Donnerstag, 7. Januar 2021

Graupellandung und Schnack unter der Sonde

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
P2620041 Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel
(WMOID:10141)
Flugdatum: 06.01.2021 12:00Z
Track radiosondy.info

Maximale Höhe:
24012 m

Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit:
5.24 m/s
Durchschnittliche Fallgeschwindigkeit:
9.97 m/s
Landegeschwindigkeit: 4.8m/s
Landestelle: Hamburg-Bergstedt, LAT, LON: 53.67114, 10.14179, Google Maps
Status: Geborgen am 6.1.2020 13:31UT. Anwesend Hans, und etwas später auch Arne
Methode: Decodierung des GPS mit TTGO

Diese Sonde startete in Sasel, drehte in der ruhigen Luft eine Runde über der Stadt und landete dann in Bergstedt, nur 3.5km vom Startplatz entfernt. Es sah anfangs so aus, als würde die Sonde in Schmalenbeck landen - wo ich mich gerade aufhielt. Nerviges Graupelwetter. Hans, der ja auch an der Beimoorwaldsonde war, wohnt dichter dran. Als ich über Whatsapp nichts von ihm höre, mache ich mich auf den Weg. Mal wieder mit dem großen Rad zum Bahnhof Schmalenbeck, dann mit der U-Bahn nach Hoisbüttel. Von da aus sind es nur 1km zur Landestelle. 

Die wetterson.de - Prediction lag südlich eines recht hohen Wohnhauses. Kurt hatte die Sonde noch tiefer runter verfolgt, und seine Position lag AUF dem Haus. Der TTGO erfasst das Ding am Boden, und zwar knapp nördlich des Hauses. 

An der Hausfassade wurden gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt, und Glaser schleppen Fenster in das Haus. Es ist eine Art Baustelle. Ich muss mich etwas orientieren, die Bauarbeiter gucken etwas verwirrt - und da liegt sie. 



 

 

Die Schnur geht Richtung Straße Stüffeleck und verschwindet da in einem Baum.

Kaum habe ich die Sonde an mich genommen, kommt Hans des Wegs. Gemeinsam erkunden wir die Lage am Fallschirm. Hans entdeckt ihn am Dach eines Mietshauses. Wir versuchen es mit vorsichtigem Seilzug, aber ohne Erfolg. Eine Inspektion mit dem Feldstecher zeigt, dass der Schirm im Schneefanggitter komplett verhakt ist. 

Unsere Aktivität ist nicht unbemerkt geblieben. Eine Frau (gefühlt Generation 85 Plus) guckt aus dem Balkonfenster. Wir winken. Sie kommt auf den Balkon. Hmmm, da holt sie lieber ihren Mann. Der meint, dass er erst einmal nachdenken müsse, und dass das aufgrund seines fortgechrittenen Alters etwas Zeit benötige (Denken, überlegen und dann Handeln! Wenn sich dafür einige meiner 20-jährigen Studis mehr Zeit nehmen würden, wäre das aus meiner Sicht komplett ok). Anyway, er holt sich einen Besen und etwas Schneidwerkzeug, und dann geht das ziemlich zügig.


Er wirft die Rolle vom Balkon, so dass ich die Schnur komplett aufrollen kann. Ich merke irgendwie, dass er den Fallschirm als Andenken behalten will und ermuntere ihn darin.

Kaum haben wir alles in graupelnassen Tüchern, taucht ein weiterer Sondenjäger namens Arne auf. Er hat offenbar schon mehrere Sonden versucht zu finden, aber entweder waren andere schneller, oder es war schwierig (z.B. im Beimoorwald). Egal, er kommt auf unsere Liste und gut. Nach längerem anregenden Geratsche wird es immer nasser; ich muss auch sehen, dass ich mit meinem ungewohnt großen Fahrrad vor Beginn der U-Bahn-Sperrzeit wieder aus der Bahn bin - dieses Problem bin ich gar nicht mehr gewohnt....

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

 

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