Sondentyp: RS41-SGP
SN: V1220783
Frequenzen: 404.5 MHz
Timerkill: keine
Startstation: Meppen (WMOID:10304)
Produktionsdatum: 2023-03-21
Flugdatum: 16.08.2024 11:00Z
Track wettersonde
Maximale Höhe: 24989m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.51 m/s
Landegeschwindigkeit: 4.5 m/s
Landestelle: Heidkrug LAT, LON: 53.55078,9.56395 Google Maps
Status: Geborgen am 16.8.2024, 14:40UT
Methode: Decodierung des GPS-Signals (TTGO, RDZsonde)
Diese Sonde landet am Freitagnachmittag bei Dollern. Das Wetter ist wechselhaft, aber die Sonde befindet sich unweit des Bahnhofs Dollern und müsste sich schnell bergen lassen. Eine Kaltsondensuche würde sehr kompliziert werden, da die Autobahn A26 und diverse Kanäle das Landegebiet zerschneiden und ganz unterschiedliche Zugangwege erzwingen. Also schnappe ich mir Rucksack und Faltrad und springe in die S-Bahn. Bereits am S-Bahnhof Dollern hat mein TTGO Empfang.
Mit den Koordinaten kann ich nun die Fahrt zur Landestelle genau planen. Die Sonde hat es knapp über die Autobahn geschafft. Parallel zur Autobahn verläuft ein Weg. Direkt am Wegrand sollte die Sonde liegen.
Ich schwinge mich aufs Rad und fahre los. Nach weniger als einem Kilometer quere ich auf einer Brücke die Autobahn. Gleich dahinter geht es direkt auf den Weg, der zur Landestelle führt. Aus der Drive-In-Bergung wird aber leider nichts - die letzten 800m sind mit dem Faltrad nicht zu bewältigen.
Also wird das Gefährt an einen Zaunpfahl gekettet und los geht es auf Schusters Rappen. Das Gras ist klitschnass, und die Schuhe und die Klamotten sind es bald ebenfalls. An der Landestelle kann ich nichts zu meinem Erstaunen gar nichts erkennen.
Zwischen Autobahn und dem zugewachsenen Weg befindet sich ein Knick, und in dem Gestrüpp könnte sich die Sonde verstecken. Dann müsste aber irgendwo die Schnur zu sehen sein. Ist die Sonde überhaupt noch da? Ja! Der TTGO empfängt das Signal nach wie vor.
Vielleicht sollte man sich die Situation einmal von der anderen Seite angucken. Zwischen den Knickbäumen und dem Weg wächst Schilf. Das sieht auf den ersten Blick nass aus. Da ist auch ein kleiner Graben. Mir fällt bei näherer Betrachtung auf, dass vor mir jemand das Schilf an mehreren Stellen frisch niedergetreten hat. Es sieht sehr danach aus, dass der hinter der Sonde her war. Dann muss er Empfang gehabt haben, denn rein nach Internetquellen könnte er nicht so gezielt die Landestelle ansteuern, wie es die Spuren andeuten. Aber offenbar hat er aufgegeben, denn weiter Richtung Knick erscheint das Gras unberührt. Ich erkunde vorsichtig, ob in dem Graben Wasser steht. Nein! Er ist trocken. Ich zwänge mich durch das Gebüsch. Drüben erstreckt sich zwischen Knick und Autobahn eine gemähte Gradfläche. Und da hängt an einem der Knickbäume in bequemer Pflückhöhe eine RS41.
Ich ziehe an der Schnur. Die ist offenbar bereits zerrissen, jedenfalls habe ich ohne jede Kraftanstrengung die Sonde und ein 2-3 Meter langes Schnurstück in der Hand. Ich quäle mich wieder zurück auf den Weg. Da ich trotz jetzt genauer Kenntnis der Landestelle immer noch keine Spur von der Sondenschnur erkennen kann, vermute ich, dass jemand den Fallschirm und den Ballonrest abgerissen hat.
Diese Theorie erweist sich aber als falsch! Ich kämpfe mich durch eine Ruderalfläche. Auf den Brennnesseln fressen sich Raupen des Tagpfauenauges satt.
Dann stehe ich auf dem angrenzenden Acker, und dort liegen tatsächlich Schirm und Ballonrest. Jetzt, wo die Sonne durchkommt und die Sache aus einer anderen Richtung bescheint, leuchtet die Schnur hell auf. Ich bin mehrfach darunter durchgelaufen. Sie hob sich vor dem grauen Himmel einfach nicht ab.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
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