Montag, 20. Februar 2023

Schnelle Dringlichkeitskontrolle im Wald

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
U1460240
Produktionsdatum: 2022-04-09
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Norderney (WMOID:10113)

Flugdatum:
6.1.2023 00:00Z

Track
wettersonde

Maximale Höhe:
23101 m

Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.51 m/s

Landegeschwindigkeit:
2.7 m/s

Landestelle:
Gülzow  LAT, LON:
53.45927,10.50727, Google Maps
Status:
  Lokalisiert am 7.1.2023: Baumlander, direkt über dem Nordrand des Fahrweges, von unten sichtbar, 30m hoch in Birke
.
Fallschirm 17m, Ballonrest 20m.
Geborgen am 19.2.2023, 9:13UT.
Methode: Aufwändige Suche nach Extrapolations-Vorhersage am 7.1.2023. Lag am 19.2.2023 am Boden

 

Diese Sonde habe ich am 7.1. - also am Tag nach dem Flug - nach längerer Suche hoch im Baum lokalisiert. Derzeit beobachte ich, dass die Vaisala-Schnüre wesentlich weniger lange den Elementen trotzen als bisher üblich. Das ist für die Umwelt m.E. eine gute Nachricht. Eine Reihe von Sonden habe ich in letzter Zeit bereits wenige Tage nach dem Flug am Boden vorgefunden, und die Schnüre waren stets bereits schnell zerstört. Es hatte ein paar kleinere Stürme gegeben, und diese Sonde hing bei der Lokalisation direkt über einem Fahrweg, wo sie rasch von Autos überrollt oder von den reichlich vorhandenen Spaziergängern mitgenommen werden könnte. Also landet die Nachkontrolle dieses Baumlanders auf Top 1 meiner Prioritätenliste. 

Bei gutem Wetter radel ich am Morgen vom Bahnhof Büchen in das Wäldchen bei Gülzow. Die Befürchtungen sind berechtigt. In dem fraglichen Baum hängt nichts mehr. Im relativ frisch ausgehobenen Straßengraben liegt nichts. Ist sie in Nachbarbäume gependelt? Nein. Vielleicht sollte man auf der anderen Seite des Grabens den Waldboden absuchen? Gedacht - getan. Und Bingo: Die Sonde ist tatsächlich vom Baum gefallen und liegt hinter dem Erdwall, der beim Aushub des Grabens entstanden ist. 


 

 
 

 
Auf dem Rückweg habe ich noch einmal die Landestelle der Sonde R2820594 (Norderney 0Z am 20.2.2020) besucht. Die war nach der Landung hoch im Baum von Jürgen Wruck lokalisiert worden. Ich hatte schon einmal vor 2 Jahren vergeblich nach ihr gesucht und sie eigentlich abgeschrieben. Die Landestelle liegt nur einen 1500m entfernt, direkt an einem Feldweg am Waldrand. Die Sonde kann nur direkt am Waldrand oder ein paar Meter in den Wald hinein liegen. Die Sache ist fast chancenlos, aber wo ich nun aber schon einmal da bin, spricht nichts gegen eine schnelle Nachkontrolle. Vielleicht findet man ja doch noch ein paar Trümmer am Boden. Erwartungsgemäß habe ich kein Glück. Am Waldausgang passt mich der örtliche Jäger ab. Er ist vom Typus bierernst, korrekt, extrem distanziert. Mich irritiert, dass er mich im Gespräch ständig von oben bis unten mustert. Immerhin weiß ich jetzt, dass er von der Sonde nichts bemerkt hat, obwohl sie damals direkt neben seinem Jagdstand  am Wegrand im Baum hing. Er hat sie damals also auch nicht geborgen.  
 
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