Samstag, 6. Juni 2020

Drei Bergener Sonden

Am 4. und 5.6.2020 flogen die Bergener Sonden in den Hamburger Raum ein, wie in Bergen üblich nach Seriennummer sortiert. Uli (Asohen in den Foren) versuchte R2331311 und R2331312 im Raum Buchholz einzusammeln. Eine versank in der Vegetation eines Kornfeldes, die andere in einer eingezäunten Weihnachtsbaumplantage. Er hat die Besitzer kontaktiert, die sich um die Reste kümmern werden.

Die folgenden  3 Sonden habe ich versucht zu finden. Die Mitternachtssonde R2331313 landete in aller Frühe bei Ochsenwerder in einem Neubaugebiet. Ich konnte sie bis 71m GPS-Höhe tracken.


Sondentyp: RS41-SGP
SN: R2331313
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 05.06.2020 0Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen und eigene Daten
Landestelle Ochsenwerder, LAT LON: 53.4727982,10.0824834  Google Maps
Status: geborgen am 5.6.2020, 3:27UT
Methode: Tawhiri Prediction auf Basis der letzten Position (eigene Daten)

Mit einer der ersten S-Bahnen bin ich am Morgen auf dem Weg. Von der Station Billwerder-Moorfleet geht es per Rad nach Ochsenwerder. Eile ist geboten, denn die vorhergesagte Posotion liegt exakt auf einer Wohnstraße. Solche Sonden werden gerne zu Verkehrsopfern oder werden von Bewohnern auf dem Weg zur Arbeit entdeckt und entsorgt. Es sieht noch alles sehr nach Baustelle aus. Ich habe Glück. Nur 8 Meter von der Vorhersage entfernt entdecke ich die Sonde direkt am Straßenrand und nicht auf der Fahrbahn. Der TTGO muss nicht zur Rate gezogen werden.


Die Schnur geht über eine Wiese, durch einen Garten. Ich beschließe, die Sonde abzuschneiden und mir das Ganze von der Parallelstraße aus anzugucken. Und da habe ich wieder Glück: Schirm und Ballonrest liegen direkt vor einer Grundstückseinfahrt. Nur noch die Schnur einwickeln und fertig.




Während des Frühstücks ist die Morgensonde auf dem Weg nach  Winsen. Auch hier kann ich die Sonde bis in geringe Höhe mitschneiden, aber diesmal hat Kurt mit seinem Turm in Uetersen noch ein paar mehr Frames. Also nichts wie hin. Anreise mit S-Bahn, Metronom und Faltrad. 


Sondentyp: RS41-SGP
SN: R2331314
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 05.06.2020 6Z
Timerkill: 5:00h
Track  Bremen und Radisondy
Landestelle Tonnhausen bei Winsen, LAT LON: 53.37431,10.254025  Google Maps
Status: WECH (da war jemand schneller)
Methode: Tawhiri Prediction auf Basis der letzten Position (eigene Daten)

Die Prediction ist mit Sicherheit wieder auf ein paar Meter genau. Dennoch habe ich keinen Empfang, obwohl der Killtimer lange noch nicht zugeschlagen haben dürfte. Links eine gemähte Wiese, dazwischen ein Graben, rechts ein Maisfeld mit noch winzigen Pflänzchen. Alles traumhaft übersichtlich. Da war eindeutig jemand schneller. Entweder ein Spaziergänger oder der in dieser Gegend aktive anonyme Sondenjäger, der nie was einträgt (Stichwort RUSH). Also zurück nach Hause. Ich denke darüber nach, das Geld für eine Ergänzungskarte zu sparen, und nach Ashausen zu radeln. Das macht aber keinen Sinn, weil ich dort eine Stunde auf den Zug warten würde. Ich hätte mich, wie sich später herausstellt, einfach auf eine Wiese legen können um die nächste Radiosonde abzuwarten.


Sondentyp: RS41-SGP
SN: R2331315
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 05.06.2020 12Z
Timerkill: 5:00h
Track  Bremen und Radisondy
Landestelle Gehrden bei Ashausen, LAT LON: 53.379726,10.175108  Google Maps
Status: geborgen am 5.6.2020, 14:30UT
Methode: Decodierung des Sondensignals mit TTGO

Während des Abstiegs der Mittagssonde ist zuerst unklar, auf welcher Seite der Elbe das Gespann aufschlagen würde. Allmählich konzentrierten sich die Vorhersagen auf den Raum nördlich von Winsen und Ashausen. Da war ich doch eben erst! Diesmal beeile ich mich etwas mehr und setze mich noch während des Fluges in den Zug. Nach der Landung rechne ich mit dem Handy rasch eine Tawhiri-Prediction auf Basis der Radiosondy-Daten. Die stammen wieder von den Turmbauern aus Uetersen und sind gut wie immer. Letzte GPS-Höhe: 98m. Die große Wiese wird laut Google Maps Satelllitenansicht von ein paar Gräben durchzogen. In Ashausen verlasse ich den Zug und radel die 3,8km bis zur Landestelle. Dort schließe ich das Rad an einem Verkehrsschild an. Der TTGO empfängt brav das Sondensignal; die GPS-Position liegt nur 15 Meter neben der Prediction. Vor Ort kann man schon aus einiger Entfernung die Schnur sehen, in der sich eine Menge Latexstreifen verfangen haben. Aus größerer Nähe bietet sich das Bild einer wunderschönen Wiesenlandung...











Ich habe viel Zeit und lasse die Sonde noch ein Weilchen senden, aber RUSH erscheint leider nicht. Auch die 18Z-Sonde würde in der Gegend herunterkommen. Vielleicht sollte man einfach hier auf dieser netten Bank südlich der Landstelle abwarten? Aber dunkle Wolken bauen sich drohend auf, und ich habe auch genug Sondenjagd betrieben heute. Also nach Hause. Das erweist sich  aus zwei Gründen als richtig: Erstens regnet es in Strömen, als ich im Zug sitze. Und zweitens pausiert Bergen mal wieder - es startet keine Abendsonde und keine Mitternachtssonde.

 
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Karte aller Sondenfunde hier