Samstag, 31. August 2024

Im Stüvenwald

Sondentyp: RS41-SGP
SN:
V1010472
Frequenzen: 404.5 MHz
Timerkill: keine
Startstation:
Meppen (WMOID:10304)
Produktionsdatum: 2023-03-06
Flugdatum: 23.08.2024 5:00Z
Track radiosondy
Maximale Höhe: 23192m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.22 m/s 
Landegeschwindigkeit: 3.0 m/s
Landestelle: Stüvenwald
LAT, LON:
53.35473,9.818782 Google Maps
Status: Geborgen am 30.8.2024, 15:40UT

Methode: Extrapolation aus Radiosondy-Daten. Stangenbergung.

Am 23.8. landeten 3 Sonden im Raum Hamburg. Meppen 1 landete im Stüvenwald bei Sprötze, Meppen 2 konnte ich beim Bahnhof Krupunder bergen, Meppen 3 verschlug es ins Himmelmoor an eine nicht zugängliche Landestelle. Als am 30.8. Meppen 1 noch nicht geborgen ist, setze ich mich mit dem Faltrad in den RE41 nach Bremen, der in Sprötze hält.

Der soll auf Gleis 13 fahren. Da der Freitags-Rückreiseverkehr begonnen hat, ist der Bahnsteig schwarz vor Leuten. Verspätung: 10 Minuten. 5 Minuten vorher wird durchgesagt, dass er abweichend auf Gleis 12 fährt. Die Masse Mensch ist überhaupt nicht in der Lage, das umzusetzen. Was passiert, als die meisten auf dem anderen Bahnsteig sind? Der Zug rollt ein, aber drüben auf Gleis 13. DANN kommt die Durchsage. Drüben wird bereits durchgesagt, man möge sich bitte beim Einsteigen beeilen. Als die meisten massenpanikartig wieder den anderen Bahnsteig mit knapper Not erreicht haben, bleibt für mich keine Zeit zum "schlauen" Einsteigen in den vorderen Zugteil. Folge: Indische Verhältnisse im Fahrradwagen.

Auf der B3, auf deren Radweg ich von Sprötze nordwärts den Trelder Berg hochstrampel, ist ebenfalls Freitags-Berufsverkehr. Die LKWs kommen kaum schneller voran als ich auf dem Rad. Irgendwann geht ein Weg in den Stüvenwald hinein. Die betonierte Piste erlaubt flottes Vorankommen Richtung Landestelle. 

Die Gegend ist weniger übersichtlich als das Satellitenbild in Google Maps vermuten lässt. Die Schneisen sind zum Teil mit Farn und dichtem Unterholz bewachsen. Hohe Kiefern und ein dichter Bestand von Fichten stehen in den waldigen Abschnitten, dazwischen dichte jüngere Buchen. Ein Weg führt fast exakt die Extrapolationslinie hinauf. Ich kann dort nichts entdecken. Südlich des Weges schlage ich mich durchs Gestrüpp - dort kann man sich die Sonde gut verstecken. Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeit und des sehr gut funktionierenden Fallschirms ist das Suchgebiet auch nicht so klein. Irgendwann untersuche ich wieder das Gebiet nördlich des Weges - und sehe die Sonde in einer Fichte hängen. Ich bin vorher direkt daran vorbeigelaufen. Allerdings muss man im richtigen Winkel stehen, um die weiße Box überhaupt zu entdecken. 

 


 Ich suche zunächst nach dem Schirm und entdecke ihn hoch im Wipfel einer Buche. 



Zurück bei der Sonde, muss ich die Stange sehr schräg ansetzen. Ich kann aber relativ problemlos die Schnur einhaken und die Sonde nach unten befördern. Dabei ertönt ein Rascheln auf der Fallschirmseite.






An der Fallschirmseite gelingt es mir, den Schirm aus dem Wipfel der Buche in eine Nachbarkiefer zu ziehen, wo dann allerdings nichts mehr geht. Die Schnur reißt. 

Im selben Wald hängt bei Dangersen ein Meppen-Tandem seit April im Baum. Damals hatte ein Unbekannter den Fallschirm abgerissen  und dabei die Sonden im Wipfel einer hohen Kiefer versenkt. Die DFM17 war an der flitzebogenartig gespannten Schnur verhakt, und die RS41 war von unten nicht sichtbar. Wo ich sowieso gerade in der Gegend bin, kann ich ja mal nachgucken.

Auf dem Weg zu der alten Landestelle geht es plötzlich nicht mehr so richtig weiter:



Ich kann mich aber durch das Unterholz zur damaligen Landestelle durchschlagen. Leider ist im Wipfel der Kiefer nichts zu erkennen, und auch unten liegt nichts herum. Wahrscheinlich sind jetzt beide Sonden unsichtbar im Geäst verhakt. 

Ich radel die letzten 6km nach Buchholz zurück, von wo aus ich problemlos die Rückreise antreten kann. 


Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier







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