Sondentyp: RS41-SGP
SN: U3250224
Produktionsdatum: 2022-08-12
Frequenz: 405.7 MHz
Timerkill: 5h:00m
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 12.09.2024 (12:00Z)
Track Radiosondy.info
Maximale Höhe: 33742m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 5.21m/s
Landegeschwindigkeit: 8-11.4m/s
Landestelle: Juliusburg, LAT, LON: 53.45953,10.70243 Google Maps
Status: Geborgen am 17.9.2024 14:24UT
Methode: Tawhiri-Prediction nach radiosondy.info-Daten
Am 12.9.2024 landete eine Bergener Sonde in Leisterförde. Dieses Mal nicht im Wald, in dem ich schon 2 Sonden geborgen habe, sondern auf einer freien Fläche. 5 Tage später habe ich am Nachmittag etwas Zeit und kann eine Tour unternehmen. Wegen der Bauarbeiten war die Strecke Hamburg-Schwerin ja gesperrt. Aber seit einiger Zeit fahren die Züge immerhin bis Büchen. Normalerweise würde man von Schwanheide zur Landestelle radeln, aber das macht wegen der Sperrung keinen Sinn. Also nähere ich mich der Landestelle ab Büchen. Es geht auf der vertrauten Straße über Bröthen nach Fortkrug. Hier zweigt die Straße nach Leisterförde ab. Hinter der Landesgrenze steht eine kleine Freilandausstellung mit allerlei Hardware, die demonstriert, dass diese Tour vor 1989 nicht möglich gewesen wäre.
Im Dorf Leisterförde war das Leben damals mit Sicherheit grenzwertig. Ich kaufe dem lokalen Imker ein kleines Glas Rapshonig ab und radle südwärts. Rechterhand erstrecken sich große Rasenflächen. Auf OSM ist hier ein Weg verzeichnet, der direkt in Richtung Landestelle verläuft, und in der Satellitenkarte von Google Maps ist ein Übergang über den Schwanheider Mühlenbach erkennbar. Der Weg ist unerwartet gut befahrbar.
Unmittelbar vor dem Bachübergang steht ein Jagdstand, an den ich das Rad ankette.
Auf der anderen Seite des Baches verläuft eine Fahrspur direkt Richtung Sonde. In der Nähe der Extrapolationslösung kann ich aber auf der recht übersichtlichen Fläche nichts erkennen. Ich laufe gegen die Flugrichtung weiter und erblicke sehr bald einen verdächtigen Gegenstand.
Die Schnur verläuft in einem weiten Bogen zur Sonde. Der Rest ist einfach.
Das Rad bringt mich zurück zur Straße. Ich biege gleich wieder links ab, um der Landestelle von T3010296 zu besuchen - einer Bergener Sonde vom 16.5.2023. Hier war ich schon zweimal. Beim ersten Versuch war ich komplett erfolglos, beim zweiten Mal konnte ich den Fallschirm finden. Daher habe ich eine gute Idee, wo ich suchen muss. Aber auch diesmal habe ich kein Glück. Entweder hängt sie im Wipfel der hohen Kiefern fest, oder sie hat andere Freunde gefunden. Dass ich heute das Fernglas versehentlich nicht eingesteckt habe, ist auch nicht hilfreich. Ich radele zurück.
Die ganze Zeit ist die Geräuschkulisse extrem. Die Hirschbrunft ist im vollen Gange. Auf den freien Flächen sind noch keine Hirsche zu sehen, aber im Gehölz röhrt es gewaltig. Kurz vor dem Ortseingang Leisterförde passiere ich ein Gehölz mit dichtem Unterholz. Keine 5 Meter von mir entfernt röhrt plötzlich ein Hirsch. Dann bemerkt er mich, und es raschelt in Gebüsch. Sehen kann ich ihn leider nicht.
Am Grenzlandmuseum und am Straßenrand stehen jede Menge Autos. Jede Menge fernglasbewaffneter Zeitgenossen warten auf das Spektakel, das sich auf der großen Trockenrasenfläche anbahnt. Ich komme ins Gespräch mit einigen sehr freundliche Naturliebhaber aus Ratzeburg. Sie haben sich hier verabredet. Und tatsächlich - auf der freien Fläche stehen in einiger Distanz jede Menge Hirsche. Weiter nordwärts, entlang der Straße, steht ein Mann im Jägerlook. Er fotografiert im afokalen Stil durch ein Kaufhausteleskop mit seinem Handy, was gut zu funktionieren scheint. Ich frage ihn, ob Astronomie sein Zweithobby sei. Er verneint sehr kurz angebunden.
Ich radle zurück nach Büchen und erreiche bequem den Zug nach Hamburg.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.