelle Aktion vor der Arbeit etwas zu weit weg zu sein.
Ein Blick auf due HVV-App erlaubt eine etwas differenziertere Einschätzung. Denn die Bushaltestelle "Tötensen-Auf der Schanze" lag nur etwa 400m neben der Vorhersageposition entfernt. Würde ich inn 15 Minuten, also um 4:37 in die S-Bahn springen, wäre ich um 5:46 in Tötensen und könnte nach erfolgreicher Bergung um 6:20 wieder im Bus sitzen. Falls die Bergung länger dauert und ich erst den Bus um 7:02 erwische, wird allenfalls das Frühstück hektisch. Da geht was! Also schnell Sachen zusammenraffen und los!
Eine geometrisch regelmäßige Struktur auf Google-Maps ist auch auf der Open Streetmap verzeichnet. Auf einer Darstellung wird deutlich, dass es sich um die Reste einer Flakbatterie aus dem 2. Weltkrieg handelt. Ob man da wohl ein paar mit Röhren bestückte Manöversonden aus brauner Vorzeit aufsammeln kann?
Am Bahnhof Harburg wechsel ich in einen Bus Richtung Buchholz. War es beim Aufbruch in Altona ruhig und sternenklar gewesen, geht jetzt ein heftiger Graupelschauer mit stürmischen Winden nieder. Als ich den Bus in Tötensen verlasse, leuchten schon wieder die Sterne.
Ein Feldweg führt Richtung Sonde. Links waren kurze Heckenabschnitte, aber immer wieder Zugänge zu den Feldern. Ich rechne fest damit, aus 200m Entfernung im Leuchtkegel den weißen DWD-Fallschirm zu sehen - aber da liegt nichts.
Da hilft nur ein Empfangsversuch. Der ist zunächst erfolglos. War da einer schneller? Erst als ich die Moxon etwas hochhalte und besser ausrichte, ist da ein Signal - für 200m Distanz ist es immer noch erstaunlich schwach. Aber der Zilog-Decoder spuckt ein paar Frames heraus. Die Sonde liegt nur ca. 80m neben der erwarteten Position. Also rasch die Koordinaten in die Locus-App eintippen und los geht es Richtung Sonde.
Es geht über ein Wintergetreidefeld. In der fraglichen Richtung liegt kein weißer Schirm herum. Die Sonde befindet sich in einem Zwischensaatfeld. Ich bin nur noch 30m weg, 10m, 8m, 5m. Nirgends eine Spur - keine Schnüre, keine Schirme, keine Sonde. Aus zwei Metern Entfernung sehe ich etwas Weißes tief in der Vegetation liegen. Die Sonde.
Ich hangel mich an der Schnur entlang. Auch der Fallschirm und der zerfaserte Ballonrest liegen tief im Gemüse.
Die Schnur aufrollend nähere ich mich wieder der Sonde. Das Paket wird zusammengepackt. Jetzt gilt es, den Bus zu erreichen. Für die Erforschung der alten Flakstation fehlt eindeutig die Zeit. Es fängt wieder an zu regnen, und der eisige Wind macht mir zu schaffen. Als ich im Dauerlauf die Bushaltestelle erreiche, ist auch gleich der Bus vor Ort.
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