Dieser alternativlosen Logik zufolge landete diese
Sonde am Rand des Internets.
Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2610727Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID 10141)
Flugdatum: 18.4.2019 12:00Z
Track wetterson.de & radiosondy.info & rasomon (korrigiert)
Landestelle Neuland bei Himmelpforten, LAT LON: 53.66528, 9.29971 Google Maps
Status: Geborgen 18.4.2019, 17:45UT
Der Reihe nach: Die Mittagssonde aus Sasel konnte ich selber
während des Fluges erst kurz vor der Landung im "Neuland" verfolgen. Höchst
eigenartiger Weise verschwand die Sonde auf der Bremer Seite schon in 1600m Höhe
von der Karte, aber Radosondy.info hatte sie bis 219m GPS-Höhe. Die Prediction
lag direkt an einem Feldweg, der von der Straße abzweigte. Der Fallschirm hatte
offenbar gut funktioniert, und die Abstiegsgeschwindigkeit variierte
thermikbedingt etwas.
Ich war noch mit einer Nachbarin nach Feierabend ein Eis
essen und saß erst kurz vor 18:00 im Zug. Vom Hauptbahnhof brachte mich
der Regionalzug nach Himmelpforten (der Heimat des Christkindes) und mein
getreues Faltrad bei schönstem Sonnenwetter problemlos ins Landegebiet nördlich
des Straßendorfs Neuland.
Ich hatte ein wenig darauf spekuliert, dass man schon von der Straße aus den Fallschirm auf der Wiese liegen sehen konnte und ein wenig Angst, dass sie unweit von Häusern sehr auf dem Präsentierteller liegen würde.
Ich hatte ein wenig darauf spekuliert, dass man schon von der Straße aus den Fallschirm auf der Wiese liegen sehen konnte und ein wenig Angst, dass sie unweit von Häusern sehr auf dem Präsentierteller liegen würde.
Die Befürchtungen schienen sich auf den ersten Blick zu
bestätigen. Nahe der Prediction war auf den auf recht übersichtlichen Wiesen weit und breit NICHTS zu sehen. Aufkeimender
Pessimismus wurde dann aber durch einen Empfangsversuch und eine erfolgreiche Dekodierung zerstreut.
Als ich gerade meine Sachen eingepackt hatte, hielt ein Kombi neben mir, und
ein örtlicher Bauer fragte mich, ob er mir helfen könne. Ich erklärte ihm mein
Anliegen, zeigte ihm die Position auf der Karte, und er wünschte mir viel
Glück.
Zurück auf der Hauptstraße bog ich in den übernächsten,
nicht auf Open Streemap verzeichneten Feldweg ein, der sehr präzise Richtung
Sondenposition verlief. Aber so intensiv ich meine Blicke auch schweifen ließ,
es war auf der Wiese immer noch keine Spur des Gespanns zu erkennen. Irgendwann
zeigte Lokus „Abstand: 4 Meter“ an. Wo war die Sonde? Sie lag komplett
unauffällig hinter einem Graspulken direkt am Wegrand.
Wo war der Rest des Gespanns? Die Schnur verlief über ein Telefon-Luftkabel und verlor sich dann im grünen Gras. Der Fallschirm war nicht zu sehen, weil er sich wohl in einer der Drainage-Vertiefungen versteckte. Ich konnte aber die Schnur einholen, und schon stieg er wie ein Drachen im Wind, wunderschön aufgebläht, über der Marschwiese auf. Ohne den Feldweg zu verlassen, konnte ich das Gespann auf diese Weise per Luftpost zu mir befördern. Was will man mehr?
Jetzt konnte ich die Schnur aufrollen und das ganze Paket
aus Schirm und sehr kleinem Ballonrest im Rucksack verstauen.
Die Landestelle ist nur 2300m von der Landestelle der Meppener Sonde P0720057 entfernt, die ich exakt vor 2 Monaten unfreiwillig erpeilen musste. Jetzt erleichtern die längeren Tage die Sondensuche.
Der Rückweg war eine genussvolle Radtour im schönsten Abendlicht. Die Sonne ging unter. Der fast volle Mond stand über dem dunkelblauen Erdschatten vor kristallklarem Himmel, und Kiebitze flogen über den Wiesen.
Die Landestelle ist nur 2300m von der Landestelle der Meppener Sonde P0720057 entfernt, die ich exakt vor 2 Monaten unfreiwillig erpeilen musste. Jetzt erleichtern die längeren Tage die Sondensuche.
Der Rückweg war eine genussvolle Radtour im schönsten Abendlicht. Die Sonne ging unter. Der fast volle Mond stand über dem dunkelblauen Erdschatten vor kristallklarem Himmel, und Kiebitze flogen über den Wiesen.