Samstag, 30. August 2025

Nachts in Ahrensburg

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
V1230156
Produktionsdatum: 22.03.2023
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill: 5h:00m
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 30.08.2025 (00:00Z)
Track radiosondy.info
Maximale Höhe: 34639 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.08m/s
Landegeschwindigkeit: 6.40m/s
Landestelle: Ahrensburg, LAT, LON: 53.66922,10.22941 Google Map 
Status: Geborgen am 30.8.2025, 8:15UT.  
Methode:
 Extrapolation aus Tower-Daten

Diese Sonde landete am frühen Samstag Morgen in Ahrensburg. Von Schmalenbeck aus starte ich mit dem Rad bereits vor der Landung. Von der Eisenbahnbrücke Brückenstraße habe ich guten Empfang mit dem TTGO. Die Landestelle liegt in einem Wohngebiet, wenige Meter von der Straße entfernt. Auftritte nachts um 3 im Wohngebiet sind immer grenzwertig, aber hier könnte die Sonde einfach auf dem Gehweg liegen. 

Leider ist dem vor Ort nicht so. Die Schnur liegt mitten auf der Straße und quert die Fahrbahn. Rechterhand liegt der Fallschirm offenbar auf einer Garage.  Wenn man an der Schnur zieht, kann man den Abroller sichtbar anlupfen. Auf der anderen Straßenseite verschwindet die Schnur über einen Gartenzaun.




Leider liegt die Sonde nicht auf dem Boden. Ich ziehe auch hier an der Schnur. Die Sonde klötert in der Regenrinne, lässt sich aber wegen des ungünstigen Winkels nicht herausziehen. Ich versuche noch, mit der Stange den Winkel zu verkürzen, aber von der Straße aus ist das ziemlich sinnlos. Ich habe auch schon die Aufmerksamkeit einer Nachbarin erregt, die mich verständlicherweise offenbar verdächtig findet. Um die Stolperfalle zu entschärfen, schneide ich noch die Schnur entzwei, knote das Ende an den Gartenzaun und lege das andere Ende auf die Hecke an der anderen Straßenseite. Hier lässt sich erst am Morgen etwas erreichen.

Als ich ankomme, haben die Nachbarn - sie bereiten gerade ihre Hochzeitsfeier vor - auf der rechten Seite bereits den Schirm geborgen und entsorgt.  Sie hatten sich ziemlich über den ungewöhnlichen geplatzten Partyballon gewundert. Auf der anderen Seite ist die Bergung per Stange aus der Regenrinne unter Anteilnahme der Nachbarschaft schnell erledigt. 

 





 

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Montag, 25. August 2025

Zwei Sonden im Beimoorwald

 Am 24.8.2025 fliegt die Mittagssonde aus Schleswig in meine Heimat ein. Ich sitze gerade in der U-Bahn auf dem Weg nach Schmalenbeck. Dort angekommen, entdecke ich, dass die Sonde gerade auf den mir seit Kindesbeinen vertrauten Beimoorwald zufliegt. Ich packe Stange und Sondenjäger-Rucksack in mein Auto und bin sehr schnell vor Ort. 

 

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W5114666         
Produktionsdatum: 2024-12-16
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:24.8.2025 12Z
Track
wettersonde  

Maximale Höhe:
 27855m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.48m/s

Landegeschwindigkeit:
 5.5m/s

Landestelle: Beimoorwald,
LAT, LON: 
53.68590,10.28681 Google Maps
Status:
Nicht geborgen. Baumlander in 30m Höhe
 
Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

 Schon auf dem Fußweg vom Waldparkplatz zur Landestelle habe ich Empfang mit dem TTGO. Ich bin aber nicht der einzige: Auch Bernd streamt von seinem Empfänger bei Bad Oldesloe munter Koordinaten der gelandeten Sonde nach Wettersonde.net.. Seine Whatsapp mit dem Kommentar


da brauchst Du wohl die Stange  🙂                      15:27


erweist sich als zu optimistisch. 



 Fallschirm und Ballonrest hängen mehr als 25m hoch. Zu hoch für die mitgebrachte Stange. Die Sonde kann ich erst einmal nicht entdecken. Verwirrend ist, das zwischen der Fallschirmposition und der GPS-Position der Sonde weniger als 7 Meter Abstand sein sollen. Ich erkenne bald eine straff gespannte Schnur, die durch die Äste des Baums verläuft. Dennoch brauche ich sehr lange, bis ich die Sonde mit dem Fernglas im Wipfel der selben Eiche endlich sichte. Sie hängt auf der anderen Seite des Baums in mindestens 25m, wenn nicht 30m Höhe. Hier kann ich erst einmal nichts machen. 

Wahrscheinlich hat sich die 50m-Schnur beim Start nicht richtig abgerollt, denn anders ist die Sache kaum erklärbar. 

Interessant ist, dass man das Signal mit dem Tower-SDR in der Göhrde, der ja immerhin 80km Luftlinie entfernt ist,  eindeutig im Wasserfall-Diagramm nachweisen kann. Zum Decodieren reicht es nicht. Das ganze endet dann schlagartig beim Ablaufen des Default-Bursttimers gegen 22:58 MESZ. 

 


 Bergung der Sonde am 19.9.2025: GANZ UNTEN.

 

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W5114666        
Produktionsdatum: 2024-12-16
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:25.8.2025 0Z
Track
wettersonde

Maximale Höhe:
 33915m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.06m/s

Landegeschwindigkeit:
 7.5m/s

Landestelle: Beimoorwald,
LAT, LON: 
53.69364,10.30539 Google Maps
Status:
Geborgen am 25.8.2025
 3:52 UT
Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

 

Als ich am nächsten Morgen früh aufwache, muss ich feststellen, dass die Nachtsonde aus Schleswig ebenfalls im Beimoorwald niedergegangen ist, keine 1500m von ihrer Vorgängerin entfernt. Bernd streamt diesmal keine Positionen nach der Landung ins Netz, und auch auf dem Tower-SDR ist nichts zu sehen.  Folgerung: Diese Sonde hängt diesmal nicht in den allerhöchsten Wipfeln. Draußen ist es noch dunkel. Ich  verzichte auf das Auto, schnappe mir mein (normales) Rad, bänzel die Teleskopstange an den Rahmen und fahre schnell vorbei. Es geht durchs verschlafene Großhansdorf, an der Ruine des U-Bahnhofs Beimoor vorbei. Gleich dahinter hoppelt etwas im Scheinwerferkegel meines Fahrrads im Schweinsgalopp davon - ein Marder! 

Der Weg durch den Wald ist  bekannt - direkt an der Landestelle stand früher das Forsthaus, bei dem wir, als ich im Vorschulalter war, immer unsere Weihnachtsbäume erstanden haben. Dort schalte ich meinen TTGO an - und habe sofort Empfang. 

Der Waldboden ist zugewachsen und unwegsam. Irgendwann stehe ich an der Sondenposition und sage "Hä?". Es ist noch sehr dunkel, aber hier ist nichts zu sehen. Ich leuchte die Bäume ab - nichts. Ich leuchte den Boden ab - sie soll ja rechnerisch sehr bodennah sein - nichts. Irgendwann sehe ich die Schnur im Schein der Tachenlampe aufleuchten! Auf den ersten Blick sieht sie aus wie ein Zweig, bloß gerader. 

 

 

Sie verschwindet am Boden im Gestrüpp - dort finde ich die Sonde. 

 

Sie ist zwischen Brombeerzweigen verhakt - mein Glück. Denn als ich sie von den Zweigen löse, bemerke ich, dass recht viel Zug auf der Schnur ist. Ganz offenbar ist es das Gewicht des hoch in den Wipfeln verborgenen Ballonrests! Ohne den Brombeerzweig hätte der Ballonrest die Sonde in luftige Höhen gezogen. Ich kappe die Leine - und 20m neben mir kommt der Ballonrest herunter. Allerdings bleibt er in 4 Metern Höhe hängen. 

 

 Das wiederum ist ein einfacher Job für meine Teleskopstange. 

 

 

Somit habe ich das gesamte Gespann geborgen. Genau wie gestern ist der Fallschirm wieder von der weißen Sorte - offenbar hat Schleswig keine blauen Ballons und Schirme mehr. 

 



Ich raffe die Beute zusammen, erreiche auf einem günstigeren Weg das Fahrrad. Es ist inzwischen hell geworden. Auf dem Rückweg wird noch rasch der Bäcker heimgesucht. Nach dem Frühstück muss ich mich sputen und am Schmalenbecker Bahnhof den Zug zur Arbeit zu erreichen. 
 
W5114666  fällt vom Baum
Die verbleibende Sonde habe ich mehrfach besucht. Das liegt daran, dass es von meinem Zweitwohnort ja nur ein Katzensprung ist. Nutze ich ein Auto zum Einkaufen, bin ich von Famila/Aldi-Ahrensburg sofort vor Ort. Und mit dem Fahrrad ist die Stelle ja auch schnell erreicht. 
 
Es fiel sofort auf, dass die Situation sehr im Fluss war. Aufgrund der großen Gewichtsbelastung ist die Schnur schnell sehr marode. Nachdem es vor dem 3.9. ein paar Windböen gab, pendelte die Sonde auf die selbe Seite des Baumes und hing dort fest. Da die Schnur sich noch größtenteils auf dem Abroller befand, seilte sich der Schirm von selber einige Meter ab. Erst hing er an einem Ast fest, dann war er wieder frei gependelt. Am 14.9. habe ich es mit dem Bigshot probiert. Mir gelang auch ein Schuss über den Fallschirm, aber leider konnte ich Schirm und Schnur nicht einwickeln. Irgendwann wurde es dunkel und ich fuhr heim. 
 
Am 15. und 16.9. kam es dann zu sehr frühen Herbststürmen. Am 19.9. muss ich muss für ein paar Einkäufe mit dem (normalen) Rad nach Großhansdorf. Ich beschließe vorher einen kleinen Abstecher in den Beimoorwald, wenn ich schon mal in der Gegend bin. Eine Stange nehme ich mit, aber keinen Bigshot. Ich möchte einfach nur die Lage nach dem Sturm erkunden. Und die Lage ist gut! Denn der Fallschirm liegt nur deshalb nicht am Boden, weil er sich an einem Zweig in 4 Metern Höhe verhakt hat.
 
 
 
 
 
 
 
Neben dem Baum lässt sich die Sonde einfach einsammeln - die Schnur ist gerissen. 
 
 
 
 
Der Fallschirm und der Rest der Schnur lassen sich leicht mit der Stange bergen... 
 
 
 
 
 ... zumal sich fast die gesamte Schnur noch auf der Rolle befindet. Meppen Style, diesmal aus Schleswig.
 
 
 
 
 
 





 
  
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Sonntag, 17. August 2025

Überraschend weit geflogen

Am frühen Sonntagmorgen bemerke ich auf wettersonde.net, dass die Nachtsonde aus Schleswig im Hafengebiet in Wilhelmsburg gelandet ist. Eine genauere Analyse ergibt allerdings geringe Chancen für eine Bergung. Die letzte Position befindet sich über den Hallendächern des DPD-Depots in nur 24m Bodenhöhe. Zunächst vermute ich eine Landung auf dem Dach. Eine Extrapolationsrechnung ergibt aber, dass es die Sonde über das Dach geschafft haben dürfte. Dann liegt sie also auf dem wahrscheinlich eingezäunten und somit unzugänglichen Gelände des DPD. Ein Blick auf Google Maps Satellitenansicht zeigt Abstellplätze für LKWs und Container. Open Streetmap deutet ein Werkstor an - ob mich da am Sonntag Morgen jemand reinlassen würde? Immerhin kann man ja mal einen Versuch wagen - es ist nicht weit. Die Sonde wird noch ein paar Stunden senden.

Sondentyp: RS41SGP
SN:
 
W3350075    
        
Produktionsdatum: 2024-8-16
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill:
keiner

Startstation:
Schleswig 
(WMOID:10035)
Flugdatum:17.8.2025 0Z
Track
wettersonde  

Maximale Höhe:
 33333m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.39m/s

Landegeschwindigkeit:
 3.2m/s

Landestelle: HH-Wilhelmsburg,
LAT, LON: 
53.50949,9.97558 Google Maps
Status:
Geborgen am 17.8.2025
 6:52 UT
Methode:
 Decodierung des Sondensignals mit TTGO

 

Die S-Bahn bringt mich nach Wilhelmsburg. Direkt neben der Landestelle befindet sich eine Bushaltestelle, aber der Bus, der dorthin fährt, verkehrt nur alle halbe Stunde, und ich sehe ihn vom Bahnhof aus abfahren. Plan B ist der Bus Nr. 13, der alle 10 Minuten fährt und mich zur Veringstraße bringt. Von da aus sind es 900m zu Fuß. Von einer Fleetbrücke hat man erstaunlichen Weitblick auf Teile der Hamburger Skyline auf der anderen Elbseite.


   

An der Kreuzung zum Reiherstieg-Hauptdeich blinkt mein TTGO. Offenbar ist die Sonde noch nicht von den LKWs plattgefahren worden! Ein genauer Blick auf die Koordinaten offenbart Erstaunliches. Normalerweise markiert die Extrapolationslösung die maximale Strecke, die die Sonde gemacht haben kann. Diese Sonde ist doppelt so weit geflogen wie gedacht und hat es knapp über den Zaun des Werksgeländes geschafft. Laut RDZsonde-Software soll sie sich 3m über dem Grund befinden. Das lässt hoffen. 

Da liegt auch schon der blaue Fallschirm auf der Deichkrone! 


Die Schur verschwindet in einem Bäume, die direkt vor dem Zaun des DPD-Geländes stehen. Kann ich die Sonde ablassen? Nein - offenbar ist die Schnur keineswegs straff gespannt, sondern schlaff. Vorsichtiger Zug zeigt durchgehenden Kraftschluss. Diese Sonde scheint also am Boden zu liegen. Ich muss aus verschiedenen Richtungen die Schnur in dem Baum mit dem Fernglas verfolgen. Da sehe ich die senkrecht nach unten verlaufende Schnur Richtung Sonde zwischen den Ästen. Ich quetsche mich durch Gesträuch zum Zaun durch. Und da liegt die Sonde am Boden - einen Meter vom Zaun entfernt, und zwar auf meiner Seite! Glück muss man haben!
 
 


 

Ich mache mich mit der Beute auf den Weg nach Hause. Wieder geht es mit dem Bus zurück nach Wilhelmsburg zur S-Bahn und von dort aus problemfrei nach Hause. 

In der Whatsappgruppe werden einige Ideen vorgetragen, warum die Sonde so unerwartet weit geflogen ist. Auf jeden Fall muss es lokale Winde über dem Hallendach gegeben haben, die die Landung ein wenig verzögerten.  Vorgeschlagen wurden Windwirbel an der Hallenwand in der ansonsten laminaren Strömung, Luftausstoß aus den Lüftungslöchern im Dach oder Thermik aufgrund der Restwärme des Dachs. All das erscheint plausibel, in jedem Fall war das Resultat für mich sehr erfreulich. 

 

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Sonntag, 10. August 2025

Restekehren in der Göhrde

Die Göhrde ist ein riesiger Wald im Kreis Lüchow-Dannenberg. Die Zeiten, in denen der Kaiser dort jagen ging, sind vorbei. Heute kommt der gewöhnliche Sondenjäger auf seine Kosten. In der letzten Zeit haben sich ein paar ungecheckte Sonden dort angesammelt. Bei schönstem Wetter plane ich am 10.8. eine Radtour durch den westlichen Teil des Waldes. Momentan sieht der Aufbruch auf dem Hauptbahnhof so aus...


 ... und die Bahn rät davon ab, hier umzusteigen. Was lustig ist, wenn man bedenkt, dass dies der am meisten frequentierte Bahnhof in ganz Deutschland ist. In Lüneburg springe ich in die Wendlandbahn, deren Fahrradabteil rappelvoll gestapelt mit Rädern ist. Obwohl insgesamt relativ wenige Personen mitfahren, hat offenbar fast jeder ein Rad dabei. Bin ich froh, dass das PAL (Problem anderer Leute) ist. Mein Faltrad verschwindet unter meinem Sitz. Ich verlasse mit einer größeren Gruppe von Radfahrern den Zug in Neetzendorf. Bei der Gruppe hat Murphy zugeschlagen, so dass sie erst einmal nicht losfahren können. Einer der Leute hat seinen Zweitakku zuhause vergessen, und jetzt muss organisiert werden, wo seine autofahrende Ehefrau ihm das Teil übergeben soll. Mit dem Biobike muss ich strampeln, aber komme voran. Es geht über das kleine Dorf Boize in den Wald. Allerdings ist der Weg zunächst schlecht, und dann wird er richtig schlecht. Das Leben ist eben ein Kompromiss. Boten meine kleinen Räder und das kompakte Faltmaß eben im Zug noch große Vorteile, komme ich auf schlechten Waldwegen eben weniger gut voran. So handelt es sich mehr um Schieben als um Fahren. Am Wegrand stehen beeindruckende Parasolpilze. Als ich das Foto mache, ist ein Neuntöter über meine Anwesenheit "not amused" und protestiert mit markanten Warnrufen. 



Ich erreiche dennoch ziemlich schnell die erste Sondenposition. Sie liegt nicht weit weg vom Weg. 




 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
U3260296
Produktionsdatum: 13.08.2022
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill:
5h:00m

Startstation:
Bergen
(WMOID:
10238)
Flugdatum: 26.05.2025 (00:00Z)
Track
wettersonde.net und Tower
Maximale Höhe: 32853m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 5.05m/s

Landegeschwindigkeit:
 5.00m/s

Landestelle: Göhrde,
LAT, LON: 
53.12814,10.74498 Google Maps
Status:
Geborgen am 9.8.2025, 10:12UT.  Fallschirm und Ballonrest hoch im Baum, nicht geborgen.
Methode:
 Extrapolation aus Tower-Daten

Diese Sonde hatte ich mit dem Tower mitgeschnitten. Obwohl der Tower nicht weit weg ist, konnte ich die Sonde zwar bis unmittelbar vor der Landung, aber nicht danach empfangen. Das lässt auf eine bodennahe Position schließen.  Mein Optimistimus wird nicht enttäuscht. 





 

 

 

 Leider hängen ein riesiger Ballonrest und der Fallschirm in den Baumwipfeln und lassen sich nicht bergen. 


 

Nach diesem Erfolg geht es weiter in den Wald hinein. Der Weg wird irgendwann besser, und dann ist die bequeme Asphaltstraße Röthen-Hohenfier erreicht. Auf der kann man endlich wieder entspannt und zügig vorankommen. Nach 2km muss ich aber in den Wald abbiegen, zur nächsten Landestelle. 

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
V1040819
Frequenz: 405.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation:
Meppen (WMOID:10304)
Produktionsdatum: 2023-09-03
Flugdatum: 23.1.2025 7:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 31809m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.71 m/s 
Landegeschwindigkeit: 1.5m/s
Landestelle: Göhrde 
LAT, LON: 
53.10433,10.76684 Google Maps
Status: Geborgen am 6.8.2024, 14:35UT

Methode: Extrapolation aus Wettersonde.net-Daten

Die Sonde hatte ich per Tower nach der Landung empfangen und decodieren können. Axel war 2 Tage nach der Landung vor Ort, musste aber feststellen, dass sowohl Schirm als auch Sonde unerreichbar hoch in Bäumen hingen. Sylvio und ich haben der Landestelle am 19.3. einen Besuch abgestattet. Leider war die Lage unverändert. Heute kann ich den Fallschirm überhaupt nicht ausmachen. Die Eiche mit der Sonde kann ich irgendwann anhand Schnurresten im Wipfel identifizieren. An diesen hängt allerdings keine Sonde mehr. Also muss sie heruntergefallen sein. Ich suche Gelände direkt unter den Schnurresten ab - nichts. Als ich die Gegend durchquert habe und zurück schaue, kann ich die Sonde plötzlich ausmachen. Sie liegt gut getarnt in einer Vertiefung aus Blaubeerbüschen und heruntergefallenen Ästen, und man kann sie nur aus einer bestimmten Blickrichtung überhaupt erkennen. 

 

Auf diesem Bild ist eine Sonde versteckt


 

Ich suche noch kurz nach einer RS41 aus dem Jahre 2022, deren vermutliche Landstelle sich in unmittelbarer Nähe befindet. Eine lange Suche macht aber keinen großen Sinn, weil die Blaubeeren in vollem Laub stehen und jeden Blick auf den Boden unmöglich machen. Zurück auf der Straße wende ich mich in Richtung auf das Forsthaus Röthen. Direkt an der Straße hatten Sylvio und ich im März eine Manöver-DFM lokalisiert, und ich habe sie zwischendurch schon mehrfach kontrolliert. Auch heute tut sie mir nicht den (Herunter-)Gefallen. Die von der Firma GRAW verwendeten Schnüre sind sehr viel haltbarer als die der Vaisala-Konkurrenz. Das ist aus Umweltschutzgründen überhaupt nicht gut. 



 

Ich besuche noch den Landeplatz einer uralten RS92 von 2014 oder vorher. Dort habe ich kürzlich Reste eines Schirms und eines Abrollers gefunden. Leider haben die Berufsarchäologen vom Grunz-Institut die dazu gehörige RS92 BGP noch nicht freigelegt. 

 Zurück geht es Richtung Heimat. Schon vor der Anreise habe ich festgestellt, dass die erste und die letzte Bahn nach Hause - die Wendlandbahn verkehrt im 3-Stunden-Takt - durch einen Schienenersatzverkehr ersetzt sind. Grund: Laut Homepage von Erixx sind dies "Tagesrandlagen". Wir reden hier übrigens von 19:00. "Grund der Baumaßnahme" ist: Personalmangel im Stellwerk. ÖPNV 2025. Nun begehe ich einen strategischen Fehler. Anstelle von Oldendorf in der Göhrde sofort nach  Dahlenburg zu radeln, missverstehe ich die Verbindungsauskunft der HVV-App, in der ein Bus um 17:19 am Bahnhof Göhrde angekündigt wird. Das würde zeitlich gut passen und wäre auch viel näher. Erst vor Ort finde ich heraus, dass dies nicht der Ersatzbus ist. Es ist überhaupt kein Bus. Vielmehr handelt es sich um einen dieser 💥👎💣 Auswüchse der Anrufsammelpest, wo man 1-2 Stunden vor Abfahrt anrufen muss. Wenn man Gepäck oder ein Rad transportieren will, muss man übrigens bis Freitag Abend anrufen. Es ist Samstag. Just forget it. Ich hätte längst anrufen müssen, und selbst dann wäre fraglich, ob sie mein Faltrad, die Tasche und die Stange mitgenommen hätten. Immerhin würde der Rufbus nichts kosten - bei einem Anrufsammeltaxi fällt für einen Ticketinhaber die Gebühr nur niedriger aus. Übrigens habe ich schon im Raum Dömitz einen VW-Polo mit der Beschriftung "Rufbus" herumfahren sehen. 

Jetzt habe ich zwei Optionen: Hier mehr als 2 Stunden warten und darauf vertrauen, dass der Ersatzbus tatsächlich verkehrt, oder nach Dahlenburg radeln. Den nächsten 5300er Bus nach Lüneburg werde ich dort höchstwahrscheinlich verpassen. Ich entschließe mich dennoch für Dahlenburg. Die ziemlich hügelige Route führt über eine mir noch unbekannte Straße über Nahrendorf. Schon kommt der Backsteindom von Dahlenburg in Sicht. Hier habe ich bis zur nächsten - und letzten - Busfahrt um 19:45 noch viel Zeit. Eine Pizzaria am Marktplatz bietet eine wunderschöne Außenterrasse mit Blick auf dem Dom. Eine Pizza und ein Bier wecken dort die Lebensgeister. Die Beobachtung der Dohlen, die oben vom Kirchturm heruntergucken und gelegentlich Luftakrobatik aufführen, verkürzt die Wartezeit auf den Beginn der Heimfahrt. 

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