Samstag, 16. November 2019

In der Nacht durch Matsch und Gestrüpp

Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2250837
Frequenz: 405.9 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 15.11.2019 18Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen und eigene Dateien
Landestelle Börnsen, LAT LON: 53.46394, 10.27383, Google Maps
Status: Gefunden am 15.11.2019, 21:25Z
Methode: Decodierung des Sonden-GPS

Eigentlich zeigten die Vorhersagen die Bergener Sonden wesentlich weiter nordöstlich, außerhalb des Hamburger Bereichs an. Der Ballon der Sonde platzte aber bereits in 27000m Höhe, und außerdem funktionieren die kleinen Bundeswehrfallschirme nicht besonders gut. Daher ging die Sonde in Börnsen nieder. Ich konnte das Signal bis in 157m Höhe empfangen und beschloss umgehend, über Bergedorf mit dem Bus hinzufahren. Die Bushaltestelle  Börnsen Bahnstraße war in Fußgehentfernung.

Von der Autobahnbrücke, über die die schmale Straße "Am Wiesengrund" die Autobahn quert, hatte ich guten Empfang und konnte das Signal decodieren. Die Sonde lag auf einer Marschwiese unweit der Prediction. Schon zuhause hatte ich gesehen, dass Google Maps, aber nicht Open Streetmap,  einen Feldweg zeigte, der direkt dorthin führte. Den nahm ich. Er verlief direkt nördlich an einem breiten Graben entlang. Die Wiesen waren feucht, aber ich hatte Gummistiefel dabei. Sie waren schmal und gingen senkrecht vom Weg ab. Zunächst versuchte ich es zu weit östlich. Der nächste Streifen war von Büschen und etwas abschreckend dichtem Gestrüpp bewachsen. Womöglich nass. Der übernächste könnte der richtige sein - wieder Wiese. Am Ende stand ich 12 Meter von der Sonde entfernt. Nichts war zu sehen, obwohl die Schnur in meine Richtung verlaufen sollte. Die Sondenposition lag natürlich auf der Gestrüpp-Koppel, und dazwischen lag ein Graben. 

Also zurück zum Weg. Von dort aus hatte ich Zugang zur Gestrüpp-Koppel. Erst Schilf, dann sehr viel vertrocknetes Unkraut auf feuchtem, aber gut begehbarem Untergrund. Links und rechts Bäume. In einem hing die Sonde etwa 3 Meter über dem Boden. 








Mit der 10-Meter-Stange war das Ding schnell heruntergeholt.





Die Schnur musste über die eben inspizierte Wiese verlaufen, aber wahrscheinlich in luftiger Höhe. Dann sollte der Fallschirm auf der übernächsten Wiese liegen. Also schnitt ich die Sonde ab und machte mich auf den Weg. In Verlängerung der Flugrichtung lag der Schirm am Rand der Koppel auf auf sumpfigem Grund an einem Graben, die Schnur kam von oben von einem Knickbaum aus.




Ich konnte die Schnur mit der Taschenlampe und langem Arm angeln und dann komplett aufrollen. Dann ging es zurück zum Weg und zurück zur Bushaltestelle. Das hatte alles etwas gedauert. Teilnehmer der Whatsappgruppe, die von meiner Expedition wussten und länger von mir nichts gehört hatten, machten sich schon Sorgen, ich wäre in einem der Gräben stecken geblieben 😀




Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier



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