Dienstag, 25. August 2020

Das Moor am Flugplatz

 

Sondentyp: RS41-SGP  
SN:  R2810144 
Frequenz: 402.5 MHz 
Startstation: Schleswig (WMOID:10035)  
Flugdatum: 07.05.2020 0Z
Timerkill: Keiner
Landestelle  Heist/Uetersen,  LAT LON: 53.642,9.70361 Google maps 
Status: geborgen am 25.8.2020, 12:44 UT 
Methode: Positionsdaten nach der Landung aus radiosondy.info (danke, Kurt)

Diese Sonde landete im Mai 2020 direkt südlich vom Flugplatz Stenkelfeld. Kurt aus Uetersen konnte sie dank seines Antennenturms auch nach der Landung im Moor noch empfangen, daher war eine exakte Position bekannt. Hein, ein lokaler Funkamateur, hat natürlich versucht, die Sonde zu finden. Er konnte sich bis auf 60 Meter der Landeposition nähern - aber dann stoppte ihn das Moor. Wir hatten jetzt eine wochenlange extreme Dürreperiode - vielleicht geht da inzwischen was. In den letzten Tagen regnete es allerdings zum Teil wieder heftig. Wenn überhaupt noch etwas ging, dann bald nicht mehr. Da Hein im Urlaub ist, habe ich heute spontan beschlossen, eine Bergung zu versuchen. 

Es war trotz der Trockenperiode und trotz meiner Vertrautheit mit solchem Gelände nicht ganz einfach. An der Stelle, wo Hein aufgeben musste, wäre ich beinahe auch umgedreht. Aber dann sah ich einen schmalen Zugang zwischen zwei Moortümpeln oder Torfstichen, und dahinter konnte man auf einem Sphagnum-Teppich, einigen Wildpfaden folgend, bis zur Landestelle gelangen. Etwas mehr Feuchtigkeit, und da geht gar nichts. Die Sonde lag abgerissen exakt auf Kurts Koordinaten am Boden. Von Fallschirm, Ballonrest und Schnur war nichts zu erkennen. Da überall drumrum der Boden ungemütlich nachgiebig war, habe ich auch nicht näher nachgeforscht und habe den Rückweg angetreten. Glücklicherweise hatte ich die GPS-Koordinaten des Ausgangs noch gespeichert.

Zurück habe ich noch darüber nachgedacht, mich am Flugplatzimbiss zu stärken - sie warben mit einem leckeren Grillteller. Rechtzeitig fiel mir aber diese Warnung ein und habe lieber den Magen knurren lassen. Alles ziemlich militärisch dort - vor dem Flugplatz steht ein ausgemusterter Kampfjet.  Bedrohlich wirkte das Geballer auf dem Bundeswehrstandort nebenan, und links und rechts vom Heimweg ist alles mit weißen Schildern gesperrt. Ich komme auch an der extrem eigenartigen Landestelle von N4220144 vorbei. Merkwürdige Gegend, also Maske aufsetzten und bloß rein in den Bus nach Wedel.