Montag, 13. Dezember 2021

Sonden einsammeln und Brötchen kaufen ...


Sondentyp: RS41-SGP
SN:
T3311657
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 13.12.2021 00:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 31466m 
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.81 m/s
Landegeschwindigkeit: 4.8 m/s (0.5m/s nach Berührung der Bäume)
Landestelle: Hammah LAT, LON: 53.613,9.38687, Google Maps
Status: geborgen am 13.12.2021, 5:20 UT
Methode: Decodierung des Sondensignals (TTGO)

 

In meiner anfänglichen Sturm- und Drangzeit 2016/17 bin ich morgens gerne mal an den Rand der HVV-Erdscheibe gefahren, um vor dem Frühstück noch schnell eine Sonde einzusammeln. Im Winter war man dann im Dunkeln vor Ort. Heute war ich nachts in Hamburg, und die Mitternachtssonde aus Norderney landete direkt vor den Toren Hammahs bei Stade. Direkt an der Straße. Hin, einsammeln, zurück? Ja! Kurz in Whatsapp angefragt, ob noch jemand los will, und ab mit der ersten S-Bahn Richtung Stade. Leere S-Bahnen sind auch einigermaßen coronasicher. In Stade in den Regionalzug nach Cuxhaven. Und nach einer Station aussteigen in Hammah. Vom Bahnhof sind es nur 2km. Es pieselt unerwartet stark. 

Beim Aufbruch hatte ich mir noch überlegt, ob ich überhaupt ein Rad mitnehmen soll. Jetzt bin ich angesichts des Wetter und der kurzen Zeitskala ganz froh, dass es dabei ist. Eine Stange musste auch unbedingt mit, denn die Satellitenansicht zeigte Knickbäume direkt an der Straße, die die Sonde nur mit Glück überquert hatte. Wettersonde.net hatte einen Delay, sonst hätte ich gesehen, dass die Sonde den Knickbaum gestreift haben musste - Sinkgeschwindigkeit 0.5m/s beim letzten Datenpunkt.

Es geht 600m durchs nächtliche Dorf und dann rechts in die schnurgerade Straße "Osterheide". Bevor ich am Ortsausgang ins Dunkle eintauche ein Blick auf den TTGO. Ja, er empfängt das Signal. Die Sonde liegt noch dichter an der Straße als erwartet, und die GPS-Höhe deutet auf eine Lage auf dem Boden hin. Ich finde einen passenden Aufgang auf das Feld. 

Mit der Taschenlampe ist auf dem nassen Mais-Stoppelfeld verwirrenderweise keine Sonde zu sehen. Aber weiter weg glänzt im Lichtkegel  auffällig der weiße Fallschirm. Also rollen wir die Sache heute mal von der Schirmseite auf. 



 

Die Schnur am Abroller geht steil aufwärts, in Richtung auf eine knorrige alte Knickeiche. Ich wandere mit dem Schirm unter dem Arm Richtung Baum und finde die Sonde unter demselben.



 

 

Ich bin nicht sicher, ob die Sonde ursprünglich doch ein paar Meter hoch im Baum hing und ich sie jetzt erst heruntergelassen habe. Ich muss noch einmal schnell zum Rad zurück, ein Messer holen. Danach kann ich die Sonde abtrennen, die komplette Schnur aufwickeln und alles mitnehmen. 

Leider fährt mir in Hammah durch ein dummes Missgeschick der Zug nach Hause vor der Nase weg. Vorteil:  Ich hatte kurz vor dem Ziel im Augenwinkel einen Bäckerladen wahrgenommen, und der hat die Brötchen für das Nach-Sonden-Frühstück. Ein Schwätzchen am Tresen muss auch noch sein - man ist ja auf dem Dorf 😊

Zurück im Zug eine neue Erfahrung: Tatsächlich lässt sich der Schaffner nicht nur die Fahrkarten, sondern auch die Impfzertifikate zeigen 👍 Hätte man mit sowas im September  angefangen, wären wir jetzt in einer ganz anderen Lage. Jetzt aber muss man sich fragen, wie lange solche Sondenbergungsaktionen mit Öffis noch möglich und verantwortbar sind.

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier

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