Sonntag, 20. Juni 2021

Volltreffer auf dem Garagendach

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
S3120154
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill: 5 Stunden
Startstation:
Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 20.6.2021 12:00Z
Track wettersonde.net, Radiosondy und eigener Empfang
Maximale Höhe: 34578m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.64 m/s 
Landegeschwindigkeit: 11.1 m/s
Landestelle: Stubben, LAT, LON:
53.54115,10.126528, Google Maps
Status: Kaltsondenbergung ; 20.06.2021, 14:06 UT
Methode:Tawhiri-Prediction nach eigenen Daten

Am 20.6.2021 bin ich in Altona, will aber wieder nach Schmalenbeck zurückfahren. Am Morgen toben Gewitter, am Nachmittag beruhigt sich das Wetter. Ich packe die Sachen. Die Mittagssonde aus Bergen soll zunächst nach Langelohe oder Stemwarde fliegen, dann nach Oststeinbek. Am Ende landet sie direkt am U-Bahnhof Merkenstraße. Ich kann die Landung direkt von meinem Balkon bis in 87m Höhe GPS verfolgen. Das ist weniger als Baumwipfelhöhe. Wieder mal eine Stadtlandung, also starte ich das dritte Mal in 3 Tagen die "Operation Urban Rescue". Die vorhergesagte Landestelle liegt laut Karte genau auf dem Dach eines länglichen Gebäudes, von denen je eines auf jeder Seite eines kleinen Weges liegt. Ob man da rankommt? Kann auch sein, dass sie auf dem am Ende des Weges befindlichen Spielplatz liegt. Da wird sie nicht lange unbeachtet bleiben.

Der Rucksack mit den Schmalenbeck-Sachen wird noch rasch mit ein paar Sondenbergungsgerätschaften ergänzt. Dann noch rasch die 10m Stange aus dem Keller geholt und los. So eine  Stadtbergung bedeutet immer einen Wettlauf mit der Zeit. Als ich aus der Station Merkenstraße herauskomme, bin ich nur 250m von der Landestelle entfernt. Leider meldet der TTGO  keinen Empfang - ich bin ganz offensichtlich zu spät.

Direkt aufgeben möchte ich auch nicht, also geh ich erst einmal an der Landestelle vorbei. Die länglichen Gebäude sind Garagen der Mieter der gerade in Renovierung befindlichen Häuser. 
Von einem Baum hängt die Schnur herunter und verschwindet auf dem Dach der flachen Garage. Man kann auf eine Mauer am Rande des Spielplates steigen und hat einen guten Blick über die Dachpappe. 



Offenbar hat sich die Sonde bei dem harten Aufschlag (11m/s Landegeschwindigkeit) ausgeschaltet, aber da oben liegt sie unauffällig und sicher. Mit der Stange wird die Schnur geangelt und gut. Die Bergung ist simpel. Aber wo ist der Schirm?

Ich schneide die Sonde ab und verknote die Schnur an dem Garagen-Türgriff. Die Schnur verschwindet im Baum. Hinter dem Baum kommt sie senkrecht hinter einer Gartenmauer herunter. Wieder kommt die Stange zum Einsatz. Wieder komm ich an die mit sehr viel Latexfetzen geschmückte Schnur, und so kann ich den ziemlich großen Ballonrest und den damit verknoteten roten Schirm über die Mauer heben.


 

Auf dem Spielplatz spielt ein stolzer Vater mit seiner vielleicht dreijährigen Tochter. Die kriegen den Schirm. Daddy hängt da irgendwas als Gewicht dran. Während ich die Sachen packe, haben die beiden bereits ganz viel Spaß mit dem neuen roten Spielzeug.

Die Sonde hatte diesmal keinen Zettel, genau wie bei einer anderen Bergen-Sonde, die Sputnik gestern geborgen hat. Arne hat auch berichtet, dass seine letzte Bergen-Sonde am Schirm mit einem Gummiband befestigt wurde. Das war hier auch der Fall.

Ich fahre vom Bahnhof Merkenstraße direkt nach Schmalenbeck und komme mit der Methode "kreatives U-Bahn-Fahren" auch sehr schnell durch. Jetzt sind ALLE meine GFK-Stangen in Schmalenbeck - das muss ich Dienstag mal ändern. Wird Zeit, dass diese zerfaserte Haushaltsführung mal beendet wird. 


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

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