Am Abend des 29.9. denke ich darüber nach, wie eine Samstags-Radtour bei bestem Spätsommerwetter aussehen könnte. 3 Meppener Sonden sind noch nicht geborgen. Da höre ich via Whatapp, dass Dirk und Co. zwei der Sonden zwecks Testung ihrer neuen Monster-Taschenlampe bei Nacht suchen gehen wollen. Und sie sind erfolgreich. Eine Sonde wird geborgen, die andere hoch im Baum lokalisiert. Die einzige noch verbliebene Meppen-Sonde ist bei Bargstedt nahe Harsefeld niedergegangen, sehr nah an Gehöften. Da landet die Norderney-Nachtsonde auf einem Maissilage-Depot nördlich von Himmelpforten.
Leider ist der gesamte öffentliche Schienennahverkehr im Raum Hamburg immer noch disfunktional. Nur selten fahren S-Bahn-Züge Richtung Buxtehude und Stade durch. So bleibt der RE5, der stündlich ab Harburg nach Cuxhaven fährt. Der hält in Himmelpforten, der Heimat des Christkinds. Falls niemand weiß, wo das ist, bitteschön!
Sondentyp: RS41-SGP
SN: V1030340
Produktionsdatum: 2023-03-08
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 30.9.2023 00:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 31679 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.93 m/s
Landegeschwindigkeit: 9m/s
Landestelle: Hammaher Moor LAT, LON: 53.65207,9.34932, Google Maps
Status:
Geborgen am 30.9.2023, 9:33
Methode: Extrapolation aus wettersonde.net-Daten
Von Himmelpforten sind es knapp 5km bis zur Landestelle nahe der kleinen Ortschaft Hammaher Moor. An derem Nordrand gibt es eine große Scheune. Auf dem Gelände kann ich niemanden fragen, aber zwischen zwei Mais-Silage-Freigärhaufen liegt unverkennbar der Fallschirm. Die Sonde kann von der Folie an der Schnur problemlos heruntergezogen werden.
Nach der Bergung muss ich kräftiger in die Pedale treten, um die nächste Bahn in Himmelpforten noch zu erreichen. Denn nur eine Station weiter liegt Hechthausen, und da sollte man einen Baumlander kontrollieren, wenn man schon mal in der Gegend ist.
Vom Bahnhof Hechthausen sind es nur wenige Minuten in den Wald. Leider ist schon aus der Distanz erkennbar, dass der Besuch zwar dank Deutschlandticket umsonst, aber auch vergebens ist. Lange aufhalten kann ich mich nicht, wenn ich nicht eine Stunde auf dem Bahnhof Hechthausen verbringen möchte. Also wieder stramm in die Pedale treten. Da kommt auch der Zug nach Hamburg.
In Buxtehude steht auf dem gegenüberliegeden Gleis der Zug nach Bremerhaven. Es ist noch recht früh am Tag. Also wird umgestiegen. Denn der Zug fährt Richtung Bargstedt. Und vom Bahnhof ist nicht weit bis zur gestriegen Meppen-Frühsonde.
Sondentyp: RS41-SGP
SN: V3440223
Produktionsdatum: 2022-08-24
Frequenz: 404.5 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Meppen (WMOID:10304)
Flugdatum: 29.9.2023 5:00Z
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.2 m/s
Maximale Höhe: 25096m
Landegeschwindigkeit: 3.0 m/s
Track wettersonde
Landestelle: Bargstedt (Jithof) , LAT, LON 53.45031,9.447128 Google Maps
Status: Geborgen von Pferdeweide-Besitzerin am 29.9.2023. Die Sonde wurde mir überreicht. Der Fallschirm wurde von Unbekannten am Straßenrand 350m von der Landestelle entfernt "entsorgt" und von mir eingesammelt.
Bald stehe ich an einem großen Maisfeld, bei dem die Ernte voll im Gang ist. Ich kette das Rad an ein Verkehrsschild und laufe diagonal über den abgemähten Stoppeln zur Landestelle. Möglicherweise kann man noch verhindern, dass der Elektroschrott in der Silage endet. Denn die Prediction ist genau an der Grenze zwischen einer Pferdeweide und dem Maisfeld. Ich komme aber Minuten zu spät. Trümmer oder Schirmreste sind nicht erkennbar. Man kann nur hoffen, dass die Sonde etwas kürzer geflogen ist.
Auf der Pferdeweide und dem Weg, der beide Koppeln voneinander trennt, liegt allerdings auch nichts. Ich komme mit einem der Mähmaschinenfahrer ins Gespräch. Und der weiß zwei Dinge zu berichten:
1) Die Besitzer der Pferdewiese haben die Sonde geborgen, und zwar direkt am Rand der Wiese Richtung Maisfeld.
2) Und er hat bemerkt, dass an einer Verkehrsbake nahe der Biogasanlage ein merkwürdiger roter Gegenstand mit Schnur am Boden liegt.
Das sind doch mal zweckdienliche Hinweise aus der Bevölkerung! Ich bedanke mich herzlich und gehe erstmal zu besagter Bake. Und tatsächlich liegen da Abroller, ein winziger Ballonrest und die gesamte Schnur herum, volle 350m von der Landestelle entfernt. Ein Hoch auf das scharfe Auge des Drescherfahrers!
Wie finde ich die Besitzer der Pferdeweide? Nur ein Gebäude kommt infrage. Ich mache mich bemerkbar und komme mit dem Hofbesitzer und seiner Frau ins Gespräch. Und sie haben tatsächlich die Sonde gefunden! Sie sind interessiert und wißbegierig. Sie hatten sich via QR-Code auf dem neuen Label bereits informiert. Und sie lassen mir die Sonde.
Ich denke, jemand hat gestern die über den Weg laufende Schnur gekappt, den Schirm aus dem Mais gezerrt und die Beute mitgenommen. Aufgewickelt hat er die Schnur nicht. Das Herumlaufen mit 50m Schnur ist erfahrungsgemäß nervig, also hat er das Ding an dieser Bake abgelegt. Später hat die Hofbesitzerin auf der Pferdeweide die RS41-Sonde entdeckt und mitgenommen.
Dieses Mal kann ich relativ entspannt zum Bahnhof radeln und den Heimweg antreten. Ab Harburg ist man wieder im Bereich des am Limit betriebenen disfunktionellen ÖPNV. Insgesamt ein netter Sondenjagdtag mit guter Beute
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
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