Sondentyp: RS41-SGP
SN: V4740093
Produktionsdatum:2023-11-23
Frequenz: 404.1 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 11.3.2025 00:00
Track wettersonde/TowerPower-Mix
Maximale Höhe: 31232m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.61 m/s
Landegeschwindigkeit: 2.7m/s
Fundstelle: Bardowickz LAT, LON: 53.29488,10.35656 Google Maps
Status: Geborgen am 11.3.2025,11:03 UT.
Methode: Signal bis 16m über Grund decodiert via db0dan, Stangenbergung
Diese Sonde landet in der Nacht in Bardowick, und zwar in einem kleinen Wäldchen, das zwischen Wohnhäusern, der Bahn und der Straße eingequetscht ist. Dank Tower kann ich das Ding bis in Baumwipfelhöhe verfolgen. Ein Baumhänger ist wahrscheinlich, da das Signal noch nach der Landung im Wasserfall des Web-SDR schwach sichtbar ist. Das Signal ist auch noch da, als ich morgens frühstücke. Ich beschließe eine Tour "schnell mal eben", da ich mir etwas Zeit freischaufeln kann.
Da ich die 15m-Stange vor Ort in Altona habe und die Strecke vom Bahnhof zur Landestelle nur 1600m beträgt, lasse ich das Rad zuhause und schultere die schwere, lange Stange. Das wird sich später als die beste Entscheidung des Tages herausstellen. Da ich die Stange in einer Angelruten-Tasche transportiere, werde ich in der Bahn von begeisterten Anglern in ein Fachgespräch verwickelt, zu dem ich aber wenig beitragen kann.
Vor Ort gibt es keinen Empfang mehr, aber die Sonde ist aufgrund der exakten Towerdaten schnell in einer Eiche lokalisiert. Sie befindet nur 6m von der Extrapolationslösung und 25m von der letzten Position. Leider hängt die Sonde 25m hoch im Baum.
Der Fallschirm ist nirgends sichtbar, so dass ich schon erwäge, dass ein Spaziergänger ihn abgerissen haben könnte. Nach Schnurverfolgung kann ich den Schirm aber knapp 20m hoch in einer Kiefer lokalisieren. Die Schnur verläuft straff gespannt in einen Nachbarbaum und von dort aus direkt zur Sonde. Auf Höhe des Abrollers mag die Schnur knapp in Reichweite der Stange liegen. Leider sind eine Menge Seitenäste im Weg.
Ich versuche die 15m-Stange mit einem Rasierklingen-Schneidetool zwischen den Ästen hindurchzufädeln. Die Stange wird komplett ausgefahren und muss dann ein noch weit nach oben gestemmt, wobei sich die Stange natürlich aufschaukelt. Jedes Mal behindern die Seitenäste den Vorgang. Es gelingt erst im 8. Versuch, nach ca.einer Stunde, das Tool in die Nähe der Schnur zu bringen. Die Schnur wird gekappt. Und ja, drüben an der Eiche fällt die Sonde herunter!
Jetzt hängt der Abroller schlaff vom Baum herunter und befindet sich wiederum in Reichweite der Stange.
Wieder sind jede Menge feiner Seitenzweige im Weg. Obwohl ich diesmal die Stange auf den Boden stellen kann und auf halber Höhe ein dicker Ast der Kiefer ein Abstützen erlaubt, brauche ich wieder mehr als eine Stunde, bis ich den Haken in den Fallschirmschnüren platziert habe. Ein Zug an der Leine - der Fallschirm segelt herunter! Allerdings nur, um sich auf halber Höhe in einem Seitenast zu verfangen. Diesmal hängt der Abroller allerdings so niedrig, dass das erneute Einhaken und Herunterbefördern eine reine Formsache ist. "Schnell mal eben nach Bardowick" fahren wurde zu einer mehrstündigen Stangenbergungs-Operation am absoluten Limit der Reichweite. Aber: Alles ist geborgen.
Die Züge von Bardowick zurück nach Hamburg fahren nur alle Stunde. Ich muss ratzfatz alles einpacken und dann ziemlich rennen, will ich nicht eine Stunde auf den nächsten Zug warten müssen. Ich bin ausnahmsweise einmal froh über eine Zugverspätung. Auf der Heimfahrt kann ich noch die Landung der Mittagssonde und deren Bergung auf dem Handy verfolgen.
Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.