Sonntag, 21. Juli 2019

The Eagle has landed

Sondentyp: RS41-SGP
SN:  P2140329
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 20.07.2019 18Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen
Landestelle Artlenburg, LAT LON: 53.365833, 10.488056  Google Maps
Status: GEFUNDEN am 21.07.2019, 7:47Z
Methode: Tawhiri-Prediction aus wetterson.de Daten

Ziemlich genau 50 Jahre nach der Mondfähre landete diese Radiosonde. An Bord befand sich wahrscheinlich mehr Rechnerpower als damals. Der Himmelskörper war allerdings nicht der Mond, sondern die Erde. Hätte das Bremstriebwerk der Mondfähre etwa so schlecht funktioniert wie der Fallschirm der Sonde, wäre es tragisch ausgegangen. Dennoch hält diese Sonde von allen von mir gefundenen weißen Schachteln den Rekord für die bisher größte Flughöhe: 38050 Meter.

 Am Morgen nach dem Flug unternahm ich einen Kaltsondenbergungs-Ausflug. Bei schönstem Wetter brachte mich der Zug nach Lauenburg und das Fahrrad nach Artlenburg. Bei der Feuerwehr links abbiegen, und dann waren es nur ein paar 100m. Die Prediction konnte - das hatte ich gestern schon gesehen, nicht stimmen. Die Sonde lag mit Sicherheit deutlich nördlich der Vorhersageposition, entweder auf einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Feldweg oder nördlich davon. Laut Google Maps war fast die ganze Gegend freies Gelände ohne Bäume. Noch vor Erreichen des besagten Wegs sah ich vom Rad aus links von mir den kleinen roten Fallschirm und großen Ballonrest im Gras liegen. So einfach geht das heute!


Das Ganze war eine Pferdekoppel; Pferde waren nicht zu sehen, aber das Gras war kurz. Man sah von draußen klar, dass die Schnur über den Zaun auf die ebenfalls mit einem Elektrozaun gesicherte Nachbarkuppel verlief. Dort musste die Sonde liegen. Auf der Koppel mit der Sonde  war das Gras so hoch, dass dort garantiert keine Pferde waren. Ich habe mich dann unter dem Zaun hindurchgerollt und konnte so zum Fallschirm gelangen. Das fanden zwei Pferde auf einer entfernt gelegenen  Nachbarkoppel ganz interessant und kamen neugierig angelaufen. Beim Aufrollen der Schnur bemerkte ich, dass es von dort einen Durchgang  gab. Mit dem umgehenden Eintreffen der herantrabenden Pferde war also zu rechnen.

Also besser schnell an der Schnur entlanglaufen und auch unter dem nächsten Zaun durchrollen. Dort konnte ich in Ruhe die Sonde bergen.



Die Pferde hatten derweil das Interesse verloren und sich lieber unter einen Unterstand in den Schatten gestellt.  Daher bemerkten sie auch nicht meinen schnellen Rückzug.





Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier