Mittwoch, 29. Mai 2019

41 km und 2(00) Sonden


Sondentyp: RS41-SGP
SN: P0520659
Frequenz: 405.9 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 28.05.2019 12Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen/Eigene Daten
Landestelle LAT LON: 53.48736  10.65483 Google maps
Status: GEFUNDEN am 28.05.2019 15:20Z
Methode: Eigener Empfang vor Ort (SondeFinder und Raspby)

Sondentyp: RS41-SGP
SN: P0520658
Frequenz: 405.9 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 28.04.2019 6Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen/Eigene Daten
Landestelle LAT LON: 53.473525  10.772389 Google maps
Status: GEFUNDEN am 28.05.2019 17:10Z
Methode: Nach Tawhiri-Prediction auf Basis eigener Daten

Ich hatte mal wieder Lust auf eine richtige Radtour - nicht immer nur kurze Fahrten vom Bahnhof zur Sonde. Anlass waren mal wieder Radiosonden aus Bergen, die in einem mir sehr vertrauten Suchgebiet niederginge: der Gegend östlich von Büchen. Sowohl die Morgen- als auch die Mittagssonde konnte ich bis in niedrige Höhen bei der Landung durch eigenen Empfang verfolgen und eine entsprechend verlässliche Predictions rechnen.  Nach der Arbeit wurde fliegend der Rucksack gepackt und dabei das Notebook vergessen. Auf der Treppe bemerkte ich den Fehler. Aber a) würde eine der Sonden eh nicht mehr senden, b) würde ich die zweite Sonde nur noch sendend antreffen, wenn ich die Bahn JETZT kriege, c) hätte ich immerhin den Raspby und eine Moxon dabei, und d) wäre die Prediction wohl in jedem Fall genau genug, auch wenn der nicht funktioniert. Also JETZT los. Da die für die Folge-S-Bahnen chaotische Verspätungen angezeigt wurden, war diese Entscheidung goldrichtig. Den total überfüllten Regionalzug erwischte ich noch gut am Hauptbahnhof, und kurz vor 17:00 war ich mal wieder in Büchen. 

Die Straßen dort sind mir inzwischen vertraut und das Wetter war für eine Radtour phantastisch. Die frisch gelandete Mittagssonde würde noch bis 17:49 senden. Da sie gleich hinter Büchen-Dorf auf dem Büchener Sander direkt an der Straße lag, hatte ich locker Zeit. 200m vor der vorhergesagten Position wurde das Akkupack an den Raspby gestöpselt. Das Ding startete mit einer Undervoltage-Meldung und lief dann einwandfrei. Ohne großes Antennenausrichten langte das Signal für eine problemlose Dekodierung. Die Position lag nur 25m neben der Erwartung.

Hinter dem Aufgang in das Naturschutzgebiet führte eine Fahrspur direkt auf die Sondenposition. Links und rechts eine phantastischen Blumenwiese, Perlmutterfalter und Bläulinge schwirrten umher, Die Sonde war sofort gefunden und leicht geborgen.



Das war der erste Streich - übrigens meine Sonde Nr. 200.

Auf zur Morgensonde! Die Strecke war recht lang, aber wohlbekannt. Erst einmal nach Langenlehsten, und dann auf einem vertrauten Feldweg über die alte DDR-Grenze. Auf dem riesigen Maisfeld hatte ich mal eine Pinneberger Sonde eingesammelt. Diesmal ging es aber weiter nach Süden Richtung Greven. Der Weg war sandig und streckenweise mit dem Faltrad nicht so gut befahrbar. Dann stand ich an dem Kartoffelacker. An einem Knickwall konnte man gut auf die andere Seite kommen. Hier am Waldrand lag die Prediction - danach hatte es die Sonde gerade so eben auf das freie Feld geschafft. Ich hatte mir in der Bahn die Daten angeguckt und ging davon aus, dass die Sonde in Wahrheit etwas südlich und damit doch noch im Wald lag, genau dort, wo der Wald einen kleinen Vorsprung in den Acker macht. Das erwies sich am Ende als völlig richtig.

Auf dem Acker lag wie befürchtet leider kein roter Schirm. In den Bäumen hing auf den ersten Blick auch keiner. Vom Kartoffelacker aus ließ sich der Waldrand gut mit dem Fernglas inspizieren. Nach einiger Zeit erspähte ich eine Schnur, die zwischen zwei Birkenwipfeln in luftiger Höhe verlief. Von einer der Birken verlief die Schnur senkrecht zum Boden. Und da lag (surprise, surprise) gut getarnt im Gestrüpp das hier:



Der Schirm hing leider hoffnungslos hoch in einer anderen Birke. Der Versuch, ihn herunterzuzerren, endete leider mit Schnurriss.

Zurück in Langenlehsten beschloss ich, noch einen Kontrollbesuch an einem Baumlander  N2230327 zu machen. Der hängt im Wald seit dem 8.8.2018. Der Weg ist zwar als irgendein Europa-Fern-Radweg ausgeschildert, aber ein Bauer  hat wohl was dagegen und einen Abschnitt als privat gesperrt, so dass nur ein mieser Pfad übrig  bleibt. Den irgendjemand offenbar manchmal mit einer Kette sperrt. Aber diese Sache kenn ich ja schon. Leider lag die Sonde nicht am Boden, aber ist auch nicht mehr in den Kiefernadeln komplett verhakt. Jetzt liegt sie waagrecht auf den Ästen in über 20m Höhe. Sowas habe ich bisher noch nie gesehen. Naja, das braucht wohl einen echten Orkan und einen weiteren Besuch.

Am Ausgang des Waldwegs machen Vögel einen Höllenlärm. Was ist los? Halbstarke Mittelspechte gucken aus der Höhle und wollen Futter, obwohl sie ständig gut versorgt werden. Ansonsten: Nachtigallen, wohin man hört.


Bei Sonnenuntergang nähere ich mich wieder Büchen. Überall Rehe links und rechts  vom Weg.  Den Zug um 22:07 kriege ich ganz locker. Genussradeln. Irgendetwas über 40 Kilometer sind es mal wieder geworden, aber es war in jeder Hinsicht entspannt.


Mir fällt übrigens gerade auf, dass Bergen die Sonden offenbar vor dem Start nach Seriennummern sortiert:

Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier


  

Keine Kommentare: