Sondentyp: RS41-SGP
SN: P3430425
Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID:10141)
Flugdatum: 23.07.2019 12:00Z
Track Wetterson.de/eigene Daten
Landestelle Schulendorf bei Müssen LAT LON:53.47725,10.55278 Google Maps
Status: Gefunden am 23.7.2019, 18:45Z, durch GPS-Decodierung des Sondensignals
Frequenz: 402.7 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Sasel (WMOID:10141)
Flugdatum: 23.07.2019 12:00Z
Track Wetterson.de/eigene Daten
Landestelle Schulendorf bei Müssen LAT LON:53.47725,10.55278 Google Maps
Status: Gefunden am 23.7.2019, 18:45Z, durch GPS-Decodierung des Sondensignals
An
diesem Tag war die Windgeschwindigkeit in allen Höhen recht gering.
Daher flog die Sonde aus Hamburg-Sasel nicht weit. Unweit Schwarzenbek,
wo Jürgen und ich schon vor zwei Wochen eine Saseler Sonde von einem
Weizenfeld gezogen haben, war Schluss.
Während
des Fluges ging auf einer Whatsappgruppe eine lebhafte Kommunikation
los. Bernd teilte mit, dass er technische Probleme habe und es daher
seine bewährten Daten aus Baumwipfelhöhe nicht geben würde. Also wurde
eine Yagi aus dem Laborfenster gehalten und die Endphase bis in eine
GPS-Höhe von 295 Metern mitgeschnitten.
Auf
die resultierende Tawhiri-Prediction gab ich keinen Pfifferling. Denn
die Positionsdaten der letzten 5 Frames waren bis auf die Höhe bis auf
die letzte Dezimalstelle identisch. Da herrschte absolute Windstille. P3430425
musste man sicher nicht etliche 100m weiter östlich, sondern
unmittelbar neben der letzten Position aufsammeln. Daher schrieb ich auf
Whatsapp, dass die Sonde erheblich weiter westlich zu suchen sei.
Jürgen
wohnt nicht weit weg von der Position und würde am Spätnachmittag
vorbeigucken. Kurz nach 18:00 meldete er einen Misserfolg. Das Signal
war zu schwach für eine Decodierung mit RS41-Monitor. Die Sonde lag
zudem in einem undurchdringlichen Maisfeld.
Ich
bin dann zu einer spontanen Suchaktion aufgebrochen. Hierbei wollte ich
mein selbst zusammenhgedengeltes Raspby-Dingens ausprobieren. Hier
empfängt rtl-fm das Signal, und die Demod-Version von Zilog decodiert.
Sicherheitshalber hatte ich ein Notebook im Rucksack, falls das nicht
reichen würde.
Es
war erstaunlich heiß. Wegen eines Schienenersatzverkehrs war ich die
7km von der Arbeit zurück geradelt. Da war es warm, aber jetzt schlug es
mir heiß entgegen. Gottlob waren es vom Regionalbahnhof Müssen bis zur
Landestelle nur 3 Kilometer.
Durch
Google Maps genarrt hielt ich eine auf OSM gestrichelte Linie für eine
Hochspannungsleitung und nicht für einen asphaltierten Fahrweg. Daher
fand mein Empfangsversuch etwa 500m von der Landestelle entfernt statt.
Das Signal war, wie Jürgen schon berichtet hatte, extrem schwach. Zur
Kontrolle gab es bei meinem Konstrukt nur den Kopfhörer. Aber immerhin
konnte ich ein paar Frames mit dem Raspby decodieren.
Durch
eine Treckerspur schob ich das Rad auf die näher an der Landestelle
liegende Parallelstraße. Dort befand sich das von Jürgen berichtete
doppelt mannshohe Maisfeld. Warum wachsen die Dinger so schnell? Scheiß
PEP-Carboxylase! Da musste ich wohl rein.
Eine
Treckerspur brachte mich 50m an die Position heran, ab da musste ich
mich durch den Urwald zwängen. Das Display des Handys war bereits von
einer dicken Schicht von Maispollen bedeckt. Zuklappen, wegstecken.
Locus gibt bei Annäherung an einen Zielpunkt einen kurzen Piepton aus.
Die Frequenz wird immer schneller, und endlich gab es den Dauerton.
Entfernung zur Sonde: 0 Meter. Aber wo war sie?
Ich
brauchte etwa 15 Minuten, um in einem Umkreis von ca. 10 Metern die Gegend
abzusuchen. Nichts! Meinen Rucksack am Boden abzustellen, traute ich mich nicht. Würde ich ihn wiederfinden? Inzwischen war ich komplett von Maispollen
eingemehlt. Da sah ich endlich am Boden etwas Weißes glänzen. War es ein
Stein? Nein! Es war eine RS41.
Es
erwies sich als erstaunlich einfach, die 50-Meter-Schnur einzuholen
und Fallschirm und Ballonrest zu bergen. Grund: Es lag alles oben auf
den Pflanzen, und die Schnur war auch nur teilweise abgewickelt.
Die Rückfahrt war in der Hitze dann etwas hektisch, weil ich den Zug um 21:11 noch kriegen wollte - so spannend ist der Bahnsteig in Müssen doch nicht. Erst zuhause unter Dusche wurde das gelbe, etwas reizende Pulver, das mich bedeckte abgewaschen. Das, was noch an meiner Ausrüstung klebt, ist ein Job für den Staubsauger morgen.
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