Montag, 19. August 2019

Meine erste Essener Sonde

Sondentyp: RS41-SGP
SN:   P2540305
Frequenz: 405.3 MHz
Startstation: Essen (WMOID:10410)
Flugdatum: 19.08.2019 0Z
Track  Bremen
Landestelle Benkeloh bei Lauenbrück, LAT LON: 53.17727,9.60605 Google maps
Funddatum: 19.08.2019, 4:56Z
Status: Gefunden durch Tawhiri-Prediction aus wetterson.de-Daten und eigenem Empfang (GPS-Decodierung)

Sonden aus Essen brauchen extrem starke Höhenwinde, um überhaupt in den Bereich Hamburg zu gelangen. Eine der wenigen Essener Sonden, die hier niedergingen, war P2740507 vom 21.9.2018, die in einem Wald östlich Lüneburg fiel und die ich bei einer anschließenden umfangreichen Kaltsondenjagd nicht finden konnte. Essener Sonden habe ich auch bei Besuchen bei Freunden in Westfalen mitunter versucht zu bergen. Aber immer war jemand schneller.

P2540305 war die Essener Mitternachtssonde vom 19.8.2019. Sie landete mit gut funktionierendem Fallschirm bei Benkeloh unweit Lauenbrück. Ich bin am frühen Montag kurz mal nach Lauenbrück gefahren - knapp außerhalb des HVV-Bereichs. Die Gegend ist mir von einer winterlichen Jagd nach einer Ozonsonde 2017 in angenehmer Erinnerung. 

Wetterson.de hatte die Essener Sonde bis in eine GPS-Höhe von 140 Metern erfast. Die Prediction lag an einem Waldrand, und alle Anzeichen deuteten auf eine Landung auf dem Acker hin.
In Lauenbrück wurde das Rad auseinandergeklappt und los ging es. Eine schnurgerade Nebenstraße führte direkt nach Benkeloh. Dort links auf die Hauptstraße und dann auf einen Feldweg. Die Koppel mit der Landestelle war ein hoch bewachsenes Maisfeld. Ein Empfangsversuch war eigentlich überflüssig. Denn in der Morgensonne glänzte eine Schnur, die aus dem Maisfeld kam und irgendwo hoch in einer Knickeiche direkt an meinem Feldweg endete. 





Eine genaue Inspektion des Baumes führte zur Entdeckung des weißen Fallschirms 6-7m hoch im Baum.




Da die Sicht im Maisfeld oft schlecht ist, habe ich dennoch das Sondensignal empfangen und dekodiert. Aber eigentlich erwies sich  das als überflüssig, denn ich konnte die Schnur im Feld über mir die ganze Zeit gut erkennen. Dort, wo sie im Mais verschwand, hing die Sonde verhakt in den Maisblättern.










Die Bergung war etwas umständlich. Die Schnur wurde um eine am Boden liegende abgerissene Maispflanze gewickelt. Leider konnte man an der nun entspannten Schnur den Fallschirm nicht herunterlassen. So musste hier eine Stangenbergung erfolgen, damit auch dieses Gespann restlos aus der Umwelt entfernt werden konnte.




Das alles hatte so lange gedauert, dass ich den Zug um 7:40 nicht mehr erreichen würde. So habe ich den kleinen Umweg über das Nachbardorf Vahlde gemacht. Am Himmel flogen Kraniche, weitere der schönen Vögel standen neben Reihern und Rehen auf den Feldern. Nach wenigen hundert Metern passierte ich direkt die Landestelle der Ozonsonde von damals und konnte aus einiger Distanz den Graben sehen, in dem die Sonde lag. Von dieser Seite aus wäre es einfacher gewesen.


Die Straße von Vahlde nach Lauenbrück hatte ich damals bei schlimmen Winterbedingungen zurückgelegt. Jetzt war es Genussradeln im Morgenlicht. Von Lauenbrück aus konnte ich, wie damals, mit dem Metronom wieder nach Hause fahren.


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier