Sondentyp: RS41-SGP
SN:T1920871
Frequenz: 402.5 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Schleswig (WMOID:10035)
Flugdatum: 3.3.2022 12:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 31037m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.56 m/s
Landegeschwindigkeit: 2.9 m/s
Landestelle: Dollern, LAT, LON: 53.549742,9.553091, Google Maps
Status: Baumlander, von unten sichtbar, 20m hoch
Methode: Sichtbar nach der Landung auf wettersonde.net
Diese Sonde landete unweit des Bahnhofs Dollern. Wolfgang, ein Mitglied unserer Whatsappgruppe, war sofort vor Ort, konnte die Sonde aber im Baum nicht erkennen. Er bekam viel Unterstützung von Mitgliedern der Gruppe, postete Fotos einer Baumgruppe an der Landestelle. Den Fallschirm konnte er sehen, die Schnur, die hoch über einen Weg führte, ebenfalls.
Tags drauf bin ich an der Landestelle. Die Sonde ist einfach von unten zu sehen, sofern man von Süden auf die Baumgruppe schaut. Von der anderen Seite hingegen ist sie völlig von Baumstämmen verdeckt.
Die Höhe ist ca. 16m. Mit der 15m-Stange komme ich fast heran, aber direkt von unten wird die Sonde durch ein dichtes Geflecht von Ästen abgeschirmt, durch die man die Stange kaum sinnvoll manövrieren kann.
Nach ca. 2 Stunden Gestocher muss ich aufgeben.
Tags drauf bin ich mit Arne verabredet, der einen Bigshot erstanden hat und natürlich an diesem Objekt erproben möchte. Er versucht, die Schnur zu überschießen. Nach etlichen Fehlversuchen, die ganz knapp unter der nötigen Höhe von ca. 25m bleiben, greift er zu seiner bewährten Angel. Und was soll man sagen: Wurf Nr. 2 sitzt perfekt. Wir versuchen, die Schnur durchzuscheuern. Es ist sehr schwierig, weil die Sonde hochgezogen wird und Arne vermeiden muss, sie in der Astgabel zu verklemmen. Dann reißt die Schnur zwischen Ballon und Sonde. Und die Sonde fällt herunter!
Wir
wollen gerade jubeln, da verhakt sich das Schnurende in dünnen
Erlenzweigen. Jetzt hängt die Sonde 20m über dem Boden. Ich denke aber,
dass sie bei etwas Wind zeitnah herunterfällt.
Uns gelingt es, die jetzt vom Fallschirm herunterhängende Schnur mit der Stange zu ergreifen und versuchen, den Fallschirm vom Baum zu reißen. Leider hängt er sehr fest, und irgendwann reißt die Schnur. Das war es dann hier für uns.
Währenddessen wurde im Hamburger Hafen von der Atlantic Sun eine DFM17 gestartet. Die Landestelle ist bei Eckel, direkt an der Straße. Nicht so weit weg! Eigentlich war mein Plan für heute, nach der Aktion in Dollern gleich nach Hause zu fahren. Arne nimmt mich jetzt mit dem Auto mit. Als wir an der Landestelle ankommen, wickeln ein mir unbekannter Sondenjäger und seine Freundin gerade die Schnur auf. Es ist DL0TUH, ein Amateurfunker von der TuHH. Eine weitere Person kommt über das Feld zu uns gelaufen, es ist tatsächlich Wolfgang, derselbe, der vorgestern schon an der Landestelle der Sonde in Dollern gewesen war. Schön, ihn mal nichtdigital kennen zu lernen.
Was hilft zuverlässig gegen anhaltende Erfolglosigkeit? Kaltsondensuche! Arne hat in der Gegend etwas Passendes auf der Liste und fährt nach Navi hin. Als wir am Sunder bei Tötensen ankommen, fällt mir auf, dass ich genau hier schon vor ein paar Tagen erfolglos gesucht habe, was meinen eigenen Optimismus sinken lässt.
Sondentyp: RS41-SGP
SN:T3350357
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 25.2.2022 12:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 28014m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.17 m/s
Landegeschwindigkeit: 10 m/s
Landestelle: Tötensen LAT, LON: q=53.39115,9.942027, Google Maps
Status: geborgen am 5.3.2022, 15:00 UT
Methode: Tawhiri-Prediction nach Internetdaten
Die Sonde war am 25.2. gelandet. Ich hatte am 27.2. eine Radtour von Hittfeld aus gemacht. Angesichts der hohen Landegeschwindigkeit von 10m/s war das Landegebiet sehr sehr eng. Aber dort war nichts zu sehen. Ich scannte das ganze Umfeld sehr intensiv ab, inspizierte jeden Baumwipfel mit dem Fernglas - nichts. Ich guckte mir die Daten noch einmal an. Nur die Position hat diese hohe Sinkgeschwindigkeit von 10m/s. Sonst waren es 7-8m/s. Damit konnte sie ein paar Meter weiter geflogen auf die Wiese geflogen sein. Da wird sie dann wohl ein Ziel eines Spaziergängers oder Bauern geworden sind. Sicherheitshalber scannte ich noch das Gestrüpp nördlich der Wiese - nichts. Ich gab auf.
Arne weist darauf hin, dass die polnische Prediction auf der Mitte der Wiese liegt. Die polnische Prediction geht aber aufgrund fehlerhafter Parameterwahl systematisch viel zu weit. Ich hatte die Wiese natürlich auch schon weiträumig gescannt, aber wir laufen noch mal auf die Wiese. Da sehe ich plötzlich einen leuchtend hellen Fleck weit entfernt, am gegenüberliegenden Waldrand im Baum leuchten! Ein Blick durchs Fernglas... Ja, das ist eine RS41! Arne hat seine Stange zur Hand, leider reicht sie nicht hoch genug.
Wir holen meine schwere Stange, die etwa 2m länger ist, und damit kann ich die Sonde relativ einfach zu Boden ziehen.
Wie kommt es dazu, dass die Sonde mehr als 300m weiter flog als gedacht? Der Ballonrest ist riesig, der Fallschirm gut geöffnet. Die Fallgeschwindigkeit von 7-10m/s sieht eher danach aus, dass der Fallschirm keine Wirkung hatte. Wahrscheinlich war der Fallschirm bis unmittelbar vor der Landung noch im Ballonrest versteckt und muss dann doch noch in letzter Sekunde herausgekommen sein. Anders ist diese Landepositon nicht erklärbar.
Da wir schon mal in der Gegend sind, fahren wir noch rasch in den Klecker Wald zur Landestelle von N3340159 aus Norderney. Flugdatum: 9.12.2017. Höhe im Baum 20m. Hoffnungslos verhakt in jungen Fichtenästen. Ich war am 27.2. zuletzt in der Gegend gewesen. Der Baum, in dem die Sonde damals gelandet war, lag nach dem 3 Orkanen abgeknickt am Boden. Aber die Sonde war vor langem in den Nachbarbaum gependelt und hing da gut. Für einem Bigshot ein sehr schweres Ziel aufgrund der dichten Zweige. Dennoch versucht es Arne. Wir legen die Schnur nicht mehr auf dem Boden aus, sondern improvieren mit meiner großen Einkaufstüte einen Schnureimer. Und schon schießt Arne viel konsistenter. Mehrfach schaff er es, den richtigen Ast zu treffen. Leider verlieren wir den Wurfbeutel. Vorher aber haben wir den Zweig mehrfach gründlich durchgeschüttelt. Das führt dazu, dass der junge Zweig, in dem sich die Sonde verheddert hatte, durchgebrochen ist. Jetzt hängt sie nur noch an der extrem maroden Sondenschnur von 2017. Auch diese Sonde sollte sich da oben nicht lange halten. Denken wir aber schon seit 2017.
Arne möchte noch nach Wehlen bei Inzmühlen fahren, obwohl die Sonne gerade untergeht. Hier ist vor 3 Tagen eine Pinneberger DFM17 auf einer Heidefläche gelandet.
Sondentyp: DFM17
SN: 20038339
Frequenz:403.95 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Pinneberg (WMOID:-)
Flugdatum: 2.3.2022 12:00Z
Track Radiosondy
Maximale Höhe: 23651m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.28 m/s
Landegeschwindigkeit: 10.5 m/s
Landestelle: Wehle bei Inzmühlen, LAT, LON: 53.21638,9.883597, Google Maps
Status: Geborgen am 30.10.2021, ca. 17:30 UT
Methode: Tawhiri-Prediction nach Radiosondy-Daten
Wir müssen eine lange asphaltierte Straße laufen. Die eigentliche Landestelle liegt auf einer Heidefläche. Bei schwindendem Tageslicht entdecken wir die fallschirmlose Sonde So halten wir dann, obwohl wir vorhin zu spät kamen, doch noch eine DFM17 in der Hand. Nun treten dann den Weg nach Hause an.
Fazit: Bigshot-Technik muss man erst einmal erlernen. Zwei Sonden haben wir nicht direkt herunterbekommen, aber wir haben viel gelernt.
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.