Freitag, 17. Mai 2019

Zu früh geplatzt

Sondentyp: RS41-SGP
SN: P3410493
Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID 10141)
Flugdatum: 16.05.2019 12:00Z (Erststart)
Track  wetterson.de & radiosondy.info
Landestelle Groß-Sterneberg,  LAT LON: 53.632791, 09.390167 Google Maps
Status: Lokalisiert durch Tawhiri-Prediction. Stangenbergung aus Birke am 17.5.2019, 16:53UT

Am Donnerstag, den 16.5.2019, startete Hamburg-Sasel zwei RS41. Der Grund war, dass die erste Sonde P3410493 nur etwas mehr als 10000m Höhe erreichte. Die Sonde landete ohne nennenswerte Fallschirmwirkung bei in Groß-Sternenberg nördlich von Hammah.  Der Zweitstart (P3410500) brachte es auf 21000m Höhe und landete etwas außerhalb meines typischen Aktionsradius bei Varrel östlich von Hemmoor.

Am Flugtag konnte ich nicht nach Hammah fahren. Einen Tag später war die Sonde noch nicht als geborgen gemeldet. Ich war nicht ganz sicher, ob ich eine Expedition zur Landestelle antreten sollte. Zu allem Überfluss fuhr mir die S-Bahn vor der Nase weg. Das war es dann wohl für heute, der Regionalzug war weg. Ich wollte es gerade aufgeben, da fuhr die nächste S-Bahn ein, und die fuhr nach Stade. Ich bin spontan eingestiegen. Dann würde ich eben die etwas längere Strecke von Stade aus per Rad zurücklegen.

Der spontane Entschluss wurde belohnt. In Neugraben hatten wir längeren Aufenthalt, laut Lautsprecherdurchsage, weil uns "der Regionalzug nach Cuxhaven überholen muss". Das war der Zug, den ich eigentlich kriegen wollte. Der war offenbar mit beträchtlicher Verspätung in Hamburg losgefahren und war hinter uns. Nach geraumer Zeit fuhr die S-Bahn los, ohne dass uns der Zug überholt hätte. Da uns der Zug nicht mehr überholen konnte, erwischte ich in Stade noch unerwarteterweise die Regionalbahn und konnte direkt nach Hammah fahren.

Auf vertrauten Wegen brachte mich das Rad nach Groß Sternenberg. Die vorhergesagte Landestelle lag laut Google Maps auf einem Feld direkt an der Straße, und gegenüber war ein Bauernhof. Also war ich etwas pessimistisch, denn das Gespann musste dort ja aufgefallen sein. Schon bei der Anfahrt ließ ich meine Blicke über den Acker schweifen. Nichts. Aber da, in der Birke, glänzte ein schneeweißer Fleck, der bei genauerem Hinsehen die typischen RS41-Konturen aufwies. Das war ja easy heute.






Auf dem Gelände des Bauernhofs standen drei Leute herum. Ich habe erst einmal eine kleine Runde gedreht, ob irgendwo andere Teile des Gespanns herumliegen - Fehlanzeige. Dann bin ich schnell auf den Bauernhof gefahren, habe die Leute angesprochen. Die hatten gestern schon den Fallschirm aus einem Baum geholt und sich "über den merkwürdigen Hochzeitsballon" gewundert. Irgendwann gab es  einen Widerstand, und die Schnur riss ab. Sie haben den Kram entsorgt. Die Sonde im Baum auf der anderen Straßenseite hatten sie nicht bemerkt. Wahrscheinlich haben sie sie sogar in den Baum heraufgezogen. Die Schnur konnte man straff gespannt in den Baum auf der anderen Straßenseite verfolgen.

Die Sonde war in bequemer Reichweite meiner 10m-Stange und konnte mit Schnur-Haken-Technik leicht zu Boden gebracht werden.



Mir gelang es mit ein paar Schnurmanövern, die in der Birke verhakte Schnur komplett frei zu bekommen und ganz zu bergen. Der sehr nette und hilfsbereite Landwirt meinte, er könne sie gleich entsorgen und ließ sich die ganze Sache erklären. Er gab mir dann den Tipp, doch nicht auf dem Radweg an der Straße, sondern über einen landschaftlich reizvollen Feldweg nach Hammah zurückzufahren. In Hammah war Schützenfest, und da könne ich doch noch ein Bier trinken.

Der empfohlene Weg war wirklich schön und führte am Hammaher See (einer gefluteten Kiesgrube, die inzwischen ein Naturschutzgebiet ist) vorbei. Für das  Bier in Hammah war keine Zeit, weil ich doch noch rechtzeitig nach Hause kommen wollte und daher den Zug nach Hamburg unbedingt bekommen wollte.

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier