Mittwoch, 20. Januar 2021

Wind und Matsch

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
S0610854
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 20.1.2021 12:00Z
Track radiosondy.info
Maximale Höhe: 20594 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.98 m/s 
Landegeschwindigkeit: 7.5 m/s
Landestelle: Ritschermoor, LAT, LON: 
53.6886027,9.3594797, Google Maps
Status: Kaltsondenbergung auf nassem Feld; 20.1.2021, 11:57UT
Methode: Tawhiri-Prediction aus Radiosondy.info Daten; einfach nach vorne gucken beim Radfahren

Diese Sonde hatte anfangs einen sehr guten Fallschirm, und es sah ganz so aus, als ob sie im Raum Uetersen niedergehen würde. Dann versagte der Fallschirm, und die Sonde schaffte es nicht mehr über die Elbe. Die Gegend nördlich von Hammah ist ja ein bekannter Sondenmagnet. Ich bin am späten Vormittag hingefahren und dann vom Bahnhof Hammah auf bekannten Wegen zur Landestelle gefahren. Mein Fahrrad verhielt sich wegen des extremen Rückenwinds wie ein E-Bike; ich brauchte kaum treten. Die Temperatur waren fast frühlingshaft, 10°C.  In der Gegend beginnen Bauarbeiten für eine Autobahn. Unmittelbar an der Abzweigung auf den Feldweg war die Welt zuende - aber der Weg war noch passierbar. Schon aus ca. 500-800m konnte ich den leuchtenden weißen Fleck des Fallschirms eindeutig ausmachen, praktisch direkt an der Prediction.



Das Feld war allerdings teilweise überschwemmt und bestand aus einem tonreichen schlickigen Marschboden...


der an meinen ungeeigneten Schuhen wie Klebstoff haftete. Das Gewicht meiner Schuhe verdreifachte sich nach einigen Schritten; glücklicherweise lag die Sonde direkt am Weg. Die Sondenposition befand sich nur 9m von der Prediction entfernt; also stimmte die Vorhersage im Rahmen der GPS-Genauigkeit perfekt.




Den großen Ballonrest konnte ich per Schnurzug zu mir ziehen und dadurch weitere Wanderungen vermeiden. Offensichtlich hatte sich ein langer Latexlappen mit dem anfänglich geöffneten Schirm verheddert.



Die Schuhe habe ich dann erst einmal notdürftig gereinigt. Wasser war massenhaft vorhanden, weil der Südteil des Ackers fast vollständig überschwemmt war. Nur der Bereich um die Landestelle war matschig, aber nicht überflutet.



Der Rückweg war total anstrengend. Der Wind blies jetzt natürlich brutal von vorne. Die gefühlte Temperatur lag um den Gefrierpunkt. Zusätzliche Fleecejacke unterziehen, Mütze aufsetzen, Handschuhe an, und gegen den Wind half dann nur herzhaftes Strampeln. Als ich in Hammah ankam, schlief der Wind recht plötzlich ein. Frühlingstemperaturen, die Vögel fingen an zu singen. Gegen die schlagartige Überhitzung half nur das Ausziehen all der Zusatzklamotten. 


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